[MD Presse] Heinsberger entscheiden über Grundschulen
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Fr Jun 17 13:19:31 CEST 2016
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 21/16
Köln, 17.06.2016
Heinsberger entscheiden über Grundschulen
Abstimmungsinformation bei Bürgerentscheid nur online
Die Bürger der Stadt Heinsberg entscheiden am Sonntag über die Zukunft mehrerer
Grundschul-Standorte. Die Initiative "Mehr Demokratie" kritisiert, dass die
Abstimmungsinformation dazu nicht an alle Stimmberechtigten verschickt wurde, sondern nur
online erhältlich ist und im Rathaus ausliegt. "Je besser die Information der Bürger, desto
kompetenter die Entscheidung. Wer die Information über die Argumente von Bürgerbegehren,
Ratsfraktionen und Bürgermeister nur ins Internet stellt, schließt Menschen ohne
Internetanschluss von Wissen zur Abstimmung aus", sagt Landesgeschäftsführer Alexander
Trennheuser. Auch werde sich wohl nicht jeder Stimmberechtigte das Dokument im Internet
durchlesen. Neben Heinsberg sparten sich nur die Städte Bonn und Essen die Versendung der
Abstimmungsinformation per Post.
Ursprünglich hatte die Stadt auch am Bürgerentscheid selber sparen wollen. Der erste Entwurf
der jetzt geltenden Bürgerentscheid-Satzung hatte noch die Durchführung der Abstimmung nur
auf dem Briefweg vorgesehen. Dem Einsatz der "Interessengemeinschaft Schulretter", die das
zur Abstimmung stehende Bürgerbegehren initiiert hatte, ist es zu verdanken, dass diese
Vorlage noch einmal geändert wurde und die Bürger ihre Stimme auch in Abstimmungslokalen
abgeben können.
Die neunseitige Information zum Bürgerentscheid beinhaltet ausführliche Argumente für und
gegen den Erhalt von fünf Grundschulen in Heinsberg. Hintergrund ist die Entscheidung des
Stadtrates, die Grundschulen an den Standorten Kempen und Unterbruch zum Ende des
Schuljahres 2015/2016 zu schließen. In der Beschlussvorlage war auch angekündigt worden,
mittelfristig eine Entscheidung für den Raum Grebben, Schafhausen und Oberbruch zu treffen.
Die IG Schulretter erklärt dort etwa, dass sie von der Stadt eine ordnungsgemäße
Schulentwicklungsplanung fordert. Bei der Frage, ob Schulschließungen vorgenommen werden
sollen, müssten auch entstehende Mehrkosten für Schülertransporte und Umbaumaßnahmen
beachtet werden. Zudem müsse vorher klar sein, ob die verbleibenden Standorte ausreichend
dimensioniert seien, um die Grundschüler an diesen Orten angemessen zu unterrichten. Dabei
müsse auch der Bedarf für Inklusion und offenen Ganztag und die steigende Geburtenrate
einfließen.
Die CDU weist hingegen darauf hin, dass Heinsberg mit zwölf Grundschulen, so gut versorgt sei
wie keine andere Stadt im Kreis. Man wünsche sich auch kleine Dorfschulen, jedoch hätten sich
die Schülerzahlen seit 2001 um etwa 30 Prozent verringert. Mit der Schließung von drei
Grundschulen, die nur noch von wenigen Kindern besucht würden, spare man mittel- und
langfristig viel Geld.
SPD, FDP und Freie Wähler fordern wie die Bürgerbegehrensinitiatoren ein Schulkonzept. Die
Grünen sehen ein solches Konzept zwar als hilfreich an, dieses würde aber zu keinem anderen
Ergebnis führen, schreibt die Partei.
Mehr Informationen:
Bürgerentscheid über Grundschulen in Heinsberg
http://nrw.mehr-demokratie.de/heinsberg.html
Faire Abstimmungsregeln
http://nrw.mehr-demokratie.de/faire-regeln.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
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Thorsten Sterk
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