[COMM-Rundbrief] Hambi bleibt!

carsten carsten at comm-ev.de
Mi Sep 26 21:58:12 CEST 2018


Liebe Freund*innen und Interessierte an der Arbeit des COMM e.V.,

eigentlich ist schon seit geraumer Zeit wieder ein Rundbrief fällig
gewesen, in dem wir über unsere Aktivitäten seit dem letzten im Juni
berichten. Aber die Zeit seitdem war so ereignis- und arbeitsreich, dass
die Camps, die wir mitorganisiert oder auch nur besucht haben, hier nur
kurz Erwähnung finden, obwohl eigentlich zu jedem einzelnen Camp ein
ausführlicher Bericht angemessen wäre:

Im Juni haben wir mit den IPPNW deren kleines Aktionscamp am
Atomwaffenstandort Büchel
<https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/ippnw-aktionswoche-in-buechel/artikel/de/die-ippnw-woche-in-buechel.html>
in der Eifel organisiert. Von dort haben wir kurz das Camp an der Air
Base Ramstein
<https://www.ramstein-kampagne.eu/category/aktionswoche-2018/friedenscamp-2018/>
besucht und an der dortigen Sitzblockade
<https://www.ramstein-kampagne.eu/block-air-base-ramstein/>
teilgenommen. Ende Juli fuhren wir zum Klimacamp Leipziger Land
<https://www.klimacamp-leipzigerland.de/>, um Kohle erSetzen!
<http://www.kohle-ersetzen.de/> zu unterstützen. Von dort ging es ins
Rheinland, aber da war für mich leider nur kurz Zeit für einen Besuch
auf dem Klimacamp im Rheinland <http://www.klimacamp-im-rheinland.de/>,
denn zeitgleich haben wir bei der Lebenslaute-Aktion zum Thema
Geheimdienste abschalten! <http://www.lebenslaute.net/?page_id=3644> in
Köln geholfen. Von dort ging es fast nahtlos in die Südheide zum wieder
von uns angemeldeten Camp gegen Rheinmetall in Unterlüß
<https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/camp/>. Dieses Mal haben wir
das Schlafverbot beklagt und vor Gericht Recht bekommen! Danach, also
Anfang September, sollte eigentlich Pause sein bis Oktober, um uns zu
erholen und das Material zu sortieren und pflegen. Aber die Ereignisse
im Hambacher Wald liessen uns spontan entscheiden, hinzufahren, und mit
der Hilfe einiger weiterer erfahrener Menschen haben wir binnen weniger
Tage ein Camp in der Nähe des umkämpften Waldes
<https://hambacherforst.org/camp/> angemeldet und aufgebaut. Jetzt bin
ich kurz zurück im Norden, um unser Zirkuszelt zu holen, denn das Camp
wächst, und wir sind gekommen, um zu bleiben...

Zum Konflikt um den Hambacher Wald braucht ja eigentlich nicht mehr viel
gesagt zu werden: Er ist seit ein paar Jahren zum Symbol geworden, weil
dieser seit Jahrhunderten den umliegenden Gemeinden gehörende, zum Teil
ein einzigartiges Biotop darstellende Wald von RWE
<https://de.wikipedia.org/wiki/RWE> gekauft, zum großen Teil schon
gerodet wurde und nun der letzte Rest dem Braunkohletagebau geopfert
werden soll. In Zeiten des von niemand ernsthaftem mehr geleugneten
menschengemachten Klimawandels ist das eine doppelte Schweinerei.
Erstens dürften eigentlich gar keine Bäume mehr fallen, und zweitens
schon gar nicht für die Kohleverstromung. Unter anderem aus diesem Grund
sind seit Jahren Menschen im Wald, haben sich Häuser in die Bäume gebaut
<https://hambacherforst.org/besetzung/> und leben dort in kleinen
Dörfern in der Luft, um den Wald zu schützen. Jetzt werden sie mit
Gewalt vertrieben und ihre Wohnungen zerstört. In ihrer unerträglichen
Arroganz demonstrieren RWE und die Landesregierung von NRW ihre Macht,
gegen den Willen der Mehrheit der Menschen, die sich immer mehr mit dem
Widerstand solidarisieren. Selbst der Tod eines Aktivisten und
Journalisten in der vergangenen Woche liess die Verantwortlichen nur
kurz pausieren. Dabei ist die Rodung nach Aussage vieler Expert*innen
jetzt gar nicht nötig <http://www.taz.de/%215534812/>, selbst wenn es
mit der Braunkohleverstromung noch eine Weile weiterginge. Aber das wird
es nicht, das ist auch schon absehbar. Der Ausstieg muss in kurzer Zeit
kommen. Ich meine, RWE weiß das auch und will nur den politischen Preis
hochtreiben.

Aber ich hoffe sehr, dass wir den Wald noch retten können und den Kampf
um diesen Symbolort gewinnen. Dazu brauchen die verantwortlichen
Politiker*innen, die den Wahnsinn stoppen könnten, mehr Druck von unten.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen: Eine ist, das Camp zu
besuchen und von dort aus aktiv zu sein, eine niedrigschwelligere vor
Ort ist zum Beispiel die Teilnahme an den angekündigten Massenaktionen
am 6. Oktober
<https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/wald-retten-kohle-stoppen-demo-am-14-oktober-2018-umweltverbaende-rufen-zu-protest-gegen-die-rodu/>
und Ende Oktober <https://www.ende-gelaende.org/de/aktion/>, und auch
zuhause oder in der näheren Umgebung gibt es Möglichkeiten für
dezentrale Aktionen wie beispielsweise am 30. September
<https://www.ende-gelaende.org/de/news/aufruf-zum-dezentralen-aktionstag-am-30-9-2018-hambi-bleibt-kohleausstieg-jetzt/>.
Und nicht zuletzt hilft es auch, RWE kein Geld mehr zu geben, indem
massenhaft die Strom- und Gasversorgungsverträge gekündigt werden.
Sprecht Freunde und Verwandte darauf an. Der Anbieterwechsel
<https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/vertraege-und-anbieterwechsel/wechsel-des-energieversorgers-10645>
ist ganz einfach.

Morgen fahre ich wieder ins Camp. Wo Recht zu Unrecht wird Widerstand
zur Pflicht!

Spendenkonto beim COMM e.V. für das Camp: IBAN: DE18 4306 0967 2030 4204 02

Schöne Grüße      Carsten Orth
-------------- nächster Teil --------------
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