<html>
<head>
<meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=UTF-8">
</head>
<body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
<b>M wie Marktforschung</b><br>
<br>
Weniger Zeit für Telefonumfragen, mehr Zeit für Facebook. So leicht
lässt sich das große Dilemma der Marktforschung zusammenfassen, das
vielleicht gar keines ist. Soziale Netzwerke sind Quellen voll
spannender Informationen, aus denen man nur die richtigen
herausfiltern muss. Mit wenigen Klicks im Web – Facebook checken,
per Mausklick ein paar Likes verteilen, für das nette Café eine
Bewertung posten – liefert jeder Nutzer mehr für die Marktforschung
relevante Daten, als er es in einer stundenlangen Telefonbefragung
hätte tun können. „Befragungssituationen sind immer klinisch“,
erklärt Otto Hellwig, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Gesellschaft für Online Forschung (DGOF) und Vorstand von respondi,
einer Kölner Firma, die unter anderem Online-Panel-Studien
durchführt. In sozialen Netzen ist das anders – einer der größten
Vorteile für die Marktforschung: Die Nutzer bilden nahezu eins zu
eins das ab, was sie denken und somit auch, wie sie später auf
verschiedenen Märkten handeln werden.<br>
Auch abseits der bloßen Vermarktung könnte Sozial- und
Marktforschung durch das Web 2.0 eine Revolution erleben. Die
Firma respondi arbeitet beispielsweise sehr eng mit dem
Sinus-Institut zusammen, das die in der Forschung bekannten
Sinus-Milieus entwickelt hat und immer wieder neu erhebt. „Die Frage
ist, ob die Einteilung aufgrund der Bekundungen und
Nutzungsverhalten auf Facebook nicht viel genauer ist als die
Segmente, die zum Beispiel Sinus herausfindet?“, sagt Otto Hellwig.
Denn: Während sich die Segmente der Sinus-Einteilung auf einmalig
ca. 30 Fragen pro Person beziehen, können etwa auf Facebook bei den
meisten Nutzern beinahe tägliche neue „Attribute“ – durch Likes,
Followings, Kommentare – hinzugefügt werden, die das Bild immer
weiter vervollkommnen. Es gäbe bereits vielversprechende Studien,
vor allem zu politischen Präferenzen: „Das ist alles noch in den
Kinderschuhen, aber es steckt verdammt viel Potential drin.“
Seine Prognose: „Irgendwann wird diese Art von Segmentierung
klassische Instrumente wie Sinus-Milieus ersetzen.“ <i><br>
Tanja Mokosch</i><i><br>
<br>
</i>Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt
und den bisherigen Buchstaben:<br>
<a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft">http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft</a>
und zur <br>
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem
Programm, den Abstracts und der Anmeldung: <br>
<a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://www.vfm-online.de/tagungen">http://www.vfm-online.de/tagungen</a><br>
<br>
</body>
</html>