[medoc] Noch 3 Tage bis Köln: "V wie Virtueller Stadtrundgang"
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Fr Apr 25 00:30:54 CEST 2014
*V wie Virtueller Stadtrundgang
*Von Paris über London nach New York – und das bequem vom Sofa aus. Sich
virtuell durch eine Stadt zu bewegen und dabei das Gefühl zu bekommen,
real vor Ort zu sein, daran wird in den letzten Jahren vermehrt
gearbeitet. Seit 2007 bietet Google mit seinem Dienst „Google Street
View“ eine virtuelle Straßenansicht an, die auf Straßenzüge und
Häuserfassaden beschränkt ist. Das Berliner Angebot durchdiestadt.de
geht einen Schritt weiter und zeigt virtuellen Hauptstadtbesuchern die
erfassten Gebäude von innen. Geschäftsführer Marco Zuch will mit
seinem Portal das Gefühl, das man vor Ort bekommt, virtuell vermitteln:
„Die Bilder werden von professionellen Fotografen gemacht, die nicht
einfach mit einem Wagen durch die Gegend fahren, sondern wir legen viel
Wert auf die Ästhetik der Bilder.“ Ein virtueller Stadtrundgang durch
Köln ist bisher noch nicht möglich. Zuch arbeitet mit seiner Agentur
daran, immer mehr Städte in sein Portal aufzunehmen: „Wir arbeiten
momentan in einem Team von acht Mitarbeitern. Aber wenn es keine
Unterstützung von der Stadt selbst gibt, ist die Umsetzung sehr schwer.“
Auch rechtliche Fragen stehen dabei oft im Weg. „Personen müssen
unkenntlich gemacht und Nummernschilder geschwärzt werden, damit das
Foto auch fürs Netz verwendet werden darf.“
Bessere Qualität, mehr Details, mehr Ambiente: der virtuelle Rundgang
ist ein Zukunftstrend, den auch das Schloss Bellevue und einige
europäische Museen für sich entdeckt haben. Der Louvre in Paris und auch
das Folkwang Museum in Essen lassen sich bereits virtuell besuchen. Das
Museum Ludwig in Köln ist auch überregional bekannt, bietet aber bisher
keinen virtuellen Zugang. „Unsere Kunst ist zeitgenössisch und dies
bedeutet, dass wir fast nur mit noch lebenden Künstlern arbeiten oder
Werke beherbergen, deren Urheber noch nicht bzw. noch nicht länger als
70 Jahre tot sind, weshalb die Urheberrechte noch nicht erloschen sind.
Eine virtuelle Darstellung der Sammlung wäre deshalb mit hohen Kosten
und einem enorm großen logistischen Aufwand verbunden“, erklärt Leonie
Pfennig, die Pressesprecherin des Museums.
Das Wahrzeichen der Stadt, der Kölner Dom, ist seit 2012 virtuell begeh-
und erlebbar. Der 3D-Panorama-Künstler Torsten Hemke bekam vor drei
Jahren die Erlaubnis, den Dom in seiner ganzen Pracht virtuell
darstellen zu dürfen. Hemke erschuf eine 360-
Grad-Panorama-Ansicht, in der vom gotischen Bischofsstab bis zum
Schmuck aus dem fränkischen Frauengrab alles detailgetreu sichtbar ist.
Ein Jahr hat er dafür in der Kathedrale fotografiert. Neben dem Kölner
Dom virtualisierte Hemke auf diese Art bereits das Schloss Bellevue und
13 weitere Objekte in ganz Deutschland. Nun träumt er davon, eine Stadt
ganz ohne Karten, dafür per Smartphone-App zu erkundschaften. Mit Hilfe
von QR-Codes kann man bereits vereinzelt Informationen über Gebäude und
Plätze einholen. Aber eine persönliche Stadtführung kann all das bisher
noch nicht ersetzen.
/Sabine Bresser/*
* Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und
den bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm,
den Abstracts und der Anmeldung: http://www.vfm-online.de/tagungen
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