[MD Presse] Achte NRW-Volksinitiative eingereicht
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Do Okt 6 12:48:57 CEST 2016
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 37/16
Köln, 06.10.2016
Achte NRW-Volksinitiative eingereicht
Mehr Demokratie kritisiert hohe Hürden für direkte Demokratie
117.601 Bürgerinnen und Bürger fordern mit ihrer Unterschrift Änderungen am Jagdgesetz des
Landes Nordrhein-Westfalen. Mit der "Volksinitiative für ein ideologiefreies, praxisgerechtes
Jagdrecht in NRW" wurde heute die achte derartige direkt-demokratische Initiative an den
Landtag übergeben. Die Erfolgsbilanz von Volksinitiativen ist laut Zahlen des Vereins "Mehr
Demokratie" schlecht.
"Von 15 abgeschlossenen Volksinitiativen war nur eine einzige erfolgreich. Lediglich die
Volksinitiative des Bundes der Steuerzahler für eine Reform der Diätenversorgung der
Landtagsabgeordneten wurde vom Landtag übernommen. Alle anderen Initiativen wurden
entweder abgelehnt oder bekamen die notwendige Unterschriftenzahl nicht zusammen",
erläutert Alexander Trennheuser, Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie. Eine
Volksinitiative muss in NRW von mindestens 0,5 Prozent der bei der letzten Landtagswahl
Wahlberechtigten unterschrieben werden. Das sind aktuell 66.322 Unterschriften.
Ein Grund für die geringe Erfolgsquote ist nach Meinung des Vereins, dass der Landtag eine
Volksinitiative ablehnen kann, ohne dass daraus Konsequenzen entstehen. "Sagt der Landtag
Nein, ist die Tür zu. In acht anderen Bundesländern können Volksinitiativen hingegen als
Volksbegehren fortgesetzt werden. Sagt ein Landtag auch dazu Nein, kommt es zum
Volksentscheid", erklärt Trennheuser den Unterschied. Hierdurch könne man schon mit einer
Volksinitiative erheblich mehr Druck auf das Landesparlament ausüben. "Wenn das Parlament
eine Volksinitiative aber sang- und klanglos untergehen lassen kann, wird es sich auch nur selten
ernsthaft damit befassen", so der Geschäftsführer.
"SPD und Grüne hatten 2012 vereinbart, die Volksinitiative zu stärken und zu vereinfachen. Das
weitgehende Scheitern der Verfassungsreform hat eine entsprechende Gesetzesänderung aber
verhindert", kritisiert Trennheuser. Auch die Hürde für Volksbegehren sei mit 1,1 Millionen zu
sammelnden Unterschriften unverändert so hoch, dass dadurch auch der Anreiz zum Starten
von Volksinitiativen fehle. Dies, obwohl es im Landtag eine breite Mehrheit für eine Senkung
der Hürde gegeben habe.
Mit seiner Volksinitiative fordert der Landesjagdverband NRW die Beseitigung von aus Sicht der
Jägervereinigung vorhandenen Mängeln im derzeitigen Landesjagdgesetz. Der Landtag hatte
2015 ein "ökologisches Jagdgesetz" beschlossen. Tier- und Umweltschutz sollten damit
verbessert werden. So wurde der Abschuss von Katzen verboten. Nach Meinung des
Landesjagdverbandes bietet das Gesetz nicht mehr, sondern deutlich weniger an Tier-, Natur-
und Artenschutz.
Hintergrund:
Volksinitiativen in NRW
www.nrw.mehr-demokratie.de/nrw-volksinitiativen.html
Faire Volksentscheide
www.nrw.mehr-demokratie.de/faire-volksentscheide.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Thorsten Sterk
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