[MD Presse] Verfassungsrichter bremsen Regierung bei CETA
Mehr Demokratie NRW - Presse
presse.nrw at mehr-demokratie.de
Do Okt 13 12:20:09 CEST 2016
NRW gegen CETA & TTIP
Pressemitteilung 6/16
Köln, 13.10.2016
Verfassungsrichter bremsen Regierung bei CETA
Volksinitiative läuft nach Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts weiter
Das Bündnis "NRW gegen CETA & TTIP" sieht sich durch die heutige Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts zu CETA in seiner Kritik am Freihandelsabkommen bestätigt. "Die
von rund 293.000 Menschen unterstützten Verfassungsbeschwerden werden von den Richtern
nicht als unbegründet angesehen. Das Verfassungsgericht hält nur die Nachteile einer
einstweiligen Anordnung gegen weitere Schritte bei CETA aktuell für größer als die Vorteile.
Eine Entscheidung in der Sache wurde noch nicht getroffen", erklärt Alexander Trennheuser,
Landesgeschäftsführer der Initiative "Mehr Demokratie", die das Bündnis für einen fairen
Welthandel mit ins Leben gerufen hatte.
Trotz der Ablehnung der Anträge auf einstweilige Anordung hat das Bundesverfassungsgericht
der Bundesregierung strenge Auflagen erteilt. CETA darf vorläufig nur bei Fragen an-gewendet
werden, die in der ausschließlichen Kompetenz der EU liegen. Bis zu einer Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts in der Hauptsache muss es eine hinreichende demokratische
Rückbindung der im gemischten CETA-Ausschuss gefassten Beschlüsse gewährleistet sein.
Außerdem muss Deutschland die vorläufige Anwendung von CETA einseitig beenden können.
Das NRW-Bündnis gegen CETA und TTIP sieht durch die Freihandelsabkommen mit den USA und
Kanada Demokratie, Rechtsstaat und bewährte Standards etwa beim Arbeitnehmer-,
Verbraucher- und Umweltschutz gefährdet. Auch die von der EU mit Kanada verein-barte
Zusatzerklärung zu CETA beruhigt das Bündnis nicht. "Die gemeinsame Erklärung ist ein
Werbetext. Problematische Bestandteile von CETA bleiben weiterhin bestehen, kritisiert
Trennheuser.
Weder würden durch die Vereinbarung die weit definierbaren Sonderklagerechte für
ausländische Unternehmen eingeschränkt, noch werde das Vorsorgeprinzip als Grundlage von
Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutz gesichert. Umweltverbände wie BUND und
NABU, die das NRW-Bündnis unterstützen, warnen vor der Gefährdung einer effektiven Politik
für mehr Klimaschutz und die Förderung erneuerbarer Energien. Die Gewerkschaft Verdi
befürchtet Abstriche beim Schutz von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge.
Das Bündnis "NRW gegen CETA & TTIP" fordert, dass die Sonderklagerechte aus CETA komplett
gestrichen und das Vorsorgeprinzip, der Klimaschutz sowie die öffentliche Daseinsvorsorge
effektiv geschützt werden. Mit einer seit Mitte September laufenden Volks-initiative will das
Bündnis diese Forderung in den Wahlkampf vor der Landtagswahl im Mai nächsten Jahres
hineintragen und erreichen, dass das Land CETA im Bundesrat die Zustimmung verweigert.
Damit der Landtag sich mit dieser Forderung befasst, müssen sich mindestens 66.322
wahlberechtigte NRW-Bürger in die Unterschriftenlisten eintragen.
Volksinitiative "NRW gegen CETA & TTIP"
www.nrw-gegen-ceta.de
Thorsten Sterk
Pressesprecher Mehr Demokratie
----
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Thorsten Sterk
Friedrich-Ebert-Ufer 52, 51143 Köln
Tel. 02203-5928-59/Fax -62
Mobil 0171-2817399
E-Mail: thorsten.sterk at mehr-demokratie.de
http://www.nrw.mehr-demokratie.de
Facebook: http://www.facebook.com/nrw.mehrdemokratie
Twitter: http://www.twitter.com/mehr_demokratie
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listen.jpberlin.de/pipermail/md-presseschau/attachments/20161013/3a5cc909/attachment.html>
Mehr Informationen über die Mailingliste md-presseschau