[St-pauli-selber-machen] StPauliSelberMachen-Express vom 30.09.15

St. Pauli selber machen info at st-pauli-selber-machen.de
Mi Sep 30 17:03:36 CEST 2015


+++ StPauliSelberMachen-Express vom 30.09.15 +++


Inhalt:
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1) Romano Jekipe besetzt den Michel. Nachbarschaftsinfoveranstaltung, 1.10.
2) Stadtteilfrühstück im Kölibri, 04.10., 12-16 Uhr
3) Demo-Vorbereitung „Refugees Welcome!“, 7.10., Kölibri
4) StadtteilaktivistInnen fordert Beschlagnahmung von Leerstand für 
Flüchtlinge
5) Esso-Häuser: Der Wettbewerb ist entschieden!
6) Lampedusa in Hamburg-Wandbilder
7) St. Pauli selber machen! Jeden 1. Montag im Monat: Mo, 05.10., 19.30h
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1) Romano Jekipe besetzt den Michel. Nachbarschaftsinfoveranstaltung, 1.10.
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Donnerstag 01.10. um 19:30 im Gesundheitszentrum St.Pauli
( Seewartenstrasse 10)

Information und Diskussion mit der Gruppe „Romano Jekipe Ano Hamburg“ 
und ihren Unterstützer_innen

Einladung an die AnwohnerInnen des Michel in der Neustadt

Liebe AnwohnerInnen des Michel,

sie haben neue NachbarInnen – seit Donnerstag, den 17.9.2015, wohnen 40 
Menschen, darunter auch viele Kinder, in zwei Gemeinderäumen der Sankt 
Michaelis Kirche. Dort suchen sie Schutz, weil sie akut von Abschiebung 
bedroht sind.

Weil sie Roma sind, werden die Menschen in den Ländern ihrer Herkunft 
diskriminiert und verfolgt. In Mazedonien, Serbien, Bosnien-Herzegowina 
und anderen Balkan-Ländern haben Roma keinen Zugang zu gesundheitlicher 
Versorgung, Bildung und Arbeit. Sie sind permanenten Anfeindungen und 
Übergriffen ausgesetzt.

Nach deutschem Asylrecht ist das egal – Mazedonien, Serbien und 
Bosnien-Herzegowina gelten als „sichere Herkunftsstaaten". Menschen, die 
von dort fliehen um in Deutschland Asyl zu beantragen, haben hier kaum 
eine Chance: Ihre Anträge werden gar nicht erst geprüft, sondern 
pauschal abgelehnt.

Deshalb sind die Menschen im Michel auf Ihre Hilfe angewiesen. Wie Sie 
helfen können und in welcher Situation sich die Roma befinden – darüber 
möchten wir gemeinsam mit Ihnen reden. Wir möchten Sie über die 
Situation der Roma auf dem Balkan und in Deutschland informieren und 
Ihre Fragen beantworten.

Weitere Infos zu der Gruppe der Roma im Michel unter:
http://romas-in-hamburg.blogspot.de/
http://nevermindthepapers.noblogs.org/



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2) Stadtteilfrühstück im Kölibri, 04.10., 12-16 Uhr
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Gemeinsames Frühstücken

Wir laden alle herzlich zum Stadtteilfrühstück / Mitmach-Café ein!.

Diesmal auch mit Live Siebdruck mit Motiven von von Abriss bedrohten 
oder bereits abgerissenen Häusern in Hamburg. Bringt euren eigenen Stoff 
mit und los gehts!!!

Wer macht mit? Helfende Hände bitte melden bei: 
rike.salow at gwa-stpauli.de oder Tel: 040410988739

http://www.gwa-stpauli.de/veranstaltungen/veranstaltungen/newsdetails/article/stadtteilfruehstueck-im-koelibri-1.html



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3) Demo-Vorbereitung „Refugees Welcome!“, 7.10., Kölibri
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Einladung zur Vorbereitung einer Großdemonstration

„Refugees Welcome! – Bleiberecht und menschenwürdiges Wohnen für alle!“

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

seit Wochen erleben wir in Hamburg eine Welle der gelebten Solidarität
mit tausenden Menschen, die vor unsicheren Lebensbedingungen fliehen,
dem gesellschaftlichem Rassismus entkommen wollen, raus aus
Kriegsgebieten oder einfach nur auf der Suche nach einem besseren Leben
sind. Wir hätten nie gedacht, wie viele Hamburger*innen den Slogan
„Refugees Welcome“ mit Leben gefüllt haben. Diese Solidarität wollen wir
einmal – gemeinsam, auch mit vielen Refugees – auf die Straßen unserer
Stadt tragen!

Wir dürfen uns aber nicht selbstgenügsam in der Meinung zurücklehnen,
Hamburg sei eben nicht Heidenau. So kann es nicht angehen, dass der
Senat bereits fest damit plant, dass Geflüchtete den Winter über in
Zelten übernachten müssen – und das während tausende Häuser in dieser
Stadt leer stehen! Auch die zweite Idee des Senats zur Unterbringung,
nämlich große Massenlager von 3.000 Menschen in der Pampa bzw. am
Stadtrand einzurichten, schafft neue Probleme und ist auf Dauer eine
menschenunwürdige Form des „Wohnens“. Guter (und bezahlbarer) Wohnraum
mit Privatsphäre, Gesundheitsversorgung und das Recht zu arbeiten sind
Grundrechte, die allen Menschen in dieser Stadt zustehen! – Das gilt
auch für die Geflüchteten von Lampedusa in Hamburg, deren Situation
weiterhin einer Lösung harrt.

Wir wollen nicht hinnehmen, dass in der öffentlichen Debatte – und auch
vom Hamburger Senat – nun „gute“ gegen „schlechte Flüchtlinge“
ausgespielt werden. Das trifft faktisch vor allem Roma und Romnija –
eine Minderheit, deren Angehörige im Nationalsozialismus von Deutschen
vernichtet wurden und die auch heute noch in weiten Teilen Europas
systematisch diskriminiert und aus rassistischen Motiven verfolgt
werden. Die Besetzung des Michels durch die Gruppe Romano Jekipe ano
Hamburg war auch ein Hilferuf an die Hamburger Zivilgesellschaft: So
kann es nicht weitergehen! Die Menschen müssen hier bleiben können,
statt sie über Nacht und im Winter ins Elend abzuschieben. Wir stehen
für ein offenes Hamburg, wir sagen Nein zur Politik der
Grenzschließungen, des Dublin-Systems und der Abschiebungen.

Gemeinsam mit Euch, mit vielen HelferInnen und MigrantInnen, möchten wir
Anfang November, bevor der Winter richtig zuschlägt, auf die Straßen
Hamburgs gehen und laut deutlich machen: Refugees Welcome! Für gelebte
Solidarität statt Ausgrenzung und Abschiebung! Gleiche Rechte für alle
Menschen in dieser Stadt!

Um die Demonstration zu planen, laden wir ein zu einem

Vorbereitungstreffen am Mittwoch, den 7. Oktober, 19.30 Uhr im Kölibri
(Hein-Köllisch-Platz 12, St. Pauli)

Herzliche und solidarische Grüße,

Bündnis Recht auf Stadt – Never Mind the Papers

Kontakt: nevermindthepapers.noblogs.org // nevermindpapers at riseup.net



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4) StadtteilaktivistInnen fordert Beschlagnahmung von Leerstand für 
Flüchtlinge
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Am 27.09.2015 haben mehrere Einzelpersonen aus verschiedenen Initiativen 
und Gruppen eine gemeinsame Presseerklärung veröffentlicht, in der sie 
eine kleinteilige Unterbringung für Flüchtlinge und Wohnungslose in 
allen Quartieren Hamburgs, Beschlagnahme von leerstehenden Wohn- und 
Büroräumen und
nachbarschaftliche Lösungen statt anonymer Großunterkünfte fordern!

http://www.st-pauli-selber-machen.de/?p=746

Das NDR Hamburg Journal hat in einem Beitrag vom 29.9. darüber berichtet.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Fluechtlinge-in-leer-stehende-Buerogebaeude,fluechtlinge3822.html

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5) Esso-Häuser: Der Wettbewerb ist entschieden!
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Der städtebauliche Wettbewerb ist entschieden. Der Gewinnerentwurf ist 
von NL Architects (Amsterdam) und BeL Architekten (Köln). Dieser Entwurf 
ist nach Entscheidung der Jury aus unabhängigen Architekten, 
Bezirkamtsleiter und Stadtplanungsamt, Oberbaudirektor, Eigentümer 
(Bayerische Hausbau) und VertreterInnen des Stadtteils 
(Esso-Häuser-Initiative, Mieter-helfen-Mietern, SOS-St. Pauli, FC St. 
Pauli) – der Beste.

Am Bauzaun links und rechts von der PlanBude sind sämtliche 
Original-Entwürfe aus dem Wettbewerb für die neuen ESSO-Häuser ausgestellt.
Ausserdem könnt ihr in der PlanBude täglich außer Montags von 16 – 20 
Uhr die Modelle der Entwürfe begutachten.

Presseerklärung der Initiative Esso-Häuser:
http://www.initiative-esso-haeuser.de/archive/pm_15_09_23_widerstand_eigene_ideen_entwickeln.htm

Presseerklärung der PlanBude:
http://planbude.de/and-the-winner-is-nl-architects/

HH-Mittendrin Bericht:
http://hh-mittendrin.de/2015/09/esso-haeuser-areal-ein-neues-stueck-st-pauli/

Hamburg Journal Bericht:
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Der-Entwurf-fuer-das-Esso-Areal-steht,essohaeuser518.html



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6) Lampedusa in Hamburg-Wandbilder
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In den letzten Monaten haben Aktivisten von "Lampedusa in Hamburg" rund 
um die Hafenstraße einige politische Murals gemalt. Hier gibt es eine 
Auswahl davon zu sehen:

http://orangotango.info/projekte/wandbilder/lampedusa-in-hamburg-patchwork/
http://orangotango.info/projekte/wandbilder/freedom-of-movement/



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7) St. Pauli selber machen! Jeden 1. Montag im Monat: Mo, 05.10., 19.30h
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Jedem 1. Montag im Monat findet nun der offene Stadtteiltreff „St. Pauli 
selber machen“ statt.

Nächster Termin:
05.10.2015, 19:30 Uhr, Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 12

Ladet Eure NachbarInnen ein, bringt FreundInnen mit!
Kommt alle.



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