[medoc] Noch 6 Tage bis Köln: "S wie Stadtarchiv Köln!"
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Di Apr 22 01:35:38 CEST 2014
*S wie Stadtarchiv Köln!**
*
Als das Gebäude des Kölner Stadtarchivs 2009 einstürzte, war neben der
Ursachenforschung die Sicherung der Bestände das vorrangigste Anliegen:
Der Schmutz muss schnell von dem wertvollen Archivgut entfernt und die
Stücke digitalisiert werden. Das Kölner Stadtarchiv umfasst viele
Tausend Dokumente, von einfachen Akten bis hin zu mittelalterlichen
Schriften. Die ursprüngliche Sortierung der Bestände wurde beim
Einsturz zerstört, das Material teils verwüstet. "Teilweise lagen ganze
Stücke im Grundwasser oder sind vom Regenwasser nass geworden", sagt
Andreas Berger, Leiter der Restaurierungs- und Digitalisierungszentrale
(RDZ) in Köln Porz-Lind.
Das durch den Einsturz beschädigte Archivgut wird der Reihenfolge nach
bearbeitet, wie es aus den Asylarchiven, in die es direkt nach dem
Einsturz gebracht wurde, in die RDZ geliefert wird. Restauratorinnen
und Restauratoren entscheiden, welcher Behandlung das jeweilige Stück
unterzogen werden kann. "Ist es möglich, das Stück noch im Original zu
nutzen? Kann es digitalisiert werden? Wie weit kann ich ein Buch öffnen,
ohne es zu beschädigen? Darf die Oberfläche berührt werden und welche
Hilfsmittel dürfen verwendet werden?", erläutert Berger. Seinem Team
stehen sechs unterschiedliche Scanner zur Verfügung, die es ihm
ermöglichen, alle Materialien passend zu behandeln. Originale, die nass
geworden sind, werden schockgefroren und anschließend unter Vakuum
aufgetaut. "Durch dieses Verfahren wird das Eis direkt in Gas
umgewandelt. Das hat zur Folge, dass die Seiten nicht mehr
zusammenkleben", erklärt Berger. Glücklicherweise konnte der größere
Prozentsatz der Originale trocken geborgen werden.
Stücke wie Verwaltungsakten mit personenbezogenen Daten werden zur Zeit
noch nicht digitalisiert, da sie ohnehin erst in 50 Jahren eingesehen
werden dürfen. Auch gut erhaltene, selten gebrauchte Akten werden noch
nachrangig behandelt, weil bei Bedarf das Original genutzt werden kann.
Dringendere Fälle haben Vorrang.
Bis die Verantwortung für den Einsturz geklärt ist, muss das Projekt
vorfinanziert werden. Die Stadt Köln stellt Haushaltsmittel zur
Verfügung, mit denen Scanner gekauft und die Restaurierungswerkstatt
eingerichtet werden konnten. Auch einige Mitarbeiter werden so
finanziert. Die Stiftung Stadtgedächtnis stellt ebenfalls Geld für die
Restaurierung und Digitalisierung bereit. Außerdem ist es allen Bürgern
möglich, eine Restaurierungspatenschaft für besondere Stücke zu übernehmen.
/Anissa Zoghlami/
*Eine Audio-Slideshow zum Stadtarchiv Köln zeigt, wie die
Digitalisierung der nach dem Einsturz geretteten BestÀnde funktioniert:
www.digitale-zukunft-koeln.de/digitalesstadtarchiv/
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* Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und
den bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur
vfm-FrÃŒhjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm,
den Abstracts und der Anmeldung:
http://www.vfm-online.de/tagungen
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