[medoc] Noch 12 Tage bis Köln: "M wie Marktforschung"
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Di Apr 15 23:32:47 CEST 2014
*M wie Marktforschung*
Weniger Zeit für Telefonumfragen, mehr Zeit für Facebook. So leicht
lässt sich das große Dilemma der Marktforschung zusammenfassen, das
vielleicht gar keines ist. Soziale Netzwerke sind Quellen voll
spannender Informationen, aus denen man nur die richtigen
herausfiltern muss. Mit wenigen Klicks im Web – Facebook checken, per
Mausklick ein paar Likes verteilen, für das nette Café eine Bewertung
posten – liefert jeder Nutzer mehr für die Marktforschung relevante
Daten, als er es in einer stundenlangen Telefonbefragung hätte tun
können. „Befragungssituationen sind immer klinisch“, erklärt Otto
Hellwig, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Online
Forschung (DGOF) und Vorstand von respondi, einer Kölner Firma, die
unter anderem Online-Panel-Studien durchführt. In sozialen Netzen ist
das anders – einer der größten Vorteile für die Marktforschung: Die
Nutzer bilden nahezu eins zu eins das ab, was sie denken und somit auch,
wie sie später auf verschiedenen Märkten handeln werden.
Auch abseits der bloßen Vermarktung könnte Sozial- und Marktforschung
durch das Web 2.0 eine Revolution erleben. Die Firma respondi arbeitet
beispielsweise sehr eng mit dem Sinus-Institut zusammen, das die in der
Forschung bekannten Sinus-Milieus entwickelt hat und immer wieder neu
erhebt. „Die Frage ist, ob die Einteilung aufgrund der Bekundungen und
Nutzungsverhalten auf Facebook nicht viel genauer ist als die Segmente,
die zum Beispiel Sinus herausfindet?“, sagt Otto Hellwig. Denn: Während
sich die Segmente der Sinus-Einteilung auf einmalig ca. 30 Fragen pro
Person beziehen, können etwa auf Facebook bei den meisten Nutzern
beinahe tägliche neue „Attribute“ – durch Likes, Followings, Kommentare
– hinzugefügt werden, die das Bild immer weiter vervollkommnen. Es gäbe
bereits vielversprechende Studien, vor allem zu politischen Präferenzen:
„Das ist alles noch in den Kinderschuhen, aber es steckt verdammt
viel Potential drin.“ Seine Prognose: „Irgendwann wird diese Art von
Segmentierung klassische Instrumente wie Sinus-Milieus ersetzen.“ /
Tanja Mokosch//
/Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und den
bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm,
den Abstracts und der Anmeldung:
http://www.vfm-online.de/tagungen
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