[MD Presse] Einordnung: Vorschläge der Wahlrechts-Kommission
Bundespressestelle Mehr Demokratie
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Mi Mai 10 13:09:40 CEST 2023
Der Bundesverband verschickt gerade folgende PM:
Mehr Demokratie e.V.
Pressemitteilung
11.05.2023
+++ Einordnung zu den Vorschlägen der Wahlrechtskommission. Paradox:
Jugendliche sollen zwei Jahre früher, aber deutlich seltener den
Bundestag wählen dürfen +++
Am Freitag (12.5.) soll der Abschlussbericht der vom Bundestag
eingesetzten Wahlrechtskommission an Bundestags-Präsidentin Bärbel Bas
übergeben werden. Der Fachverband Mehr Demokratie e. V. beurteilt die
Forderungen als unausgegoren.
Das Wahlalter auch bei Bundestagwahlen auf 16 Jahre abzusenken, sei
überfällig. „Hier geht es um das demokratische Existenzminimum.
16-Jährigen das Wahlrecht vorzuenthalten, ist schon lange nicht mehr
zeitgemäß. Die Union sollte, nachdem sie Wahlalterabsenkungen in
Baden-Württemberg und Berlin mitträgt, ihre Blockadepolitik auch für die
Bundestagswahlen aufgeben“, so Ralf-Uwe Beck, Bundesvorstandssprecher
von Mehr Demokratie.
Paradox sei allerdings, gleichzeitig die Wahlperiode des Bundestags auf
fünf Jahre zu verlängern. „Fünf statt vier Jahre heißt: Ein junger
Erstwähler kann bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung nur noch 12
statt 15 mal den Bundestag wählen. Das sind 20 Prozent weniger
Demokratie“, so Beck. Eine Verlängerung der Wahlperiode lehnt Mehr
Demokratie wegen der Auswirkungen auf einzelne Landtagswahlen
grundsätzlich ab. Falls der Bundestag dennoch auf eine Verlängerung der
Wahlperiode zugehe, müsse dieser Einschnitt in die Beteiligungsrechte –
wie in den Ländern – mit der Einführung des bundesweiten Volksentscheids
kompensiert werden. „Weniger Wahlen bedeutet eine Minderung der
Kontrollrechte der Bürgerinnen und Bürger und kann nur mit der
Möglichkeit, auch zwischen den Wahlen verbindlich Einfluss nehmen zu
können, wettgemacht werden“, so Beck
Dass die Kommission den Frauenanteil im Bundestag erhöht sehen will,
begrüßt der Verein. Geteilt werden dabei die verfassungsrechtlichen
Bedenken der Kommission gegenüber einem Paritätsgesetz. „Hier fehlen
aber die Ideen, wie die Männerdominanz überwunden werden kann.“
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Marcus Meier, Pressesprecher Mehr Demokratie e. V.
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