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</head>
<body>
<br>
<div class="moz-forward-container">
<meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=UTF-8">
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b>Wie aus der Presse
vielleicht bekannt, findet derzeit ein „Pilotprojekt St.
Pauli: Partnerschaft zwischen Polizei und Quartier“ statt.
In einem über mehrere Monate laufenden Workshop-Format will
Nadja Maurer ab April „Polizist:innen und
Anwohner:innen“ zusammenbringen: „Von den Bewohner:innen
lernen Polizist:innen ‚in Zivil‘ das Quartier und dessen
Bedürfnisse kennen.“ Und, auf der anderen Seite: „Anwohnende
begegnen der Polizei in nichtkonfliktiven Situationen.
Vorurteile und Misstrauen sollen abgebaut und Themen des
Quartiers gemeinsam bearbeitet werden.“ Details dazu fasst
sehr gut dieser Artikel in der taz zusammen:</b></font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b><a
class="moz-txt-link-freetext"
href="https://taz.de/Polizeistrategie-in-Hamburg/!5835206/"
moz-do-not-send="true">https://taz.de/Polizeistrategie-in-Hamburg/!5835206/</a><br>
</b></font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b>Nun wurde, neben
anderen "playern" im Stadtteil, auch Park Fiction
angesprochen, sich daran zu beteiligen - oder doch bitte
darzulegen, warum wir uns nicht daran beteiligen wollen.
Unsere Antwort haben wir als Offenen Brief verfasst:<br>
</b></font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b><br>
</b></font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b><br>
</b></font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b>Offener Brief </b></font><br>
</p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">An:<br>
Dr. Nadja Maurer<br>
FOSPOL / Polizeiakademie Hamburg<br>
<br>
Von:<br>
Park Fiction Komitee<br>
</font></p>
<p align="right"><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p align="right"><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Hamburg,
den 21. April 2022<br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Betr.: <br>
Ihre Anfrage vom 6. April „Bürgerdialog mit der Polizei“<br>
<br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Sehr geehrte Frau Dr.
Maurer, <br>
<br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">auch wenn Sie uns nun
als „relevante player“ des Stadtteils einstufen, bleiben wir
dabei: wir legen keinen Wert auf eine Beteiligung an Ihrem
Dialogverfahren mit der Polizei. <br>
<br>
Um Ihrer Entpolitisierung der Diskussion entgegen zu arbeiten,
haben wir uns entschieden, unsere Antwort als offenen Brief zu
formulieren:<br>
<br>
1. Falsche Akteure: Aufgabe der Polizei ist es, politische
Entscheidungen durchzusetzen. In diesem Fall stehen
Drogengesetze, das Ausländer- und Arbeitsrecht einer humanen
und gerechten Lösung der Situation an der Balduintreppe im
Wege. Mit der Polizei lässt sich keine legale Absprache
treffen, die diese Situation ändern könnte, denn sie ist
ausführendes Organ.<br>
<br>
2. Ebenso ist die „Task Force Drogen“ von der Politik
beschlossen, die extrem erhöhte Polizeibestreifung in
Kombination mit dem Status als „Gefährlicher Ort“ suspendiert
Grundrechte für ganz St. Pauli Süd, hat keines der Probleme
gemildert, sondern neue produziert.<br>
<br>
3. Community Policing statt Community Organizing: Bestenfalls
kann bei Ihrem Verfahren herauskommen, dass sich einige Beamte
etwas weniger doof verhalten. Dafür etabliert Ihr
„Dialogverfahren“ eine neue Rolle für die Polizei, die als
Player in der demokratischen Problemlösung installiert werden
soll. Mit dieser Rollenerweiterung wird die Gewaltenteilung
umgangen und die demokratische Meinungsbildung unter
polizeiliche Aufsicht gestellt. <br>
<br>
4. Allein die Art Ihrer Anfrage produziert einen
Bekenntnisdruck, der für eine demokratische Gesellschaft
unwürdig ist. Verschärfend kommt hinzu, dass Sie, Dr. Maurer,
Institutionen und Einzelpersonen offen unter Druck setzen,
sich an Ihrem Verfahren zu beteiligen. Darüberhinaus werden
Informationen darüber von Ihnen an Politik und Verwaltung
durchgesteckt. Damit ist auch der letzte Rest ihrer
wissenschaftlichen Unabhängigkeit dahin, aus dem Dialog haben
Sie ein Verhör gemacht - ohne richterlichen Beschluss.<br>
<br>
Daran werden wir uns nicht beteiligen und fordern die Politik,
die Nachbar*innenschaft und die Wissenschaftscommunity auf,
jede Kooperation mit Ihnen zu beenden und stattdessen
demokratische und selbstbestimmte Formate der Meinungsbildung
zu unterstützen.</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Hochachtungsvoll,</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Park Fiction Komitee</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><br>
</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><a
class="moz-txt-link-freetext"
href="https://park-fiction.net" moz-do-not-send="true">https://park-fiction.net</a><br>
</font></p>
<br>
</div>
</body>
</html>