[medoc] Noch 2 Tage bis Köln: "W wie Werbeträger"
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Sa Apr 26 00:21:06 CEST 2014
*W wie Werbeträger
*Wer am Kölner Hauptbahnhof schon einmal auf eine U-Bahn gewartet hat,
kennt sie: Die großen Infoscreens, auf denen aktuelle Nachrichten, das
Stadtwetter oder Rätsel die Wartezeit verkürzen sollen. In Zukunft
könnte das Warten sogar zu einem interaktiven Vergnügen werden. Bislang
gibt es 22 dieser Projektionsflächen an sechs U-Bahn-Stationen in Köln.
Am Hauptbahnhof finden sich außerdem sogenannte"Out-of-Home-Channels":
Bildschirme, deren Inhalt dem der Infoscreens gleicht, aber auf einem
Display mit Full-HD-Auflösung dargestellt wird. Die "Station
Infoscreens" und "OC Stations" sind nur der Anfang. Eine neue
Entwicklung sind die sogenannten "Ad Walks", fünf hintereinander
platzierte, miteinander synchronisierte Bildschirme. Geht eine Person
an einem Ad Walk vorbei, passt er sich deren Geschwindigkeit an und
zeigt einen Werbespot in Einzelsequenzen pro Bildschirm. Es wird
allerdings noch eine Weile dauern, bis die Kölner in den Genuss dieser
Technik kommen -- derzeit ist der Ad Walk exklusiv am Düsseldorfer
Flughafen zu sehen, sagt Alexander Fürthner, Geschäftsführer der
Infoscreen GmbH. Es sei noch nicht sicher, ob der Ad Walk überhaupt nach
Köln komme.
Anders sieht es bei den sogenannten "Human Interfaces" aus: Screens,
die der OC Station am Hauptbahnhof ähneln, könnten schon bald mit
Passanten per Kamerasoftware interagieren. Das
Schuhhandelsunternehmen Görtz hat diese Entwicklung in Form des
"Virtual Shoe Fitting" bereits für sich entdeckt und vorgestellt. Dafür
werden drei Microsoft Kinect-Kameras verwendet, die Bewegungen
registrieren können: Eine erfasst die Person als Ganzes, zwei sind auf
die Vorder- und Hinterseite der Füße gerichtet. Die Person kann den
Inhalt mit ihren Bewegungen steuern, Schuhe aus einem Menü auswählen und
sich dann im virtuellen Spiegel betrachten.
In Köln ist neben den Verkehrsbetrieben auch die Stadt ein möglicher
Partner für Anbieter digitaler Werbeträger, zum Beispiel für Medien im
Straßenverkehr. "Technisch ist so etwas durchaus denkbar. Hier gibt es
bereits ,einfache' Technologien, die auf LED-Basis funktionieren, aber
in der Bildqualität noch nicht unseren Ansprüchen genügen", so
Fürthner. "In den nächsten zwei bis drei Jahren ist es aber
vorstellbar, dass auch Technologien bei direkter Sonneneinstrahlung in
HD-Qualität einsetzbar werden." Neben den hohen Ansprüchen der
Entwickler gibt es aber auch noch eine andere Erklärung, wieso diese
Technik noch nicht im Einsatz ist: "Die Hürde ist eher rechtlicher
Natur." Mögliche Probleme sieht er mit der Straßenverkehrsordnung, aber
auch beim Denkmalschutz oder anderen kommunalen Interessen. Der
Werbebranche bieten Entwicklungen wie das Human Interface eine gute
Möglichkeit der zielgerichteten Werbung. Nicht ausgeschlossen, dass
irgendwann eine ganze Stadt digital wird -- "spätestens wenn Produktion,
Installation und Bewirtschaftung eines digitalen Werbeträgers
wirtschaftlicher, also kostengünstiger, als die eines analogen Plakates
sein wird", prophezeit Fürthner.
/Thomas Geleszus//
/*Virtuelle Werbeträger: Wie das virtuelle Shoe Fitting funktioniert,
sehen Sie in einem Video unter
www.digitale-zukunft-koeln.de/digitalewerbetraeger/
*
* Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und
den bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm,
den Abstracts und der Anmeldung: http://www.vfm-online.de/tagungen
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