[MD Presse] Fwd: Fachverband: Direkte Demokratie ist Treiber des Klimaschutzes. Jedes achte Begehren pro Klimaschutz, davon fast 60 Prozent erfolgreich
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Fr Mär 24 12:33:33 CET 2023
-------- Originalnachricht --------
Betreff: Fachverband: Direkte Demokratie ist Treiber des Klimaschutzes.
Jedes achte Begehren pro Klimaschutz, davon fast 60 Prozent erfolgreich
Datum: 2023-03-24 11:57
Von: "Pressestelle | Mehr Demokratie e.V." <presse at mehr-demokratie.de>
Mehr Demokratie e.V.
Pressemitteilung
24.3.2023
++++ Fachverband: Direkte Demokratie ist Treiber des Klimaschutzes.
Jedes achte Begehren pro Klimaschutz, davon fast 60 Prozent erfolgreich
Der Fachverband Mehr Demokratie hat im Vorfeld des Berliner
Klimaentscheids ausgewertet, welche Bedeutung das Thema Klimaschutz bei
direkt-demokratischen Verfahren in Deutschlands Städten und Gemeinden
hat. „Das Thema Klimaschutz ist ein Treiber der direkten Demokratie, die
direkte Demokratie ist ein Treiber des Klimaschutzes“, resümiert
Ralf-Uwe Beck, Bundesvorstandssprecher des Vereins.
Fast jedes achte Bürger- oder Ratsbegehren in Deutschland in den
vergangenen fünf Jahren war dem Klimaschutz auf kommunaler Ebene
gewidmet. Die Verfahren zielen zum Beispiel auf den Ausbau erneuerbarer
Energien, das Abschalten kommunaler Kohlekraftwerke oder die
Mobilitätswende. Diese Begehren waren in drei von fünf Fällen
erfolgreich im Sinne der Initiative: Sie wurden entweder mit einem
erfolgreichen Bürgerentscheid beendet oder die Gemeindevertretung hat
die Forderungen übernommen. Bürgerbegehren gegen den Ausbau erneuerbarer
Energien sind nach der Auswertung hingegen seltener erfolgreich.
Mehr Demokratie erhebt seit vielen Jahren systematisch Daten zum
direkt-demokratischen Geschehen in Ländern und Gemeinden, veröffentlicht
regelmäßig Volksbegehrens- und Bürgerbegehrensberichte.
+++ Direkte Demokratie und Klimaschutz: Fünf Trends der vergangenen fünf
Jahre
1. Klimaschutz ist ein relevantes Thema der direkten Demokratie
Fast jedes achte Bürgerbegehren in deutschen Kommunen will Klimaschutz
voranbringen: In den Jahren 2018 bis 2022 wurden 1479 Bürger- und
Ratsbegehren neu eingeleitet. Davon bezogen sich 180 auf einen
verbesserten Klimaschutz. Das entspricht einem Anteil von 12,2 Prozent.
Darunter fallen Themen wie die Abschaltung fossiler Kraftwerke, der
Ausbau erneuerbarer Energien, das Erreichen von Klimaneutralität (oft zu
einem bestimmten Datum) oder der Ausbau von Radwegen.
2. Die Zahl dieser Verfahren steigt
Gab es in den Jahren 2015 und 2016 jeweils zwölf Bürger- und
Ratsbegehren pro Klimaschutz, waren es 2022 schon 40, 2021 sogar 61.
3. Klimaschutz-Begehren mehrheitlich erfolgreich
Von den Bürger- und Ratsbegehren pro Klimaschutz waren in den
vergangenen fünf Jahren 85 ganz oder teilweise erfolgreich und 62 nicht
erfolgreich. Das entspricht einer Erfolgsquote von 57,8 Prozent.
Erfolgreich heißt: Entweder stimmten die Bürgerinnen und Bürger in einem
gültigen Bürgerentscheid für das Klimaschutzanliegen oder die
Gemeindevertretung übernahm die Forderungen ganz oder teilweise. 33 der
180 Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.
4. Klimaschutz-Begehren überproportional häufig erfolgreich
Die Erfolgsquote aller Bürgerbegehren in Deutschland liegt bei 39,1
Prozent, die Erfolgsquote von Pro-Klimaschutz-Begehren bei 57,8 Prozent.
5. Bremsende Verfahren seltener erfolgreich
In den vergangenen fünf Jahren gab es 54 Bürger- und Ratsbegehren, die
sich gegen den Ausbau erneuerbarer Energien wandten, insbesondere gegen
Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen. Von diesen Begehren waren 19 ganz
oder teilweise erfolgreich und 32 nicht erfolgreich. Drei Verfahren sind
noch offen. Das entspricht einer Erfolgsquote von 37,3 Prozent. Tendenz
sinkend: In den Jahren 2015 bis 2017 lag die Erfolgsquote dieser
Verfahren noch bei 53,3 Prozent. Im Jahr 2022 kam auf ein erfolgreiches
Begehren gegen erneuerbare Energien elf scheiternde.
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