[MD Presse] Rathaus-Anfrage in der Warteschleife
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Fr Sep 23 12:10:42 CEST 2016
NRW blickt durch
Pressemitteilung
Köln, 23.09.2016
Rathaus-Anfrage in der Warteschleife
Transparenz-Bündnis kritisiert Stadt Ratingen
Das Transparenz-Bündnis "NRW blickt durch" hat die Stadt Ratingen mit dem Negativpreis
"Heimlichtuer des Monats" ausgezeichnet. Anlass der Auszeichnung durch das Bündnis aus
Bund der Steuerzahler NRW, Mehr Demokratie, NABU NRW und der
Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland ist das Schweigen der Stadt zum
Neubau des Rathauses.
Das alte Rathaus war trotz zweier Bürgerentscheide für eine Sanierung 2014 abgerissen
worden. Bis heute steht aber kein neues Rathaus. Stattdessen klafft eine große Lücke an der
Minoritenstraße in Ratingen. Der Neubau sollte eigentlich Ende 2016 fertiggestellt sein. Der
lange Stillstand auf der Baustelle rief daher den Bund der Steuerzahler auf den Plan.
Eine Presseanfrage, die der Bund der Steuerzahler NRW am 9. Juni 2016 an die Stadt geschickt
hatte, wurde bis heute nicht beantwortet. Nachdem der Steuerzahlerbund sich Ende Juni per
Email und telefonisch nach den Antworten erkundigt hatte, teilte die Stadt Ratingen am 7. Juli in
einem Schreiben mit, dass eine Bearbeitung der Anfrage aus Kapazitätsgründen derzeit nicht
erfolgen könne.
Der Bund der Steuerzahler erinnerte die Stadt am 28. Juli 2016 an ihre gesetzliche
Auskunftspflicht. Am 5. August sicherte die Stadt Ratingen schriftlich eine Antwort bis zum 31.
August zu. Doch auch gut drei Monate nachdem die Fragen bei der Stadt eingegangen sind und
nachdem Ende August bei einer Ratssitzung die Weichen für den Beginn der Bauarbeiten dann
doch gestellt wurden, bleiben die Antworten aus.
"Dieses Schweigen macht eine kritische Berichterstattung und eine Information der Bürger über
die Verwendung öffentlicher Gelder unmöglich", kritisiert Heinz Wirz, Vorsitzender des Bundes
der Steuerzahler in NRW. "Offensichtlich hat die Stadt Ratingen noch nicht mitbekommen, dass
die Presse eine öffentliche Aufgabe zu erfüllen hat, die darin besteht, in Angelegenheiten von
öffentlichem Interesse Nachrichten zu beschaffen und zu verbreiten, Stellung zu nehmen, Kritik
zu üben und an der Meinungsbildung mitzuwirken", so Wirz weiter.
Der Vorgang in Ratingen zeige beispielhaft, wo es an Transparenz und Auskunftsbereitschaft bei
den Kommunen hapere. Das Bündnis "NRW blickt durch" fordert deshalb für NRW ein
Transparenzgesetz, das Kommunen und Land zur obligatorischen Bereitstellung wichtiger
Informationen verpflichten würde.
Für Rückfragen: Bärbel Hildebrand, Bund der Steuerzahler NRW, Tel. 0211-99175-26
Mehr Informationen: Transparenz-Initiative "NRW blickt durch"
www.nrw-blickt-durch.de
Andrea Defeld
Pressesprecherin
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Thorsten Sterk
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