[medoc] Noch 15 Tage bis Köln: "J wie Journalismus im Veedel"
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So Apr 13 05:04:56 CEST 2014
*Noch 15 Tage bis Köln: "J wie Journalismus im Veedel"
*Vor knapp vier Jahren starteten die ersten hyperlokalen
Nachrichtenprojekte mit dem Ziel, die Berichterstattung
auf kleine, begrenzte geografische Gebiete wie Straßen, Viertel oder
Gemeinden einzugrenzen.
„Hyperlokal“ heißt dieser Trend: Onlineportale oder Lokalzeitungen
greifen Geschehnisse vor der Haustür auf, die ansonsten den Weg in die
klassischen Medien nicht finden. Mit der Entwicklung des Web 2.0 wurden
die Voraussetzungen geschaffen, um die Nutzer einzubinden: Sie schlagen
Themen vor, kritisieren und kommentieren Artikel oder werden selbst zu
Autoren.
Seit März 2010 existiert das Nachbarschaftsportal „Meine Südstadt“ im
Süden der Kölner Innenstadt. Initiiert wurde das Projekt von Dirk
Gebhardt, Andreas Moll und Tamara Soliz. Aus dem anfänglich kleinen
Kreis um die Initiatoren entwickelte sich ein festes Team aus rund
zwanzig Redakteuren, die neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit für das
Portal schreiben. Pro Artikel erhalten sie 19 Euro als Vergütung.
Die Refinanzierung von Projekten wie „Meine Südstadt“ gestaltet sich
relativ schwierig. Die bislang dominierenden Modelle der Refinanzierung
durch Abonnements und Anzeigenverkauf sind in der Medienkrise
keine verlässlichen Optionen mehr. Auch die drei Gesellschafter können
ihren Lebensunterhalt
nicht durch „Meine Südstadt“ bestreiten, hauptberuflich geht jeder von
ihnen einem klassischen
Beruf nach. Umsatz generiert das Portal durch die Rubrik „Unsere
Partner“. Unternehmen aus der
Südstadt erhalten gegen eine Servicegebühr von 50 Euro monatlich ein
Firmenportrait in Textform und
eine Bildergalerie. In einem wochentags erscheinenden
„Lunch-Time-Newsletter“ finden sich die Mittagsgerichte
der Restaurant-Partner. Dieser Newsletter wird am frühen Vormittag an
mehr als 1000 Abonnenten
versendet. Die Privilegierung der Partner lässt eine fehlende Distanz
zwischen Journalist und Anzeigenkunden vermuten – Gründungsmitglied Dirk
Gebhardt kann allerdings beruhigen: „Da jeder Partner nur 50,- Euro im
Monat zahlt, können wir von einzelnen Unternehmen finanziell unabhängig
bleiben und redaktionell frei handeln.“
/Benedikt Schleder/
Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und den
bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm,
den Abstracts und der Anmeldung:
http://www.vfm-online.de/tagungen
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