[COMM-Rundbrief] Kurzbericht von der KLP

carsten carsten at comm-ev.de
Di Mai 29 23:32:48 CEST 2012


Liebe COMM-Interessierte,

das vom COMM e.V. unterstützte Camp an der Zufahrtstraße zum sog.
Erkundungsbergwerk nahe Gorleben ist abgebaut und der erste offizielle
WundeRpunkt der "Kulturellen Landpartie im Wendland"
www.kulturelle-landpartie.de an dieser Stelle ist Geschichte...

Im Rahmen der Kampagne Gorleben365 www.gorleben365.de von X-tausendmal
quer und der KURVE Wustrow gab es dort 12 Tage lang eine spannende
Mischung aus Kultur- und Infoveranstaltungen einerseits und politischer
Aktion in Form von gewaltfreien Sitzblockaden und dem hautnahen Erleben
polizeilichen Umgangs damit andererseits.

Es gab ein reichhaltiges Programm an Veranstaltungen: Vom "Erzählcafe",
in dem sog. Urgesteine des Widerstands von den Anfängen des Protestes
hier im Wendland berichteten, über hochaktuelle und teilweise brisante
Neuigkeiten direkt aus dem Gorleben Untersuchungsausschuss des
Bundestages sowie "Salzworkshops", in denen das dort im Bergwerk
ausgegrabene (und dann von der Halde "entwendete"), dem allgemein
bekannten "Himalaja-Salz" entsprechende orangefarbene Ursalz gewaschen
und für den Gebrauch zerkleinert und mitgenommen oder auch bildhauerisch
bearbeitet werden konnte, bis hin zu diversen Musik-, Film-, Theater-
und Feuerakrobatikdarbietungen.

Alle Veranstaltungen fanden vor mindestens einem der 6 möglichen
Zufahrtstore zum Bergwerksgelände statt und hatten bewusst zum Ziel, den
reibungslosen Betriebsablauf dort zu stören. Manche dieser Blockaden
waren eher symbolisch, weil der Verkehr problemlos durch ein anderes Tor
geleitet werden konnte, etliche Blockadeaktionen an allen Toren
gleichzeitig waren sehr effektiv, so dass sie von der Polizei geräumt
werden mussten. Die Polizei ging mit diesen angekündigten gewaltfreien
Aktionen weitgehend gelassen und angemessen um. Nur in den ersten Tagen
wurde eine "übereifrige" Einheit immer unfreundlicher...

Aus Sicht der Veranstalter_innen war das Ganze ein großer Erfolg. Es
konnten von den wie jedes Jahr zahlreich zur KLP ins Wendland gereisten
kulturinteressierten Tourist_innen viele vors Tor des von den
Einheimischen "Schwarzbau" (weil ohne Genehmigung schon das Endlager
ausgebaut und nicht nur "erkundet" wird) genannten Bergwerks mobilisiert
und dort über die Fakten informiert werden. Nach wie vor wissen die
meisten Leute nicht, dass die Castoren überirdisch in einer Halle stehen
und die Umgebung radioaktiv belasten, dass es weltweit noch kein
"Endlager" für hochradioaktiven Atommüll gibt, dass Salzstöcke im
allgemeinen dafür nicht gut geeignet sind und der Salzstock Gorleben von
über 100 ev. in Frage kommenden besonders schlecht geeignet ist und und
und ...

Es gibt noch viel zu tun, nicht nur in Gorleben.

Schöne Grüße       Carsten






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