[MD Presse] Mehr Transparenz in NRW-Kommunen
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Fr Jul 24 13:06:25 CEST 2015
Bund der Steuerzahler NRW
Mehr Demokratie NRW
NABU NRW
Transparency Deutschland
Pressemitteilung 24/15
Köln, 24.07.2015
Mehr Transparenz in NRW-Kommunen
Bündnis "NRW blickt durch" bietet Kommunen Transparenzsatzung an
In Zukunft sollen die Bürger in Städten und Gemeinden des Landes NRW einen besseren Einblick
in das Handeln von Politik und Verwaltung bekommen. Um diese zu ermöglichen, hat das
Bündnis "NRW blickt durch" jetzt ein Muster für eine Transparenzsatzung veröffentlicht. "Jeder
Stadtrat kann diese Satzung für die eigene Kommune beschließen und damit die Regeln zur
Information der Bürger verbessern", erklärt Alexander Trennheuser, Landesgeschäftsführer der
Initiative "Mehr Demokratie". Der Verein ist zusammen mit dem Bund der Steuerzahler NRW,
dem Naturschutzbund (NABU) und der Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland
Träger des Transparenz-Bündnisses.
Mit einer Transparenzsatzung verpflichten die Gemeinden sich dazu, von sich aus Verträge zur
Daseinsvorsorge, Gutachten, Statistiken, Verwaltungsvorschriften, öffentliche Pläne, Geodaten
und weitere Informationen zu veröffentlichen. Dies soll in einem für jedermann einsehbaren
zentralen und kostenlosen Informationsregister im Internet geschehen. "Damit können die
Kommunen selber das Vertrauen in das Handeln von Politik und Verwaltung fördern und
gleichzeitig das Kostenbewusstsein der Bürger erhöhen", erläutert Trennheuser den Sinn der
Satzung.
Bisher müssen die Bürger den Einblick in Verwaltungsakten noch umständlich beantragen und
dafür nicht selten Gebühren zahlen. "Mit der Transparenzsatzung wird diese Holschuld zur
Bringschuld", erklärt Trennheuser.
Das Bündnis "NRW blickt durch" hatte seit dem letzten Jahr wiederholt Missstände bei der
Information der Bürger benannt und Kommunen und sogar die Landesregierung zum
"Heimlichtuer des Monats" ernannt. Im vergangenen Jahr hatte das Transparenz-Bündnis so
etwa die Kreise Coesfeld, Heinsberg, Höxter, Olpe, Paderborn, Rhein-Kreis Neuss und Steinfurt
für die Geheimhaltung der Kosten für die Entsorgung des Hausmülls in den von ihnen
belieferten Verbrennungsanlagen kritisiert.
"Müllverbrennung und andere umweltrelevante Themen sind auch für uns als
Naturschutzverband interessant, deshalb wünschen wir uns eine flächendeckende Verbreitung
von Transparenzsatzungen im Land", sagt Josef Tumbrick, Landesvorsitzender des NABU.
Dieter Hüsgen von Transparency Deutschland weist darauf hin: "Wenn die Bürger bereits vor
einer Entscheidung der Kommunen Zugang zu veröffentlichungspflichtigen Informationen
haben, kann dies helfen, etwaigem korruptivem Handeln vorzubeugen."
"Eigentlich wünschen wir uns eine landesweit einheitliche Transparenz-Regelung, die
Landesregierung lässt aber mit dem von ihr angekündigten Transparenzgesetz auf sich warten",
bedauert Trennheuser. Daher sehe man veranlasst, selber neue Impulse in Richtung
Transparenz und Informationsfreiheit auf kommunaler Ebene zu geben.
Die Transparenz-Mustersatzung kann im Internet heruntergeladen werden unter
www.nrw-blickt-durch.de
Andrea Defeld
Pressesprecherin
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Thorsten Sterk
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