[MD Presse] (Fwd) [PM] Klimapolitik von unten boomt jetzt auch in Niedersachsen: Bürgerbegehren in Hannover und Göttingen
Dirk Schumacher | Mehr Demokratie e.V.
dirk.schumacher at mehr-demokratie.de
Mi Mär 3 21:29:03 CET 2021
Hallo,
untenstehende PM hat der LV Bremen/Niedersachsen heute früh verschickt.
Ergebnis war eine DPA-Meldung, siehe:
<https://www.sueddeutsche.de/politik/kommunen-hannover-buergerbegehren-f
uer-klimaschutz-in-hannover-und-goettingen-dpa.urn-newsml-dpa-com-200901
01-210303-99-670254>
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Schumacher
--
Mehr Demokratie e.V.
Bernhardstr. 7
28203 Bremen
tel: 0421-7946370
fax: 0421-7946371
http://www.mehr-demokratie.de/
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From: "Marcus Meier | Mehr Demokratie e.V." <presse.niedersachsen at mehr-demokratie.de>
To: <dirk.schumacher at mehr-demokratie.de>
Subject: [PM] Klimapolitik von unten boomt jetzt auch in Nie
dersachsen: Bürgerbegehren in Hannover und Göttingen
Date sent: Wed, 3 Mar 2021 09:30:37 +0100 (CET)
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Bremen/Niedersachsen
Pressemitteilung 5/2021
Bremen, den 3. März 2021
*Klimapolitik von unten boomt jetzt auch in Niedersachsen:
Bürgerbegehren in Hannover und Göttingen. Weitere Städte werden wohl
folgen. NGO Mehr Demokratie bietet Beratung und Informationsangebote.*
Klimabezogene Bürgerbegehren boomen seit einiger Zeit bundesweit. Mit
etwas Verzögerung zieht jetzt auch Niedersachsen nach: Klimaschützer
haben Bürgerbegehren in Hannover und Göttingen gestartet. Mehrere
weitere Städte des nördlichen Bundeslandes werden wohl folgen, so Dirk
Schumacher, Landessprecher der NGO Mehr Demokratie. Besonders freut
sich Schumacher über eine Premiere: zZum allerersten Mal wurde ein
Bürgerbegehren in der Landeshauptstadt gestartet. Das wird
Signalwirkung haben für die direkte Demokratie im Norden!oe
+++Hannover soll aus Kohle-Verstromung aussteigen
Beraten auch durch Mehr Demokratie, will das Bündnis hannover
erneuerbar [https://hannover-erneuerbar.de/] erreichen, dass der
städtische Energieversorger enercity schneller als geplant darauf
verzichtet, fossile Energieträger zu verstromen. So soll ein
Steinkohlekraftwerk im Stadtteil Stöcken
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaftskraftwerk_Hannover] bis
2026 statt wie bisher geplant 2030 abgeschaltet werden. Es wird von
enercity und einer VW-Tochter betrieben. Im Umstieg auf erneuerbare
Energien sehen die Initiatoren die größte Stellschraube zur
Reduktion der städtischen Emissionen. Die Unterschriftensammlung
startete Ende Januar. Enercity-Chefin Susanna Zapreva warnt vor einem
zu schnellen Ausstieg. 2026 sei als Ausstiegsjahr weder technisch noch
finanziell machbar.
+++Göttingen soll schnell klimaneutral werden
Göttingen soll bereits 2030 und nicht, wie bisher angestrebt, erst 2050
klimaneutral werden. Das fordert GöttingenZero
[https://www.goettingen-klimaneutral.de], die Ortsgruppe von
GermanZero. Das offizielle Klimaziel der 120.000-Einwohner-Stadt soll
entsprechend verschärft, der kommunale Klimaplan angepasst werden. Bis
Juni sammeln die Initiatoren noch Unterstützer-Unterschriften. Parallel
dazu haben die Initiatoren einen Einwohnerantrag an den Stadtrat
gestellt. Die Aktivitäten führten dazu, dass der Stadtrat das Thema
Klimaschutz auf die Agenda setzte. Kommunale Klimaentscheide sind ein
zentrales politisches Instrument des Vereins GermanZero
[www.germanzero.de].
+++Weitere Städten wollen folgen
Bei zwei Klima-Bürgerbegehren in Niedersachsen wird es wohl nicht
bleiben. Auch aus anderen größeren Städten Niedersachsens erreichen
Mehr Demokratie entsprechende Beratungsanfragen. Auch dort planen
Bürgerinnen und Bürger klimabezogene Bürgerbegehren. Mehr Demokratie
sei bei Bürgerbegehren in Niedersachsen ein kompetenter
Ansprechpartner, betont Dirk Schumacher. zWir kennen viele Fälle. Wir
sammeln seit Jahren die Erfahrungen von Bürgerinitiativen. Wir kennen
die Fallen und Fallstricke. Wir wissen, was funktioniert. Und was
nicht. Gerne geben wir unser Wissen weiter!oe
+++ Handbuch und Webseite zu Klima-Bürgerbegehren
Schumacher verweist auf das Handbuch "Klimawende von unten" und die
Webseite klimawende.org, beides Projekte von Mehr Demokratie, dem
Umweltinstitut München und dem Verein Bürgerbegehren Klimaschutz. Mit
Webseite und Handbuch wollen die drei Verbände Interessierten
Hilfestellung geben, die vor Ort Bürgerbegehren zur Klimawende
anschieben wollen. Hier könne sich jedeund jeder Interessiete schlau
machen, wie Bürgerbegehren Schritt für Schritt funktionieren, sich
vernetzen und erfahren, welche Begehren es vor Ort schon gibt.
+++ Zwei Gründe für den niedersächsischen Boom
Göttingen, Hannover, weitere niedersächsische Städte: Schumacher
erklärt sich den kleinen Boom durch zwei Faktoren. Erstens gebe es
einen bundesweiten Trend zu klimabezogenen Bürgerentscheiden. "Die Zahl
der Bürgerbegehren in deutschen Kommunen stieg binnen zwei Jahren um
gut 28 Prozent. Das ist im Wesentlichen auf Klimabürgerbegehren
zurückzuführenoe, sagt Schumacher unter Berufung auf den
Bürgerbegehrensbericht 2020 von Mehr Demokratie.
Der zweite Grund ist das seit Ende 2016 erleichterte Verfahren. So ist
die Unterschriftenhürde für Städte über 100.000 Einwohner verringert
worden. Als Folge müssen in Hannover seitdem nur noch halb so viele
Unterschriften gesammelt werden wie zuvor. Darüber hinaus ist der
Kostendeckungsvorschlag entfallen. Beide Anforderungen wirkten
auf Initiativen abschreckend. Jetzt ist das nicht mehr der Falloe, sagt
Schumacher. Das erleichtere Bürgerbegehren. In der Konsequenz ist die
Zahl der Bürgerbegehren in Niedersachsen deutlich gestiegen.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern habe Niedersachsen sich bisher
jedoch nur zu einer kleinen Reform durchgerungen. Noch immer seien die
verbliebenen Hürden viel zu hoch, betont Schumacher. Der Vergleich mit
dem bürgerbegehrensfreundlichen Bayern zeigt: Wo die Hürden niedrig
sind, nutzen die Bürger viel häufiger direktdemokratische Instrumente.
So wurden 2019 in Bayern 11,6 Bürgerbegehren pro Million Einwohner
gestartet, in Niedersachsen liegt die Zahl bei 4,1 " und damit knapp
unter dem bundesweiten Durchschnitt.
+++ Klimabürgerbegehren: Klimapolitik per Bürgerbegehren
Unter Klimabürgerbegehren versteht man Bürgerbegehren, die sich mit
klimapolitisch relevanten Fragen beschäftigen. Oft wollen die
Initiatoren die Energie- und Verkehrspolitik einer Kommune
beeinflussen. Konkret geht es oft darum, die Lebensdauer eines
kommunalen Kohlekraftwerks zu verringern oder den Fahrradverkehr
attraktiver und sicherer zu gestalten (zRadentscheidoe), um so eine
Alternative zum PKW-Verkehr zu schaffen. Klimapolitisch relevant sind
diese Bürgerentscheide, weil so weniger fossile Brennstoffe (Kohle,
Benzin, Diesel) verbrannt und daher weniger Tonnen des Treibhausgases
Kohlendioxid ausgestoßen werden.
*Ansprechpartner:* Dirk Schumacher, Landessprecher Mehr Demokratie e.V.
Bremen / Niedersachsen, Telefon: 0176 / 2321 5523
*Verantwortlich:* Marcus Meier, Pressesprecher Mehr Demokratie Bremen /
Niedersachsen
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Bremen/Niedersachsen
Bernhardstr. 7; 28203 Bremen
Tel: 0421 / 794 63 70
Fax: 0421 / 794 63 71
Web: www.bremen-nds.mehr-demokratie.de
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