[MD Presse] Fwd: [PM] Bürger in Verl stimmen gegen Landesgartenschau, Bürgerentscheid in Bad Salzuflen scheitert am Zustimmungsquorum
Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V.
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Di Dez 12 08:33:51 CET 2023
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Ina Poppelreuter
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Betreff: [PM] Bürger in Verl stimmen gegen Landesgartenschau,
Bürgerentscheid in Bad Salzuflen scheitert am Zustimmungsquorum
Datum: Mon, 11 Dec 2023 19:11:25 +0100
Von: Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V. | Mehr Demokratie e.V.
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Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Nordrhein-Westfalen
11.12.23
Bürger in Verl stimmen gegen Landesgartenschau, Bürgerentscheid in Bad
Salzuflen scheitert am Zustimmungsquorum
+++ Mehr Demokratie fordert Abschaffung des Zustimmungsquorum bei
Bürgerentscheiden und flächendeckend die automatische Zusendung der
Briefwahlunterlagen +++
Am Sonntag (10.12.) fand der Bürgerentscheid über die Grundschulplanung
in Bad Salzuflen statt, heute (11.12.) endete der Verler Bürgerentscheid
über eine Bewerbung zur Landesgartenschau. Obwohl sich eine klare
Mehrheit von 77,6 Prozent der Abstimmenden gegen die 5-zügige
Grundschule ausgesprochen hat, scheiterte der Bürgerentscheid in Bad
Salzuflen am Zustimmungsquorum. In Verl stimmte eine Mehrheit 58,8
Prozent gegen eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2029. Die
Beteiligung in Bad Salzuflen lag bei 17,4 Prozent der
Abstimmungsberechtigten, während sich in Verl 46,8 Prozent an der
Abstimmung beteiligten. Der Bürgerentscheid in Bad Salzuflen fand als
Urnenabstimmung mit der Möglichkeit der Briefwahl auf Antrag statt, die
Bürger in Verl bekamen ihre Briefwahlunterlagen automatisch zugeschickt,
die Urnenabstimmung entfiel.
„Die Abstimmungsbeteiligung in Verl war fast drei Mal so hoch wie in Bad
Salzuflen. Es liegt auf der Hand, dass das auf die automatische
Zusendung der Abstimmungsunterlagen zurückzuführen ist. Andere Kommunen
sollten sich ein Beispiel an Verl nehmen und zukünftig die
Abstimmungsunterlagen auch automatisch an alle Wahlberechtigten
versenden“, so Achim Wölfel, NRW-Landesgeschäftsführer von Mehr
Demokratie in Köln.
Der Bürgerentscheid in Bad Salzuflen geht auf ein erfolgreiches
Bürgerbegehren zurück. Das Begehren richtet sich gegen eine Entscheidung
des Stadtrates, die Fragestellung lautet: „Sind Sie dafür, die
Grundschulstandorte Wasserfuhr und Kirchplatz als eigenständige
Grundschulen zu erhalten und die Planungen für den Neubau einer
5-zügigen Grundschule aufzugeben?“. Der Bürgerentscheid ist bereits der
fünfte Entscheid in diesem Jahr, der am Zustimmungsquorum gescheitert
ist. Dieses besagt, dass ein Bürgerentscheid nur gültig ist, wenn ein
bestimmter Anteil der Abstimmungsberechtigten dem Begehren zustimmt. „In
NRW scheitert fast die Hälfte aller Bürgerentscheide am
Zustimmungsquorum. Am Ende setzen sich dann faktisch die durch, die
einer Abstimmung fernbleiben. Das Zustimmungsquorum schafft somit einen
Anreiz, einer Abstimmung fernbleiben und sollte deshalb abgeschafft
werden“, so Wölfel weiter.
Der Stadtrat der Stadt Verl hatte sich Ende Oktober einstimmig für einen
Ratsbürgerentscheid zur Frage nach einer Bewerbung zur Landesgartenschau
ausgesprochen. Die Abstimmungsfrage lautet: „Soll sich die Stadt Verl um
die Durchführung der Landesgartenschau 2029 beim Land
Nordrhein-Westfalen bewerben?“.
+++ Hintergrund
Ob ein Bürgerentscheid als Brief- oder Urnenabstimmung durchgeführt wird
und wie die Abstimmung gestaltet ist, ist jeder Kommune selbst
überlassen und wird in der jeweiligen Satzung zur Durchführung von
Bürgerentscheiden festgehalten. Ende September 2023 aktualisierte Verl
seine Satzung, sodass Bürgerentscheide als reine Briefwahl durchgeführt
werden, Briefwahlunterlagen aber nicht extra beantragt werden müssen,
sondern automatisch verschickt werden. Das Abstimmungsheft, in dem die
Positionen der Ratsfraktionen und des Bürgermeisters zur
Abstimmungsfrage abgebildet sind, wird ebenfalls automatisch verschickt.
Immer mehr Kommunen in NRW setzen auf die automatische Zusendung der
Abstimmungsunterlagen. So wurden beispielsweise in diesem Jahr allein
die Bürgerentscheide in Engelskirchen, Siegen, Herten, Welver und
Nümbrecht als reine Briefwahl durchgeführt und alle
Abstimmungsberechtigten mussten die Unterlagen nicht erst beantragen.
Die Beteiligung bei dem Nümbrechter Bürgerentscheid, der nachträglich
aus anderen Gründen als Bürgerbefragung gewertet wurde, lag mit 56
Prozent überdurchschnittlich hoch und sogar über der Beteiligung bei der
letzten Landtagswahl in NRW. In Herten nutzen 34 Prozent der
Abstimmungsberechtigten ihr Stimmrecht, in Welver lag die Beteiligung
bei knapp 40 Prozent, in Engelskirchen bei 46 Prozent und in Siegen
stimmten 35 Prozent der Bürger ab. Die durchschnittliche Beteiligung bei
Bürgerentscheiden in NRW liegt bei 32 Prozent.
Weiterführende Informationen:
1. Stadt Verl:
https://www.verl.de/politik-verwaltung/wahlen-abstimmungen.html
2. Stadt Bad Salzuflen:
https://wahl.krz.de/be010_2023/05766008/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=86&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_13
--
Ina Poppelreuter
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