[Presseverteiler] PM BuVo Rote Hilfe: Razzien und Verhaftung wegen 'PKK-Mitgliedschaft'
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Fr Okt 23 18:24:00 CEST 2015
Göttingen, 23.10.2015
Wieder Razzien und Verhaftung gegen die kurdische Befreiungsbewegung
Am Mittwoch, 21.10.2015 wurden unter dem Vorwand der Bekämpfung der PKK
Wohnungen und Büros politisch aktiver kurdischer Menschen und Vereine
polizeilich durchsucht. Die meisten der Razzien fanden in Dresden statt,
eine in Hannover. In Dresden wurde dabei ein Mann in Haft genommen, dem
die Staatsanwaltschaft vorwirft, Gebietsleiter der PKK in Sachsen zu
sein.
Nur eine Woche, nachdem Angela Merkel bei ihrem Staatsbesuch in Ankara
dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan Unterstützung zugesagt hatte,
erfolgt eine weitere Gefälligkeitsgeste für das türkische Regime durch
die deutsche Justiz. Offensichtlich soll Erdogan als neuer Bluthund
aufgebaut werden, um Deutschland Flüchtlinge vom Hals zu halten. Als
Gegenleistung verfolgt Deutschland unter dem Vorwand der
'Terrorismusbekämpfung' die kurdische Befreiungsbewegung auch in der
BRD. Dass mit dieser Kumpanei ausgerechnet diejenigen staatlich verfolgt
werden, die im Nahen Osten am entschiedensten gegen den 'Islamischen
Staat' kämpfen, nehmen die deutsche und die türkische Regierung
billigend in Kauf.
Nicht erst seit den blutigen Bombenanschläge in Suruc und Ankara und den
Verhaftungswellen gegen linke Oppositionelle ist offensichtlich, dass
ein rechtsstaatlicher Umgang mit regimekritischen Bewegungen von der
türkischen Regierung nicht zu erwarten ist. Mit ihrer Verfolgung der
kurdischen und türkischen Exillinken macht sich die deutsche Justiz zur
Handlangerin des Erdogan-Regimes
Wir fordern die Bundesregierung auf, jede politische, juristische und
militärische Unterstützung der Regierung in Ankara sofort zu beenden.
Insbesondere fordern wir die längst überfällige Aufhebung des
PKK-Verbotes und aller 129b-Verfahren gegen linke kurdische und
türkische Befreiungsbewegungen.
Wir werden weiterhin alle unterstützen, die wegen ihres Kampfes um
Emanzipation und Befreiuung verfolgt, verurteilt und eingesperrt werden.
H. Lange für den Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.
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