<html>
<head>
<meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=utf-8">
</head>
<body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
*6. NYÉLÉNI.DE NEWSLETTER*<br>
<br>
*April 2015*<br>
<br>
<b>*Newsletter online lesen*</b> <a
href="http://nyeleni.de/wp-content/uploads/2015/04/Nyeleni.de-Newsletter6_final.pdf"
data-mce-href="http://nyeleni.de/wp-content/uploads/2015/04/Nyeleni.de-Newsletter6_final.pdf">http://nyeleni.de/wp-content/uploads/2015/04/Nyeleni.de-Newsletter6_final.pdf</a><br>
(ACHTUNG: Links funktionieren nicht beim Öffnen mit Foxit Reader)<br>
<br>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8">
Diese April gab es gleich zwei wichtige Aktionstage hintereinander:
Am 17. und 18. April gingen weltweit tausende Menschen auf die
Straße um gegen Freihandelsabkommen zu protestieren. Auch die
Nyéléni Regionalgruppe Berlin/Brandenburg war mit einem Aktionstag
dabei. Was im Moment noch so bei Nyéléni.de passiert, in anderen
Ecken des deutschsprachigen Raums und auch weltweit, das erfahrt ihr
in diesem Newsletter. <br>
Für den nächsten Newsletter freuen wir uns wieder auf eure
Mitarbeit! Schickt einfach spannende Artikel, Veranstaltungshinweise
und Details zu euren regionalen Nyéléni-Aktivitäten an
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:info@nyeleni.de">info@nyeleni.de</a><br>
<br>
Viel Spaß beim Lesen!<br>
<br>
<br>
1. RÜCKBLICK: 17. APRIL - TAG DES KLEINBÄUERLICHEN WIDERSTANDS UND
18. APRIL – GLOBALER AKTIONSTAG GEGEN TTIP<br>
<br>
2. NYÉLÉNI-WORKSHOP "DEMOKRATISIERUNG DER ERNÄHRUNGSSYSTEME" IN
BERLIN<br>
<br>
3. REGIONALGRUPPE RHEIN-NECKAR: VORTRAG ÜBER BIO-VEGANEN LANDBAU IM
MAI<br>
<br>
4. REGIONALGRUPPE BERLIN/BRANDENBURG: BUNTES PROGRAMM ZUM 17. APRIL
IN EBERSWALDE<br>
<br>
5. NYÉLÉNI BEI DER INTERNATIONALEN KONFERENZ „KAMPF UMS KLIMA“ IN
KÖLN<br>
<br>
6. BIENENCOOP-FREIBURG: IMKERN IN DER STADT, ABER ANDERS!<br>
<br>
7. NYÉLÉNI AUSTRIA FRÜHJAHRSTREFFEN IN VILLACH<br>
<br>
8. ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT IN DER SCHWEIZ<br>
<br>
9. FILMTIPP: 10 MILLIARDEN, WIE WERDEN WIR ALLE SATT?<br>
<br>
10. EU-SAATGUTRECHT: NEUER VORSCHLAG WIRD KOMMEN<br>
<br>
11. EXPO 2015: DIE WELTAUSSTELLUNG IN MAILAND<br>
<br>
12. MIGRATION – ARBEIT – LANDWIRTSCHAFT: NEUE DEKLARATION VON LA VÍA
CAMPESINA<br>
<br>
<br>
<b><br>
</b><b>1. Rückblick: 17. April - Tag des kleinbäuerlichen
Widerstands und 18. April – Globaler Aktionstag gegen TTIP</b><br>
<br>
Diesen April wurden zwei sehr wichtige globale Aktionstage im Kampf
für eine gerechte Handels- und Agrarpolitik gleich hintereinander
begangen. Am 17. April, dem Tag des kleinbäuerlichen Widerstands,
fanden weltweit Aktionen statt, um dem Mord an 19 Aktivist*innen in
Brasilien zu gedenken und gegen Transnationale Unternehmen und
Freihandelsabkommen einzutreten. Auch der 18. April stand dieses
Jahr ganz im Zeichen des Widerstands. Am globalen Aktionstag gegen
Freihandelsabkommen wie TTIP, TPP, TiSA, CETA und andere, gingen
tausende Menschen weltweit auf die Straße.<br>
<br>
<b>17. April: Weltweite Aktionen</b><br>
Ob bei der „Gemüsedisko“ in Wien oder beim Pressefrühstück „Fairen
Milchfrühstück ohne Gentechnik“ bei Bremen, überall auf der Welt
fanden kreative Aktionen statt. Einen Überblick dazu bietet die
Seite von La Vía Campesina
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://viacampesina.org/map/17april/2015/">http://viacampesina.org/map/17april/2015/</a>) <br>
<br>
<b>18. April: ein voller Erfolg</b><br>
Auch der Aktionstag gegen Freihandelsabkommen war ein voller Erfolg.
Weltweit fanden laut der Seite global trade day
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.globaltradeday.org/">https://www.globaltradeday.org/</a>) über 750 Aktionen und Kundgebungen
in knapp 50 Ländern auf allen Kontinenten statt, mehr als 200 davon
alleine in Deutschland. In München versammelten sich anstatt der
erwarteten 2000 Menschen fast zehnmal so viele und legten damit
größtenteils den Verkehr in der Innenstadt lahm; In Berlin zog eine
ein Kilometer lange Menschenkette vom Potsdamer Platz zum
Brandenburger Tor; in Wien gingen über 10 000 Menschen auf die
Straße. Auch in vielen ländlichen Gegenden verliehen die
Protestierenden ihren Bedenken im Hinblick auf die Abkommen bei
zahlreichen Veranstaltungen Ausdruck. Die enorme Beteiligung an den
Protesten zeigt den wachsenden Widerstand der Menschen gegen einen
Angriff auf ihre sozialen, rechtlichen, ökologischen und
demokratischen Standards - auch in den USA.<br>
Einen Überblick über die weltweiten Aktionen gibt es hier
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.globaltradeday.org/">https://www.globaltradeday.org/</a>), die Seite für Deutschland findet
ihr unter diesem Link (<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.ttip-unfairhandelbar.de/">http://www.ttip-unfairhandelbar.de/</a>) und für
Österreich hier (<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.ttip-stoppen.at/">https://www.ttip-stoppen.at/</a>). <br>
<br>
<b>2. Nyéléni-Workshop "Demokratisierung der Ernährungssysteme" in
Berlin</b><br>
<br>
<u>am 29. April von 18:30 - 20:30 Uhr (mit anschließendem
gemütlichen Zusammensitzen)</u><u><br>
</u><u>Waldemarstr. 46, 10999 Berlin </u><u><br>
</u><u>Im Projektraum "Die ganze Bäckerei" (Erdgeschoss)</u><br>
<br>
Im Kern von Ernährungssouveränität steht die Demokratisierung der
Ernährungssysteme. Doch was ist damit eigentlich gemeint und warum
ist sie notwendig? Was ist überhaupt Demokratie und
Demokratisierung, welche unterschiedlichen Konzepte gibt es? Nyéléni
versucht, mit der spezifischen Herangehensweise auf eine
Demokratisierung hin zu arbeiten. Wie kann diese bei den fünf Achsen
aussehen, der Erzeugung, Verteilung, dem Sozialen, den Commons und
den Politiken? Kennen wir gelebte Beispiele? Gemeinsam versuchen
wir, uns den Fragen und Antworten zu nähern.<br>
Anmeldung bitte bei <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:m.heuwieser@yahoo.de">m.heuwieser@yahoo.de</a><br>
<br>
<b>3. Regionalgruppe Rhein-Neckar: Vortrag über Bio-Veganen Landbau
im Mai</b><br>
<br>
Die Nyéléni Regionalgruppe Rhein-Neckar plant Mitte Mai zusammen mit
der Grünen Jugend Mannheim einen Veranstaltung zu Bio-Veganem
Landbau. Dazu möchten wir einen Referenten des Biologisch-Veganen
Netzwerks (<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://biovegan.org/">http://biovegan.org/</a>) einladen, die Veranstaltung soll
zum Diskutieren und gegenseitigem Kennenlernen einladen. <br>
Der globale Land- und Energieverbrauch durch den hohen Fleischkonsum
in den Industrieländern liegt unverhältnismäßig hoch. Auch aus
ethischer Sicht ist die Massenproduktion von Fleisch und anderen
tierischen Produkten höchst bedenklich. Gleichzeitig kommen nur sehr
wenige landwirtschaftliche Betriebe völlig ohne tierisches Zutun
aus. Sei es als Produkt, als Arbeitskraft oder als Düngerlieferant,
Tiere spielen in der Landwirtschaft eine große Rolle. <br>
Funktioniert Landwirtschaft überhaupt ohne Tiere? Gibt es schon
Beispiele für Betriebe, die ganz ohne Nutztiere arbeiten? Diesen und
auch anderen Fragen rund um Ernährungssouveränität und Fleischkonsum
wollen wir bei unserer Veranstaltung nachgehen. <br>
Genauere Termin- und Ortsangaben sowie weitere Informationen findet
ihr sobald wie möglich auf nyeleni.de. <br>
<br>
<b>4. Regionalgruppe Berlin/Brandenburg: Buntes Programm zum 17.
April in Eberswalde</b><br>
<br>
Auch in Eberswalde fanden am 17. April Aktionen statt, um die
Aufmerksamkeit auf die missliche Situation der globalen und auch
regionalspezifischen Lebensmittelerzeugung zu lenken.<br>
Wir, als kleine Gruppe junger Leute um die Nyéléni-Ortsgruppe,
hatten ein mehrteiliges Tagesprogramm mit unterschiedlichen
Elementen angekündigt.<br>
<br>
Zunächst waren wir mittags auf dem Wochenmarkt anwesend und luden
interessierte Passant*innen mit Infostand und einer thematischen
Fotoausstellung zum Verweilen ein. <br>
Besondere Aufmerksamkeit erregten wir dann mit einem Aktionstheater,
bei dem wir mit einer größeren Gruppe direkt auf dem Marktplatz eine
lautstarke Auktion abhielten, die fiktive Landparzellen von der
ganzen Welt in Form von Kuchenstücken unter den Hammer brachte.
Während mehrere „Kleinbäuer*innen“ mit bescheidenen Beträgen um die
Ländereien mitbuhlten, machten die als „Investoren“ kenntlich
gemachten Teilnehmer kurzen Prozess und fegten mit Geboten in
Millionenhöhe jedes Mal die anderen Bieter*innen vom Platz. Mit
dieser Aktion wollten wir im regionalen Kontext die unregulierte und
ungerechte Landvergabepraxis vor allem im Osten Deutschlands
anprangern, die sich aber auch auf den globalen Kontext übertragen
lässt.<br>
<br>
Während des Nachmittagsprogramms in der Hochschule, wurde dann ein
Fokus auf den Austausch mit und von regionalen Initiativen im
politischen Feld um La Vía Campesina gelegt. Unter reger
Diskussionsfreude des Publikums, erzählten zunächst zwei
Vertreter*innen der Freund*innen des 17. Aprils etwas zu den
Hintergründen, der Entstehung und Organisationsstruktur von La Vía
Campesina. Dann stellten wir uns als lokale Nyeleni-Gruppe vor und
berichteten von der Struktur und Idee der Bewegung. Schließlich
wurden noch NAHhaft, eine Initiative für nachhaltige
Ernährungssysteme in der Region und Karlas Hof vorgestellt. Die
nichtkommerzielle Kartoffelinitiative desselbigen ergänzte das
Buffet aus Selbstgemachtem, das im Anschluss aufgetragen wurde,
durch leckere Pellkartoffeln. Nach dem Festmahl zeigten wir noch die
Arte-Doku „Zukunft pflanzen“. Darin werden viele Facetten einer
„enkeltauglichen“ Landwirtschaft präsentiert, ein motivierender und
inspirierender Abschluss für diesen tollen 17. April. <br>
<br>
<b>5. Nyéléni bei der internationalen Konferenz „Kampf ums Klima“ in
Köln </b><br>
<br>
Das Jahr 2015 steht im Zeichen des menschengemachten Klimawandels.
Mit Blick auf den internationalen Klimagipfel COP 21 Anfang Dezember
in Paris, trafen sich vom 10. - 12. April internationale
Klimaaktivist*innen in Köln. Angeboten wurden Podiumsdiskussionen,
Vorträge, zahlreiche Workshops und ein Open Space, während denen
sowohl inhaltliche Diskurse geführt als auch praktische Skills
vermittelt wurden, um sich auf die kommenden Ereignisse
vorzubereiten.<br>
In über 40 Veranstaltungen wurde die Übernutzung der natürlichen
Ressourcen, die deutsche Energiewende, mit besonderem Blick auf das
Kohle-Land NRW sowie die Frage nach globaler Klimagerechtigkeit
beleuchtet. Auch über Alternativen zum Status Quo wurde debattiert:
Konzepte wie Energiedemokratie, Degrowth und Ökosozialismus wurden
vorgestellt.<br>
Beim international besetzen Panel „Landwirtschaft und Klima“ am
Sonntag früh, vertrat Nyéléni die Perspektive einer jungen Bewegung
aus dem globalen Norden. Nach einem kurzen Überblick über die
europäische Agrarpolitik und deren Auswirkungen auf den globalen
Süden, stellte die Referentin die Nyéléni Bewegung vor und
kritisierte zum Schluss die falschen Klimalösungen der UN und der
Konzerne, wie Climate Smart Agriculture und REDD+. Bakary Traoré vom
Netzwerk Afrique-Europe Interact wies auf den postkolonialen Filz in
Mali hin, der eine Ursache für die prekären Lebensbedingungen der
dortigen Kleinbäuer*innen ist. Auch Badrul Alam von La Vía Campesina
Bangladesch bezeichnete den Zugang zu Land als zentrales Problem der
dorigen Bäuer*innen, weshalb sich eine starke Bewegung von
Landbesetzer*innen entwickelt hat. Er machte auch auf die
gravierenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in
Bangladesch aufmerksam, deren Ursache der Autor Peter Clausing unter
anderem in der landintensiven, industrialisierten Landwirtschaft der
Länder des globalen Nordens verortete. <br>
Ein Fazit, nicht nur dieses Panels sondern auch der gesamten
Konferenz war: Um Klimagerechtigekeit zu erreichen, müssen wir das
derzeitige Forschritts- und Wirtschaftsmodell überwinden.<br>
<br>
<b>6. BienenCoop-Freiburg: Imkern in der Stadt, aber anders!</b><br>
<br>
Im letzten Jahr kamen wir, ein bunter Haufen Freiburger Alt- und
Neuimker*nnen unterschiedlichen Alters, auf die Idee,
gemeinschaftlich Honigbienen zu halten und das Überleben von Honig-
und Wildbiene zu sichern. Die neu gegründete BienenCoop Freiburg
e.V. hat als generationsübergreifendes Projekt der solidarischen
Landwirtschaft die Ziele: Solidarisch finanzieren, gemeinsam
arbeiten, die Ernte teilen und dem Menschen Natur und Biene näher
bringen. In unserer Imkerei steht nicht eine maximale
Ertragssteigerung im Vordergrund, sondern das Wohl des betreuten
Tieres, dem Bienenvolk. Wir arbeiten weitgehend naturgemäß und
bieten den Honigbienen die Möglichkeit, sich ohne große Eingriffe
des Menschen zu entwickeln. <br>
Monokulturen und Pestizideinsatz in der intensiven Landwirtschaft
machen die Bienen anfällig für Krankheiten und können zu Rückständen
im Honig führen. In der Stadt sind die Bienen weniger Umweltgiften
ausgesetzt und ein großes vielfältiges Nahrungsangebot steht zur
Verfügung. Mit den Bienen bringen wir den Menschen ein Stückchen
Natur vor die Haustüre. Das können Nistplätze für Wildbienen sein,
die gemeinsam gebaut werden oder Kästen mit Honigbienen stehen in
Parks und Gärten zum gemeinsamen Imkern bereit. Damit rücken nicht
nur der Ort der Honiggewinnung und der Frühstückstisch näher
zusammen, sondern auch aus dem gemeinsamen Arbeiten und Lernen
entsteht eine neue Gemeinschaft. Der Austausch von Wissen über die
Generationen hinweg macht die ganze Sache spannend und fördert die
Nachhaltigkeit. Letztendlich macht alles einen riesen Spaß. <br>
Genaueres erfährt man auf unserer Homepage: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.BienenCoop.de">www.BienenCoop.de</a> <br>
<br>
<b>7. Nyéléni Austria Frühjahrstreffen in Villach</b><br>
<br>
Das Nyéléni Austria Frühjahrstreffen findet dieses Jahr vom 1.-3.
Mai in Villach, Kärnten statt. Das Treffen soll ein Ort sein, an dem
sich alte und neue Bewegungsaktive versammeln um sich auszutauschen,
inhaltlich zu diskutieren und nächste Schritte zu gehen.<br>
Das vielfältige Programm beinhaltet sowohl inhaltliche Inputs, wie
einen Workshop zur Kritik an Climate Smart Agriculture und der
Gegenüberstellung von Agrarökologie als Vía Campesina-Antwort auf
den Klimawandel, als auch Methodische. Ein Workshop zu Methoden für
die Regionalgruppen sowie einer zur Konzeption von Veranstaltung zum
Thema Zugang zu Land sind geplant. Darüber hinaus gibt es beim Open
Space genügend Raum für eigene Ideen.<br>
Das Programm, wie ihr euch anmelden könnt und weitere Informationen
findet ihr auf der Seite von FIAN
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.fian.at/home/termine/nyeleni-austria-fruehjahrstreffen/">http://www.fian.at/home/termine/nyeleni-austria-fruehjahrstreffen/</a>)
oder bei Facebook
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.facebook.com/events/450740275089320/">https://www.facebook.com/events/450740275089320/</a>).<br>
<br>
<b>8. Ernährungssouveränität in der Schweiz</b><br>
<br>
In der Schweiz hat Uniterre als Mitglied von La Via Campesina das
Thema der Ernährungssouveränität mit der Initiative „Für
Ernährungsouveränität: Die Landwirtschaft betrifft uns alle“ auf die
politische Bühne gebracht. Wir vertreten die Anliegen von Via
Campesina und suchen den Dialog mit der Bevölkerung. So wie hier
entstehen Initiativen für Ernährungssouveränität überall auf der
Welt, welche sich vernetzen und gemeinsame Aktionen planen. Viele
Bewohner_innen in der Schweiz setzen die Vision bereits um. Getragen
werden die Ideen von Vertragslandwirtschaftsprojekten, von
Hofgemeinschaften, von Gemüsegenossenschaften, von Food-Coops, von
Agriculture-Projekten in der Stadt und auf dem Land. Alle diese
Initiativen sind die Basis von neuen Landwirtschafts-und
Ernährungssystemen. <br>
Um uns gegen die Liberalisierungspolitik unser Regierung zu wehren
und den Vorhaben von immer weiteren Freihandelsabkommen von
Bundesrat Schneider Ammann die Stirn zu bieten, brauchen wir die
politische Debatte. Weltweit kämpfen wir, so unterschiedlich die
Bedingungen auch sind, mit den gleichen Problemen: Ausbreitung der
GVOs, die Veränderung des Weltklimas, Patentierung von Pflanzen und
Saatgut, kranke Tiere in der Massentierhaltung, Antibiotikaskandale,
Landgrabbing und der Industrialisierung unserer
Nahrungsmittelproduktion. Unsere Initiative greift diese Problematik
auf und ist, wie von La Via Campesina gefordert wird, ein
umfassendes Gegenkonzept zum Ausverkauf von Landwirtschaft, Natur,
Gesundheit und Ernährung. <br>
Unsere Argumente und mehr Informationen zu Initiative für
Ernährungssouveränität finden Sie auf unserer Homepage:
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.souverainete-alimentaire.ch/in/de/">http://www.souverainete-alimentaire.ch/in/de/</a><br>
<br>
<b>9. Filmtipp: 10 Milliarden, wie werden wir alle satt?</b><br>
<br>
Seit dem 16.4. ist der neue Film von Valentin Thurn „10 Milliarden -
Wie werden wir alle satt?“, in den Kinos. Nach „Taste The Waste–
Frisch auf dem Müll“, ist der Dokumentarfilm sein zweites Werk.<br>
Das Werk ist zu empfehlen, da es die drängende Frage, wie die
wachsende Weltbevölkerung ernährt werden soll, verhältnismäßig gut
beleuchtet, verschiedene Aspekte aufzeigt und eine klare Position
für eine biologische, kleinteilige Landwirtschaft bezieht.<br>
Mehrere gelungene Perspektiven, die auch ein wenig jenseits des
medialen Mainstream stehen, werden dargestellt. So wird z. B. beim
Thema Gentechnik nicht Monsanto besucht, sondern der Konzern Bayer,
der weltweit am meisten Patente auf GMO hat. Schön ist auch die
Szene danach, die in Indien gedreht wurde, und bei der ausnahmsweise
einmal nicht Vandana Shiva in die Kamera spricht.<br>
Die Faktenlage zur weltweiten Ernährungssitutation ist zwar
bedrückend, aber in weiten Teilen des Films geht es auch um
Alternativen.<br>
Ein Manko, das sich leider durch den ganzen Film zieht, ist, dass
ein Schwerpunkt des Filmes auf Konzernen und der „Macht des
Verbrauchers beim Konsumieren“ liegt. Dass die Politik versagt hat
und im Großen und Ganzen untätig bleibt und dass Menschen auch
jenseits vom bewussten Konsum politisch Handeln können, wird nicht
aufgezeigt. <br>
Fazit: Wer schon so einige Dokus zum Thema gesehen hat, wird nicht
viel Neues erfahren, aber der Film kann als Plattform genutzt
werden, um auf eigene Themen aufmerksam zu machen. Z. B. indem man
Flyer im Kino auslegt. <br>
Weiterlesen und -schauen: <br>
Die offizielle Seite des Films (<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.10milliarden-derfilm.de/">http://www.10milliarden-derfilm.de/</a>)<br>
Internetseite mit Trailer und Szenen aus dem Film
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.trailerseite.de/film/15/10-milliarden-wie-werden-wir-alle-satt-kino-trailer-32097.html">http://www.trailerseite.de/film/15/10-milliarden-wie-werden-wir-alle-satt-kino-trailer-32097.html</a>)<br>
<br>
<b>10. EU-Saatgutrecht: Neuer Vorschlag wird kommen</b><br>
<br>
Nachdem die EU-Kommission Ende Februar die gescheiterte
Saatgutreform zurückgezogen hatte, kündigte der zuständige
EU-Kommissar Andriukaitis Ende März im Parlament an, dass die Reform
des EU-Saatgutverkehrsrechts fortgeführt wird. Es ist noch nicht
klar, ob nur eine Artikel der bestehenden Verordnung abgeändert
werden oder ein komplett neues Konzept erarbeitet wird. Andriukaitis
habe schon mit allen NGOs, die ein neues Konzept unterstützen,
gesprochen. Er wolle nun auch noch mit anderen Interessent*innen
sprechen. Allerdings dauert ein neuer Vorschlag seine Zeit.
Andriukaitis rechnet mit mindestens 2,5 Jahren, bis ein neues Papier
ausgearbeitet ist. Hier kann man das Statement vom Kommissar
ansehen.<br>
Im gescheiterten Kommissionsentwurf für die EU-Saatgutverordnung
wurden industrielle gezüchtete Sorten zum einzig gültigen Gesetz
erhoben. Alte und seltene Landsorten von Gemüse, Getreide und Obst
wurden dadurch als wertlos abgestempelt und durch große Hürden für
die Bereitstellung von Saatgut in bürokratische Nischen verbannt.
Sie sollen klar die Ausnahme bleiben.<br>
<br>
<b>11. Expo 2015: die Weltausstellung in Mailand </b><br>
<br>
Gekürzte Fassung des Positionspapiers der Europäischen Koordination
Via Campesina, verabschiedet an der Generalversammlung im April 2015
in Brüssel.<br>
<br>
Die Expo 2015 zelebriert die Vermarktung von Menschenrechten,
sprich, des Rechts auf Wasser und Nahrung. Diese Wahrheit wurde erst
drei Monate vor Eröffnung der Expo bekannt.<br>
Nahrung ist keine Ware, sondern ein Grundrecht. In diesem Sinne
beinhaltet Ernährungssouveränität, dass Bäuerinnen und Bauern,
Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt ihre Grundrechte ausüben
können.<br>
(…)<br>
<br>
<b>Expo 2015 wird ein Disneyland der Lebensmittel kreieren</b><br>
Lebensmittel werden zu einer Ware, die nur noch für die Wohlhabenden
erschwinglich ist. Und die gesamte Produktion soll von einer kleinen
Elite kontrolliert werden. <br>
Aus diesen Gründen nimmt LVC nicht an der Expo 2015 teil, im
Gegenteil, sie wehrt sich dagegen und organisiert in Italien die
„Sechs Wochen der Ernährungssouveränität“: Produzentinnen und
Produzenten von heute und morgen können öffentlich Stellung nehmen,
sich vorstellen oder unsere gemeinsamen Rechte verteidigen.<br>
Zwei wichtige Treffpunkte sind Milano und Rom. In Milano wird der
Pavillon für Ernährungssouveränität von La Stecca organisiert. In
Rom wird die Città dell’Altra Economica (Stadt der anderen
Wirtschaft) vom 1. Mai bis zum 30. Oktober zur Stadt der
Ernährungssouveränität umfunktioniert.<br>
Diese beiden symbolischen Orte gehören den Stadtgemeinden Rom und
Milano, resp. lokalen Gemeinschaften. Hier müssen wir unsere Pläne
und Diskussionen einbringen, um die Ernährungssouveränität zu
sichern. Wir werden die Gründung eines Rates für Ernährung
vorschlagen, um die Demokratisierung der Agrar- und
Lebensmittelpolitik zu unterstützen. Doch bis eine Änderung
eintritt, werden die Ernährungspolitiken weiterhin den
Handelsinteressen dienen, werden weiterhin Grundrechte negieren,
damit wenige Leute trotz der Krise viel verdienen.<br>
Die italienische Engstirnigkeit und der Provinzialismus Italiens
sind wohl bekannt, aber die Idee, es handle sich dabei nur um eine
Handelsoperation, um eine banale Immobilientransaktion zu
rechtfertigen, erscheint doch etwas simpel. Wozu mussten Himmel und
Hölle in Bewegung gesetzt werden? Die Expo 2015 spielt eine
entscheidende Rolle, sie gehört zu einer Strategie, welche die
Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger neu definieren soll, um den
internationalen Handel ins Zentrum der Agrar- und
Lebensmittelpolitik zu rücken. Dem zunehmend schlechten Ruf dieser
Politiken (wer will denn heute noch GVO?) soll gegengesteuert werden
und der Reputationsverlust soll mit neuen Aufhängeschildern
wettgemacht werden.<br>
<br>
<b>Expo 2015 soll Handelsregeln zelebrieren – aber wir zelebrieren
und verteidigen unsere Rechte! Wir geben das Wort an
Lebensmittelproduzenten, Bäuerinnen und Bauern, Fischer, an
indigene Völker, an Hirten, Nomadinnen und an Landlose.</b><br>
<br>
<b>Facts:</b><br>
• Für die Expo wurden 200ha Land verbetoniert und asphaltiert,
für den Messeplatz, Parkplätze und Zufahrtsstraßen. Es kam zu
Landenteignungen (Quelle: ARI, Associazione Rurale Italiana – La Via
Campesina)<br>
• 1,3 Milliarden investiert allein der Staat Italien. (Quelle
NZZ)<br>
• In den Türmen des Schweizer Pavillions befinden sich Salz,
Kaffee, Wasser und Apfelringli, à discretion. (der Kaffee
selbstverständlich von Nestlé, dem grossen Sponsor (3 Mio Euro).
Nestlé stellt die eigene Firmengeschichte ins Rampenlicht.<br>
• Syngenta hat eine Patenschaft übernommen und ist Hauptsponsor
des Auftritts der Stadt Basel in Mailand.<br>
• Coca-Cola ist Grosssponsor. Coca-Cola hat einen Riesenpavillion
im „Corporate-Bereich“. (Quelle Sonntagszeitung)<br>
• Die Stand-Preise sind für kleine ProduzentInnen nicht zahlbar.
S.Pellegrino (Getränkehersteller) zahlt für die 100 Quadratmeter
1,15 Millionen Euro Standplatzmiete. (quelle Sonntagszeitung)<br>
• Eintrittspreise sind längst nicht für alle Menschen
erschwinglich. (34 Sfr / Erwachsene Person)<br>
<br>
<b>12. Migration – Arbeit – Landwirtschaft: Neue Deklaration von La
Vía Campesina </b><br>
<br>
Am 2. April veröffentlichte La Vía Campesina die neue Deklaration zu
Migration und Landarbeiter*innen, die sie auf dem Weltsozialforum in
Tunis Ende März ausgearbeitet haben. Darin rufen sie die
Aufmerksamkeit auf die wachsende Zahl an Menschen, die durch die
Konzentration von Finanzkapital und Agribusiness in prekäre Lebens-
uns Arbeitsverhältnisse, zum Aufgeben ihrer Höfe und zum Umzug in
die Stadt gezwungen werden:<br>
„Neoliberal policies, free trade agreements, the development of
industrial agriculture, the concentration of production areas… all
have destructive effects on the environment, biodiversity, the
climate and local, especially peasant, economies. These aggressive
policies that impose a development model based on the exploitation
of resources, the grabbing of the commons, the stealing of
agricultural lands and the exploitation of peasants as well as that
of women and men who work the land, have a particularly harsh effect
on peasant communities. Ruined people have no other option to leave
family, land and community to seek the means of survival some place
else, in the big cities or in any countries.“<br>
Die Deklaration enthält 14 Forderungen um den Konzernen die
Kontrolle über das globale Ernährungssystem zu entziehen und
Ernährungssouveränität voranzubringen. <br>
Weiterlesen: „La Via Campesina Declaration on Migration and Rural
Workers“
(<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://viacampesina.org/en/index.php/main-issues-mainmenu-27/migrations-and-rural-workers-mainmenu-41/1774-la-via-campesina-declaration-on-migration-and-rural-workers">http://viacampesina.org/en/index.php/main-issues-mainmenu-27/migrations-and-rural-workers-mainmenu-41/1774-la-via-campesina-declaration-on-migration-and-rural-workers</a>)<br>
<br>
---<br>
<br>
Um diesen Rundbrief nicht mehr länger zu erhalten, senden Sie bitte
eine E-Mail an nyeleni_d <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:request@listen.jpberlin.de">request@listen.jpberlin.de</a>
<a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:nyeleni_d-request@listen.jpberlin.de"><mailto:nyeleni_d-request@listen.jpberlin.de></a> mit dem Betreff<br>
unsubscribe. Sie erhalten dann eine automatisch erstellte Antwort,
mit der Erklärung wie das Abonnement vollständig beendet wird. Wenn
Sie uns auch mitteilen möchten, warum sie diese Informationen nicht<br>
länger erhalten möchten, schreiben Sie bitte eine Nachricht an
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:info@nyeleni.de">info@nyeleni.de</a> <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:info@nyeleni.de"><mailto:info@nyeleni.de></a>.<br>
<br>
Liebe Grüße<br>
- Nyéléni.de<br>
- Wege zur Ernährungssouveränität<br>
<br>
</body>
</html>