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<p>Liebe Ernährungssouveränitäts-Interessierte,
</p>
<p>diesen Samstag ist der <strong>internationale Tag des
bäuerlichen Widerstandes</strong>. Er erinnert mahnend an die
brutale Ermordung von 19 Aktivisten der brasilianischen
Landlosenbewegung (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra)
durch die brasilianische Polizei am 17. April 1996. Da der nächste
Nyeleni.de-Newsletter noch nicht fertig gestellt ist, möchten wir
Euch auf diesen Weg auf diesen wichtigen Tag hinweisen. Weltweit
werden wie jedes Jahr Aktionen (sowohl online als auch offline)
rund um den 17. April stattfinden und es gibt Möglichkeiten auf
Social-Media aktiv zu werden. Zum Beispiel beim March against
Bayer & Syngenta: <a
href="https://www.marchagainstsyngenta.ch/">https://www.marchagainstsyngenta.ch/</a></p>
<p>La Via Campesina International ruft im Kontext des 17. Aprils
auch zur Zelebrierung von 25 Jahren Ernährungssouveränität auf.
Ernährungssouveränität als Vision und die Bewegung wurde 1996 zum
ersten Mal auf dem World Food Summit La Via Campesina in Worte
gefasst: <a
href="https://viacampesina.org/en/event/twenty-five-years-of-peasants-struggles-in-bringing-food-sovereignty-to-reality/">https://viacampesina.org/en/event/twenty-five-years-of-peasants-struggles-in-bringing-food-sovereignty-to-reality/</a></p>
<p>Im Folgenden haben wir die Presseerklärung der Europäischen
Koordination Via Campesina (ECVC) zum 17. April für Euch
übersetzt:</p>
<p><br>
</p>
<p><strong>Europa braucht mehr Bauern: Die Forderungen des ECVC zum
Internationalen Tag der Bauernkämpfe </strong></p>
<p>In der Woche vor dem Internationalen Tag der Bauernkämpfe (17.
April) unterstreicht ECVC, dass Europa mehr Landwirte braucht, um
wirklich nachhaltige Lebensmittelsysteme zu erreichen, und ruft
politische Entscheidungsträger, die Öffentlichkeit und Landwirte
gleichermaßen dazu auf, sich mit dem Konzept der
Ernährungssouveränität auseinanderzusetzen.</p>
<p>Die derzeitige industrielle Nahrungsmittelkette verbraucht
mindestens 75% der weltweiten landwirtschaftlichen Ressourcen und
ist eine Hauptquelle für Treibhausgasemissionen, versorgt aber
weniger als 30% der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln[i]. Ein
nachhaltiges Nahrungsmittelsystem braucht daher mehr Kleinbauern,
um von der derzeitigen Konzentration von Macht, Kontrolle und Land
wegzukommen, die den Landwirten ein faires und angemessenes
Einkommen und den EU-Bürgern den Zugang zu frischen, gesunden,
qualitativ hochwertigen, lokal erzeugten und erschwinglichen
Nahrungsmitteln verwehrt.</p>
<p>In der kommenden Woche wird ECVC durch Mitteilungen an die
europäischen Institutionen, eine neue Serie von Infografiken und
eine Vielzahl von unterstützenden Berichten und Videos die
Schlüsselrolle der kleinen und mittleren Landwirte bei der Lösung
der aktuellen sozialen, ökologischen und ernährungsbezogenen
Krisen aufzeigen. Diese Rolle ist besonders relevant im
Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung der europäischen
Landwirte, die bald massenhaft in den Ruhestand gehen werden[ii]
und der Coronavirus-Pandemie, die die Fragilität der globalen
Lebensmittelversorgungskette deutlich gemacht hat.</p>
<p>Wie Andoni Garcia Arriola, Mitglied des
ECVC-Koordinationskomitees, betonte, muss der Internationale Tag
der bäuerlichen Kämpfe ein Licht auf die Risiken für die
Gesundheit, das Leben in ländlichen Gebieten und die
Ernährungssicherheit sowie die fehlende Ernährungssouveränität im
derzeitigen System werfen:</p>
<p>"Es ist nicht möglich, die biologische Vielfalt zu erhalten und
den Klimawandel zu bewältigen und gleichzeitig den Kontinent mit
frischen, gesunden, lokalen, nahrhaften und sicheren Lebensmitteln
zu versorgen, wenn die politischen Entscheidungen unserer
Institutionen Modelle begünstigen, die das Agrobusiness und die
Produktivität über Gesundheit und Nachhaltigkeit stellen."</p>
<p>Morgan Ody, ebenfalls Mitglied des
ECVC-Koordinierungsausschusses, forderte: "Die EU muss kleinere
und mittlere landwirtschaftliche Betriebe stärker unterstützen und
sich bemühen, mehr Landwirte in die europäische Landwirtschaft
einzubinden - durch konkrete Maßnahmen im Green Deal, in der Farm
to Fork- und Biodiversitätsstrategie und in der GAP. Sie muss
aufhören, die großflächige, exportorientierte industrielle
Landwirtschaft zu begünstigen."</p>
<p>[i] Extracted from Who will feed us? ETC Group (2017), which
states that “The Chain uses more than 75% of the world’s
agricultural land and in the process annually destroys 75 billion
tonnes of topsoil and controls the market environment that cuts
down 7.5 million hectares of forest. Further, the Chain accounts
for at least 90% of agriculture’s fossil fuel use (and GHG
emissions) and at least 80% of freshwater use, and leaves us with
a bill of $12.37 trillion (for food and damages). It also leaves
3.9 billion people underfed or malnourished.”<br>
[ii] Eurostat, (October 2019)
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Agriculture_statistics_-_family_farming_in_the_EU&oldid=467588#Farm_managers_by_age">https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Agriculture_statistics_-_family_farming_in_the_EU&oldid=467588#Farm_managers_by_age</a>.</p>
<p><br>
</p>
<p>Den Artikel findet ihr hier:
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.eurovia.org/europe-needs-more-farmers-ecvcs-demands-for-the-international-day-of-peasant-struggles/">https://www.eurovia.org/europe-needs-more-farmers-ecvcs-demands-for-the-international-day-of-peasant-struggles/</a></p>
<br>
Solidarische Grüße<br>
Eure Nyko
<pre class="moz-signature" cols="72">--
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.nyeleni.de">www.nyeleni.de</a>
"Die Zeit ist reif für Ernährungssouveränität!"
</pre>
</body>
</html>