[MD Presse] Nachtrag PM TTIP und CETA: Europäische Bürgerinitiative reicht Klage vor dem EuGH ein
Pressesprecherin Mehr Demokratie
presse at mehr-demokratie.de
Di Nov 11 11:08:14 CET 2014
Bündnis Stop TTIP
Pressemitteilung
10.11.14
*TTIP und CETA: Europäische Bürgerinitiative reicht Klage vor dem EuGH ein*
Stop TTIP will faire Bedingungen auch für zukünftige Initiativen
Luxemburg, 10.11.2014. Heute haben über 300 Bürgerorganisationen aus
ganz Europa Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg
eingereicht. Gegenstand ist die Nicht-Zulassung der Europäischen
Bürgerinitiative (EBI) Stop TTIP gegen die Handelsabkommen mit den USA
und Kanada, TTIP und CETA. Die Bürgerinitiative fordert die
EU-Kommission auf, das Verhandlungsmandat für TTIP aufzuheben und CETA
nicht abzuschließen.
Die Europäische Kommission hatte den am 15. Juli gestellten Antrag auf
Registrierung der Europäischen Bürgerinitiative am 11. September
abgelehnt. Sie beruft sich auf zwei Hauptargumente: Das
Verhandlungsmandat zu TTIP sei ein interner Vorbereitungsakt und kein
Rechtsakt mit Wirkung auf die Bürgerinnen und Bürger. Außerdem könne
eine EBI nur positiv formuliert werden, also darauf hinwirken, einen
Rechtsakt zu erlassen, nicht aber einen solchen zu unterlassen. Beide
Begründungen sind nach Ansicht der Initiatoren nicht stichhaltig.
Dabei geht es nicht nur um die Handelsabkommen: „Wir klagen nicht nur
für die EBI Stop TTIP, sondern auch für weitere Europäische
Bürgerinitiativen“, erklärt Michael Efler, Vertreter des siebenköpfigen
Bürgerausschusses der EBI. „Wenn es um die Verhandlung internationaler
Verträge geht, will die EU-Kommission die Bürgerinnen und Bürger
komplett aussperren. Solange noch verhandelt wird, darf sich die
Bevölkerung nicht einmischen und wenn die Verträge erst auf dem Tisch
liegen, ist es zu spät. Diese Rechtsauffassung würde auch viele künftige
EBIs zu zahnlosen Papiertigern machen.“
Mit einer Demonstration von etwa 50 Bürgern vor dem Europäischen
Gerichtshof unterstrichen die Initiatoren der Europäischen
Bürgerinitiative ihr Anliegen. „Der Graben zwischen Europapolitik und
Bevölkerung soll überwunden werden, so das übereinstimmende Credo der
Politik. Doch die Diskrepanz zwischen verbalen Luftblasen und
tatsächlicher Politik ist eine Zumutung. Die Brüsseler Arroganz
gegenüber Europas Bürgerinnen und Bürgern ist nicht hinnehmbar! Wir
werden dies - auch im Interesse der europäischen Idee - nicht
akzeptieren und uns weiterhin gegen die Freihandelsabkommen CETA und
TTIP zu wehren wissen“, so Blanche Weber, Mitglied im Bürgerausschuss
der EBI.
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*Hintergrundinformationen zur Klageeinreichung finden Sie unserer
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Roland Süß, attac, suess at attac.de <mailto:suess at attac.da>, +49 175/2725 893
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Anne Dänner
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