[Gs-newsletter] Newsletter Nr.2 gegenstromhamburg

Hinrich Eberhardt hinrich_eberhardt at hamburg.de
Fr Sep 19 15:55:43 CEST 2014


Hallo, die Umlaute und Sonderzeichen sind alle zerschossen, etwas nervig
zu lesen. Kannst du das nochmal andres schicken, sonst als word-Datei
anhängen?
LGH

Am 19.09.2014 08:30, schrieb Erhard Buschmann:
> Liebe FreundInnen, hier nun die Nr. 2 unseres Newsletters - im Anhang
> als PDF. Bitte gerne weiterschicken!!
> 
> 
> Das Buendnis "Gegenstrom Hamburg" trifft sich immer am 2. und 4.
> Donnerstag um 19 Uhr im Centro Sociale,  Sternstraße 2 (naehe U-Feldstr.)
> 
> 1. Einschaetzung der Aktionen bei den Vattenfall-Cyclassics
> 2. Grenzueberschreitende Menschenkette
> 3. Einladung zum Paddeln
> 4. Schiffsbewegungen in Moorburg
> 5. Aktionsratschlag in Koeln fuer 2015
> 6. Schwerpunkt: Mit Kayaks gegen Kohltransporter?
> 
> 1. Einschaetzung der Aktionen bei den Vattenfall-Cyclassics Es haben
> letztlich vier kleine Aktionen im Rahmen der Cyclassics stattgefunden.
> Mit von der Partie war eine Gruppe von ROBIN WOOD-AktivistInnen. Zwei
> von ihnen kletterten auf Pfeiler des Glasdaches an dem Einkaufszentrum
> Europa-Passage in der Hamburger City, um in Sichtweite der Rennstrecke
> Transparente zu entrollen mit den Slogans: Umsatteln!! Oe–kostrom statt
> Kohle und Atom, Tschue’ss Vattenfall und žScheissŸ Sponsorœ.
> Ab 9Uhr gabe
> es ein Spontanes Zusammentreffen auf der Kreuzung in Moorburg. Ein Grill
> sorgte fuer maechtig Rauch und Transparente mit dem Schriftzug
> "Vattenfall stinkt" machten deutlich, was die MoorburgerInnen von
> Vattenfall halten.
> Gegen 13 Uhr wurde der Tisch der Mahnwache an der Petrikirche in der
> Moenckebergstr. aufgestellt, die Umgebung mit schwarzen Luftballons
> (Aufdruck CO2) behaengt und Flyer verteilt. Ab 16 Uhr haben dann einige
> Leute vom BÃŒndnis die Tibue’ne geentert, Luftballons  und zwei
> Transparente mit "ScheissŸ Sponsor" den einfahrenden Proferennfahrern
> entgegengehalten. Bei unserer Reflektion stellte sich die Frage, ob es
> sinnvoll war vier Aktionen zu machen, oder ob eine konzentrierte Aktion
> nicht mehr Aufmerksamkeit erzielt hÀtte. Bezogen auf die Mahnwache und
> die TribÃŒnenaktion: Aufwand und erzielte Aufmerksamkeit standen in
> keinem guten VerhÀltnis. Der Infostand war gut.  Die Werbung fÌr
> unsere
> Aktion war nicht ausreichend, aber das Radrennen ist auch nicht so in
> den Top-News. Potentielle TeilnehmerInnen sind vom Infotisch zur Aktion
> geschickt worden aber dort nicht angekommen. Positiv war, dass sich,
> wenn auch an verschiedenen Orten relativ viele Menschen an den Protesten
> beteiligt haben. Konsequenzen: Aktionen mÃŒssen besser abgesprochen,
> koordiniert und beworben werden. Richtig ist weiterhin der Protest gegen
> das Greenwashing von Vattenfall. Unser Ziel, mit dieser Aktion  die
> kommenden Aktionen gegen das Kraftwerk in Moorburg öffentlich bekannt zu
> machen ist nur unzureichend erreicht worden (schwer einzuschÀtzen).
> 
> 2. GrenzÃŒberschreitende Menschenkette Am Samstag den 23.8.14 war es so
> weit: Die erste internationale Anti-Kohle-Kette steht auf den vollen
> acht Kilometern. Braunkohle ist Vergangenheit – wir wollen eine
> erneuerbare Zukunft, ruft diese Kette und schiebt hinterher: Das fordern
> tausende Menschen aus der Region und aus ganz Europa! Weitere Infos
> unter:  http://www.humanchain.org/
> 
> 3. Einladung zum Paddeln 27.9. oder Sonntag 12.10! Ort geheim aber gut!
> Wer also Interesse hat fragt einfach nach Ort und Zeit unter e-mail:
> gs-newsletter at gegenstromhamburg.de
> 
> 4. Schiffsbewegungen in Moorburg Die Stellae Mare, die  SEA CHARM  und
> die DENITA WAVE, alles drei Schiffe die Ìber 40.000 t laden können und
> jeweils um die 230 m lang sowie ÃŒber 30 m breit sind waren nacheinander,
> in der Zeit vom 2.8. bis zum 28.8.14, am kraftwerkseigenen Anleger in
> Moorburg. Alle drei Schiffe kamen aus Lettland und haben Hamburg mit
> unterschiedlichen Zielorten wieder verlassen. Vattenfall hat, so lÀsst
> sich wohl vermuten, die Lager mit Kohle aus Russland gefÃŒllt. Wer der
> oder die Eigner der Schiffe sind ist unklar. Ob die unterschiedliche
> Beflaggung (Panama, Marshal Islands, Cypern) auf unterschiedliche Eigner
> hinweist ist auch unklar.
> 
> 5. Aktionsratschlag 2015 vom 03.- 05.Okt. 2014 in Koeln Kein zweites
> Kopenhagen fuer die Klimabewegung! Wo, wie und wann können wir unseren
> Widerstand in einer Massenaktion 2015 zuspitzen? Die Einladung kann,
> auch in engl und franz auf   http://ekib.blogsport.eu/    runtergeladen
> und dann weiterberbreitet werden!
> 
> 6. Schwerpunkt:
> Bericht vom Wasser oder:   Wie stoppt eine bunte Meute in Kanus einen
> Kohletransporter???
> Wie wollt ihr denn in Kanus einen Riesenfrachter stoppen, das ist doch
> fahrlaessig, denkt doch nur an die Bugwelle und den Bremsweg !“ So oder
> so Àhnlich klingen oft die Bedenken gegen unser Vorhaben. Unser Ziel ist
> es ein wirksames Zeichen gegen die Nutzung von Steinkohle zu setzen,
> Vattenfall also real zu stoeren. Alles andere ist angesichts der
> erschreckenden Dimensionen des Klimawandels Mist. Und da ist die
> Anlandung der Kohle im Hamburger Hafen die Achillesferse.
> Diese EinschÀtzung  hatten zu unserer Überraschung auch GenossInnen in
> Australien. Zum Zeitpunkt der Entwicklung unserer Aktionsidee wussten
> wir noch nichts davon, dass auf der anderen Seite des Globus eine solche
> Kanublockade bereits realisiert wird. Wir dokumentieren und kommentieren
> an dieser Stelle die Aktion unserer GenossInnen in Newcastle da sie ein
> interessantes Modell darstellt 
> Zwei Doofe- ein Gedanke?
> Am 28. MÀrz 2010 ist es AktivistInnen der australischen
> Graswurzelbewegung „Rising Tide“ in Newcastle - immerhin dem größten
> Kohlehafen der Welt!-  gelungen fuer einen ganzen Tag
> Kohleschiffsbewegungen zu verhindern. Ähnlich wie in unserem Aktionsbild
> warfen sich die Aktiven vor Ort nicht heroisch in Nusschalen in
> Greenpeace- Manier vor das Bug der Schiffe, sondern besetzten ganz
> entspannt zu hunderten ab 10.00 Uhr morgens das Wasser vor dem Anleger
> im Kohlehafen. Naomi Hodgson, Sprecherin des Veranstalters Rising Tide
> Newcastle, sagte damals: "Heute war ein normaler sehr geschaeftiger Tag
> in dem weltweit verkehrsreichsten Kohlehafen geplant. Normalerweise
> waeren im Newcastle Harbour vier oder fÃŒnf Kohleschiffe ein- oder
> ausgelaufen, aber stattdessen gab es keine.
> Die australischen FreundInnen konnten so nicht nur den Kohleexport
> blockieren, sondern auch deutlich machen, wie verantwortungsvolles
> Handeln in Zeiten des Klimawandels aussieht. Naomi Hodgson: „Wenn es
> Australien ernst ist mit dem Klimaschutz, werden wir auf einen
> sofortigen Stopp des Kohleex¬ports setzen, und diese verheerende Branche
> durch sichere und erneuerbare Alternativen ersetzen."
> 
> „Wo wir sind ist kein Platz mehr fÌr Kohle- Basta!“
> Hunderte sind teilweise ihren eigenen, zum großen Teil aber auch
> geliehenen Kajaks, Kanadiern, Flößen, Schlauchbooten, Seegelbooten und
> Barkassen im HafengelÀnde auf dem Was¬ser gewesen. Die Aktion war breit
> angekÃŒndigt, es wurde vor Ort offensiv Pressearbeit geleistet und an
> Land gab es UnterstÃŒtzungsaktionen fÃŒr die, die nicht auf das Wasser
> wollten. Außerdem wurde den HafenarbeiterInnen das Anliegen vermittelt,
> es gab Infos, zu Trinken, zu Essen und die Möglichkeit sich einfach nur
> aus¬zuruhen. Einen Bericht und auch ein kleines Video gibt’s unter:
> 
> http://www.risingtide.org.a/coal_ships_cancelled_due_to_day_long_protest
> 
> Das Hafenamt wusste im Vorfeld natÃŒrlich von der angekÃŒndigten Aktion
> des zivilen Ungehorsams; die Schiffe wurden logischerweise somit in
> sicherer Entfernung, also außerhalb Sichtweite der Blockadeaktion
> gestoppt und erst nach Beendigung zur Weiterfahrt freigegeben- es
> brauchte kein hektisches Bremsmanöver. Die Aktion ist darauf hin
> konzipiert, durch offensive Vermittlung im Vorfeld Fakten zu schaffen.
> 
> Grenzen der Ueœbertragbarkeit
> Die Wasserpolizei vor Ort hat sich – anders als bei Àhnlichen AnlÀssen
> in Australien-  extrem zurÃŒckgehalten. Das mag rationale GrÃŒnde haben:
> Sie hÀtten mit einer Handvoll Schnellbooten sowieso nicht effizient
> „aufrÀumen“ können. Eine Eskalation wÀre also reine symbolische
> Provokation gewesen; hÀtte nicht zur schnelleren Beendigung der Aktion
> beigetragen sondern wÀre bloße, politisch begrÌndete Repression.
> Dies ist allerdings so gewiss nicht als Erkenntnis eins zu eins
> Ìbertragbar. Die Polizeitaktik in Australien ist vermutlich völlig
> anderen Parametern unterworfen als die Hamburger Einsatztaktik. GÃŒnstig
> wirkt sich hingegen –hÌben wie drÌben-  vermutlich generell die
> vergleichsweise hohe LegitimitÀt von UmweltkÀmpfen, das daraus
> resultierende wohlwollende Presseecho aus. Ein weiterer Aspekt: die
> HeterogenitÀt der Bewegung. Wer sich die Bilder der Aktion anschaut
> sieht eine sympathische Multitude: Alter, Geschlecht, Dresscode: die
> AktivistInnen heben sich auch optisch vom sonst auch in Australien sehr
> szenigen Outfit ab.
> Neben der auffÀllig niedrigen Eingreifschwelle sticht auch hervor, dass
> die von der Verzögerung betroffenen Konzerne auf Schadensersatzprozess
> verzichteten. Dies war auch schon anders, bei einer vergleichbaren
> Massenblockade der Hafenanlagen (KrÀne) wurden AktivistInnen schon zu
> massiven Schadensersatzzahlungen verdonnert.
> In der Summe taugt das „Modell Newcastle“ unserer Meinung nach nicht
> fÃŒr
> voreilige FolgeabschÀtzungen: Bullentaktik, Rechtssystem (speziell
> Hafenverordnung), Bewegungsdynamik und nicht zuletzt die
> Wassertemperatur sind zu unterschiedlich. Was aber deutlich wird: es
> handelt sich bei unserem Aktionsbild nicht um eine heroische
> Kamikazeaktion sondern um einen erfolgeversprechenden, mit gesundem
> Menschenverstand kalkulierten, anschluss- und zustimmungsfÀhigen Akt des
> zivilen Ungehorsams.
> 
> We gonna make'em stop!!!
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