[medoc] Noch 8 Tage bis Köln: "Q wie QR-Codes"

Uta Rosenfeld mail at uta-rosenfeld.net
So Apr 20 08:53:39 CEST 2014


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*Q wie QR-Codes**
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Man sieht ihn auf Werbeplakaten, Flyern oder auch in Zeitungen -- den 
Quick-Response-Code, besser bekannt als QR-Code. Die zweidimensionalen 
Strich­codes haben es mittlerweile sogar schon auf den einen oder 
anderen Grabstein geschafft.
Angefangen hat alles 1994 in Japan. Dort sollten QR-Codes dem 
Automobilzulieferer Denso Wave in der Logistik der Automobilproduktion 
dienen -- mit ihrer Hilfe konnten mehr Informationen auf kleinerer 
Flä­che untergebracht werden. Außerdem ließen sich die neuen Codes sogar 
dann scannen, wenn sie verschmutzt oder teilweise beschädigt waren. 
Einige Zeit später war der QR-Code auf Werbeplakaten nicht mehr 
wegzudenken.
Das zweifarbige Bild wird mit der Kamera des Smart­phones oder Tablets 
eingefangen und von einer speziellen Lesesoftware verarbeitet. Es wird 
so beispielsweise möglich, Webadressen, Bilder, Videos oder Tex­te zu 
hinterlegen und jedem Interessenten in Se­kun­denschnelle zugänglich zu 
machen. In der Werbe­branche werden QR-Codes benutzt, um Informationen 
an potentielle Käufer weiterzugeben. 2011 führte die "Welt kompakt" als 
erste Zeitung QR-Codes ein, um auf ausführlichere Online-Infor­ma­tionen 
zu einzelnen Artikeln zu verweisen.
Für Medien-Gestalter Alexander Becker zählt nicht nur die Werbung zu den 
größten Einsatz­be­reichen, son­dern auch der Kundenservice. "Manche 
Auto­her­steller drucken beispielsweise gar keine 
Be­die­nungs­handbücher mehr, sondern verwenden auch hier die Codes, um 
den Kunden mehr Informationen bieten zu können." Generell kann man 
sagen, je größer die Codes sind, desto mehr Informationen können 
hinter­legt werden. "Für viel Text werden mehr Pixel Code benötigt. 
Entsprechend größer muss der QR-Code dargestellt werden." Er selbst hat 
schon eine ganze Wand mit einem einzigen QR-Code geschmückt. Auf eine 
witzige und ausgefallene Marke­tingstrategie kam Daniela Johannsenova, 
Inhaberin des Kölner Woll­ateliers "Maschenkunst": Sie strickte einen 
über­dimensional großen QR-Code und hing ihn in das Schaufenster ihres 
Geschäfts. Die Verlinkung führte auf das Blog und 
Online-Shopping-Angebot von "Ma­schenkunst". Die Idee löste große 
Begeis­te­rung aus und gewann nach kurzer Zeit die Auf­merk­samkeit von 
Facebook, Twitter und Co.
Andreas Rosenkranz, Bildhauer- und Steinmetz­meister aus Köln, fräst 
QR-Codes in Grabsteine. Wird der Code eingescannt, so erscheint ein Text 
über den Verstorbenen, beispielsweise auf Wikipedia oder einer eigens 
eingerichteten Seite. Vor allem bei Ur­nenbestattungen ist dieses 
Zusatzangebot begehrt, denn "auf eine Urne passt ja nicht viel mehr als 
Na­me, Geburts- und Sterbedaten". Die Anfragen für solche Grabmäler 
werden immer mehr, schließlich wird "in der heutigen Welt der Toten 
nicht mehr nur auf dem Friedhof gedacht -- sondern eben auch immer mehr 
im Internet".
Die Zukunft der QR-Codes sieht Experten zufolge leider nicht gerade 
rosig aus -- Nachfolger aus dem Be­reich der Augmented Reality, der 
computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung, stehen schon in 
den Startlöchern.
/Anna Peter/

Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und den 
bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur 
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm, 
den Abstracts und der Anmeldung:
http://www.vfm-online.de/tagungen

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