[medoc] Call for Papers: Translation - Übertragung - Transmission. Jahrestagung des Studienkreises Rundfunk und Geschichte

Susanne Hennings Susanne.Hennings at dra.de
Mo Mär 25 10:08:31 CET 2019


Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
bitte beachten Sie den Call für die diesjährige Jahrestagung des
Studienkreises Rundfunk und Geschichte. 
 
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Hennings
Deutsches Rundfunkarchiv
 
Jahrestagung 2019: Translation – Übertragung – Transmission. Call for
Papers

Übersetzungsleistungen des Rundfunks in historischer und aktueller
Perspektive
Jahrestagung des Studienkreises Rundfunk und Geschichte in Kooperation
mit SWR und ARTE | Baden-Baden, 13.-15. Juni 2019
Seit seiner Gründung vor knapp 100 Jahren ist mit dem Rundfunk die
Hoffnung einer universellen Verständigung verbunden. Die Stimmen im
Äther sollten Vorstellungen und Informationen über sprachliche,
geographische und soziale Grenzen hinweg übertragen und die Entwicklung
einer neuen Weltgesellschaft befördern. Auch wenn sich diese Erwartungen
nur bedingt erfüllten, waren und sind bis heute daran zahlreiche Fragen
geknüpft: Welche Bedeutungen können übertragen werden und welche neuen
Bedeutungen werden erzeugt?
Welche sprachlichen, akustischen oder visuellen Inhalte des Rundfunks
sprechen für sich, welche müssen angepasst, verlagert oder umgearbeitet
werden? Wer spricht für wen, wer wird bevormundet und inwiefern können
Übersetzungen zur Verstärkung von Stimmen oder zu deren Verstummen
beitragen? Welche Sprachen und kommunikativen Formen dienen den
Übertragungen? Letztlich erfordert jeder Medienwandel neue
Übersetzungsleistungen über sprachliche, kulturelle, soziale,
technische und Wissensgrenzen hinweg. Die Betrachtung von ‚Übersetzungen’
ermöglicht analytische Zugänge zu Kernbereichen der uns umgebenden
Medien. Im 50. Jahr seines Bestehens möchte sich der Studienkreis für
Rundfunk und Geschichte diesem Themenfeld zuwenden. 
Um das Thema ‚Übersetzungen’ in den Medien angemessen aufzugreifen,
genügt es nicht, nur nach der transkulturellen Dimension zu fragen.
Vielmehr ist damit stets auch die Frage nach den impliziten
Machtverhältnissen verbunden. In den Praxisfeldern von Übersetzungen,
in den ‚translation zones’ (Emily Apter) werden kulturelle und
politische Differenzen verhandelt und reproduziert. Hier sei auch auf
die Actor-Network-Theory des französischen Soziologen Bruno Latour
verwiesen, der die Betrachtung sozialer Interaktion um die Dimension
nicht- menschlicher Akteure erweitert – was zugleich ein Schlaglicht auf
die durch Technik und Medien erzeugten Machtverhältnisse wirft. Mit
Blick auf die genannten Probleme von medialen Übersetzungen ist zudem
die digitale Transformation der Rundfunkanstalten bzw. ‚sendenden‘
Massenmedien und die damit einhergehende Transformation der
Öffentlichkeit und Gesellschaft in den Fokus zu rücken. 
Die Beiträge sollten eine historische Dimension haben und können zu
folgenden Aspekten eingereicht werden:
Standardisierte Praktiken zur Übersetzung ‚fremder‘ Inhalte
(Simultanübersetzung, Untertitelung usw.) und die damit verbundenen
Machtverhältnisse (z.B. in Interviews, Nachrichtenbeiträgen,
Gerichtsverfahren) 
Medienvermittelte Übersetzungsleistungen, code-switching und
transkulturelle Aspekte 
Sprachliche Übersetzungen, Adaptionen und internationaler
Programmaustausch 
Probleme des internationalen Formattransfers, Probleme der
‚Unübersetzbarkeit’. 
Crossmediale (Format-)Übersetzung 
transnationaler vs. nationaler Rundfunk 
‚Übersetzung‘ von Archivmaterial: Metadaten, Thesaurus und andere
archivarische Transfers. 
Deadline für die Einreichung: 14.4.2019
Einreichungen zu den genannten Fragestellungen richten Sie bitte an Dr.
Veit Scheller, den Schatzmeister des Studienkreises Rundfunk und
Geschichte: Scheller.V at zdf.de.
Eingereichte Abstracts sollten maximal 3.000 Zeichen umfassen
(exklusive etwaiges Literatur- oder Quellenverzeichnis). Dem Abstract
selbst ist ein Deckblatt mit den Daten zur Autorin bzw. zum Autor
mitsamt Titel des Vortrages voranzustellen (bitte als zwei separate
Dateien einsenden). Im Abstract selbst 
sollen die Autorinnen und Autoren
nicht erkenntlich sein, um ein unabhängiges Review-Verfahren zu
ermöglichen.
Die Veranstalter entscheiden ü̈ber die Annahme in einem
Review-Verfahren. Rückmeldungen sind bis zum 30.4.2019 zu erwarten. Die
Vorträge können auf Deutsch und Englisch gehalten werden;
Konferenzsprache ist Deutsch
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