[MD Presse] [PM] Transparenzranking 2017: Hessen Schlusslicht
Felix Hoffmann
presse at mehr-demokratie.de
Do Mär 2 11:54:24 CET 2017
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Hessen
Pressemitteilung 01/2017
02.03.17
Vier Bundesländer - darunter Hessen - noch immer ohne
Informationsfreiheitsgesetz
Hessen mangelt es an Transparenz. Als eines von vier Bundesländern
verfügt es noch immer nicht über Informationsfreiheits- oder
Transparenzgesetz. Dabei sind die Erfahrungen der anderen Länder mit
staatlicher Transparenz positiv. Dies sind Ergebnisse des heute
veröffentlichten ersten Transparenzrankings, das die Initiative "Mehr
Demokratie" in Zusammenarbeit mit der Open Knowledge Foundation
Deutschland erstellt hat.
Erstmals werden in diesem Ranking die Informationsfreiheits- und
Transparenzgesetze der Bundesländer miteinander vergleichen und
bewertet. Hessen schneidet dabei als eines von vier Ländern ohne
gesetzliche Regelung zur Informationsfreiheit miserabel ab und teilt
sich zusammen mit Bayern, Niedersachsen und Sachsen den letzten Platz.
"Der hessische Mangel an einem offenen Zugang zu
Verwaltungsinformationen ist angesichts der zahlreichen Reformen in
anderen Bundesländern nicht mehr zeitgemäß und sollte dringend durch die
Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes beseitigt werden",
kritisiert Matthias Klarebach, Mitglied des Landesvorstands von Mehr
Demokratie Hessen.
Das Nachbarland Rheinland-Pfalz ist dagegen schon weiter: in einem breit
angelegten Beteiligungsprozess wurden bereits bestehende Gesetze zu
einem Transparenzgesetz zusammengeführt. Erstmals hat sich damit ein
Flächenland dazu verpflichtet, aktiv staatliche Informationen zu
veröffentlichen. Den einfachsten Zugang zu Informationen bietet Hamburg,
das dank seines wegweisenden Transparenzgesetzes die Vorreiterrolle in
Sachen offener Verwaltung einnimmt. Schleswig-Holstein, Bremen und
Berlin folgen im Ranking auf den Plätzen zwei bis vier. "Die positiven
Erfahrungen und Entwicklungen anderer Bundesländer sollte sich die
hessische Landesregierung zu Herzen nehmen und ihrem Versprechen im
Koalitionsvertrag nach offenem und transparentem Verwaltungshandeln
endlich nachkommen", fordert Klarebach.
Mehr Demokratie begrüßt ausdrücklich die Debatte über ein
Transparenzgebot in der hessischen Landesverfassung. Dies könnte ein
erster Schritt sein, auf den die Verabschiedung eines umfassenden
Informationsfreiheits- oder Transparenzgesetzes folgt. "Wichtig ist
jetzt, dass Hessen diese Notwendigkeit erkennt und seinen Bürgern das
Recht auf Zugang zu amtlichen Informationen gibt", sagt Klarebach. Das
Transparenzranking 2017 bietet dabei wichtige Hinweise, wie ein
künftiges Gesetz ausgestaltet sein könnte, um den Bürgerinnen und
Bürgern einen angemessenen Zugang zu staatlichen Informationen zu
gewährleisten.
Das vollständige Transparenzranking und zusätzliche Presse-Informationen
erhalten Sie unter:
https://www.mehr-demokratie.de/rankings-berichte.html
Eine detaillierte Bewertung der einzelnen Bundesländer finden Sie unter:
www.transparenzranking.de
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Rückfragen beantwortet:
Felix Hoffmann
0152-327 095 38
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