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    <b>S wie Stadtarchiv Köln!</b><b><br>
    </b><br>
    Als das Gebäude des Kölner Stadtarchivs 2009 einstürzte, war neben
    der Ursachenforschung die Si­cherung der Bestände das vorrangigste
    Anliegen: Der Schmutz muss schnell von dem wertvollen Archivgut
    entfernt und die Stücke digitalisiert werden. Das Köl­ner
    Stadtarchiv umfasst viele Tausend Dokumente, von einfachen Akten bis
    hin zu mittelalterlichen Schrif­ten. Die ursprüngliche Sortierung
    der Bestände wurde beim Einsturz zerstört, das Material teils
    verwüstet. „Teilweise lagen ganze Stücke im Grund­wasser oder sind
    vom Regenwasser nass geworden“, sagt Andreas Berger, Leiter der
    Restaurierungs- und Digitalisierungszentrale (RDZ) in Köln
    Porz-Lind. <br>
    Das durch den Einsturz beschädigte Archivgut wird der Reihenfolge
    nach bearbeitet, wie es aus den Asyl­archiven, in die es direkt nach
    dem Einsturz gebracht wurde, in die RDZ geliefert wird.
    Restau­ratorinnen und Restauratoren entscheiden, welcher Behandlung
    das jeweilige Stück unterzogen werden kann. „Ist es möglich, das
    Stück noch im Original zu nutzen? Kann es digitalisiert werden? Wie
    weit kann ich ein Buch öffnen, ohne es zu beschädigen? Darf die
    Oberfläche berührt werden und welche Hilfsmittel dürfen verwendet
    werden?“, erläutert Berger. Seinem Team stehen sechs
    unterschiedliche Scanner zur Verfügung, die es ihm ermöglichen, alle
    Materialien passend zu behandeln. Originale, die nass geworden sind,
    werden schockgefroren und anschließend unter Vakuum aufgetaut.
    „Durch dieses Verfahren wird das Eis direkt in Gas umgewandelt. Das
    hat zur Folge, dass die Seiten nicht mehr zusammenkleben“, erklärt
    Berger. Glücklicherweise konnte der größere Prozentsatz der
    Originale trocken geborgen werden. <br>
    Stücke wie Verwaltungsakten mit personenbezogenen Daten werden zur
    Zeit noch nicht digitalisiert, da sie ohnehin erst in 50 Jahren
    eingesehen werden dürfen. Auch gut erhaltene, selten gebrauchte
    Akten werden noch nachrangig behandelt, weil bei Bedarf das Original
    genutzt werden kann. Dringendere Fälle haben Vorrang. <br>
    Bis die Verantwortung für den Einsturz geklärt ist, muss das Projekt
    vorfinanziert werden. Die Stadt Köln stellt Haushaltsmittel zur
    Verfügung, mit denen Scanner gekauft und die Restaurierungswerkstatt
    eingerichtet werden konnten. Auch einige Mitarbeiter werden so
    finanziert. Die Stiftung Stadtgedächtnis stellt ebenfalls Geld für
    die Restaurierung und Digita­lisierung bereit. Außerdem ist es allen
    Bürgern möglich, eine Restaurierungspatenschaft für besondere Stücke
    zu übernehmen. <br>
    <i>Anissa Zoghlami</i><br>
    <br>
    *Eine Audio-Slideshow zum Stadtarchiv Köln zeigt, wie die
    Digitalisierung der nach dem Einsturz geretteten Bestände
    funktioniert: <a class="moz-txt-link-abbreviated"
      href="http://www.digitale-zukunft-koeln.de/digitalesstadtarchiv/">www.digitale-zukunft-koeln.de/digitalesstadtarchiv/</a><br>
    <b><br>
      <br>
    </b> Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt
    und den bisherigen Buchstaben:<br>
    <a class="moz-txt-link-freetext"
      href="http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft">http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft</a>
    und zur vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit
    dem Programm, den Abstracts und der Anmeldung: <br>
    <a class="moz-txt-link-freetext"
      href="http://www.vfm-online.de/tagungen">http://www.vfm-online.de/tagungen</a><br>
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