[medoc] Noch 1 Tag bis Köln: "Y wie YouTube"
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So Apr 27 07:20:58 CEST 2014
*Y wie YouTube*
Das Fernsehen hat einen Konkurrenten bekommen: Heute schalten unzählige
Zuschauer nicht nur mit der Fernbedienung, sondern auch per Mausklick
zwischen den Kanälen hin und her. Während die Programmchefs der großen
Fernsehanstalten sich gerade an der jungen Zielgruppe die Zähne
ausbeißen, sind diese still und heimlich zu einem lange unterschätztem
Medium abgewandert: Knapp 60 Prozent der Deutschen nutzen laut der
ARD/ZDF-Onlinestudie 2013 Videoportale im Internet. Innerhalb von sechs
Jahren bedeutet dies einen Zuwachs von fast 50 Prozent. Das Web,
insbesondere YouTube als beliebtestes Online-Video-Portal, ist für die
jungen User deutlich attraktiver als das herkömmliche Programmangebot,
denn sie gucken mobil und nutzen das Web als Hauptinformationsquelle.
Genau dort wollen sie auch alle anderen Medieninhalte abrufen, zu einem
für sie passenden Zeitpunkt. Das kann das Fernsehen mit seinen starren
Strukturen nicht bieten und so präferieren mehr und mehr Teenager
YouTube als Fernsehersatz. Hinzu kommt, dass die YouTube-Stars selbst
aus der Zielgruppe stammen und ein deutlich höheres
Identifikationspotenzial bieten als etablierte TV-Stars oder
Castingshow-Produkte.
Doch wer meint, die Strukturen des linearen Fernsehens sind in den
Youtube-Kanälen gänzlich durchbrochen, irrt: Erfolgreich sind jene
Sendungen, die regelmäßig zu bestimmten Tagen und Uhrzeiten neue
Inhalte zur Verfügung stellen. Manche YouTuber haben ihren Zeitplan
sogar prominent auf der Kanal-Startseite abgebildet. Erscheint ein Video
mal 30 Minuten zu spät, löst das böse Kommentare der Fans aus --
YouTube wird ernst genommen.
"Feste Sendepläne geben den Zuschauern Erwartungssicherheit.
Gleichzeitig wollen gerade junge Zuschauer trotzdem on-demand gucken,
also wann sie wollen. Sie wollen sicher sein, dass ab einem bestimmten
Zeitpunkt garantiert neue Inhalte da sind, die sie dann jederzeit
ansehen können", sagt Moritz Meyer, Pressesprecher von Mediakraft. Erst
2011 in Köln gegründet, schaffte es Mediakraft mit über 200 Millionen
Views pro Monat, binnen zwei Jahren zum größten Online-TV-Sender im
deutschsprachigen Raum zu werden. Rund 600 YouTuber, wie sich die
Protagonisten der Sendungen nennen, stehen auf 700 Kanälen vor der
Kamera. Dabei sind die Themen so unterschiedlich wie die
Interessengebiete der Viewer: Ob Beautytipps, Songparodien oder
Mitschnitte von Gaming-Sessions, das Angebot ist riesig und, anders als
beim klassischen Fernsehen, individuell zusammenstellbar.
Die User abonnieren genau die Kanäle, die ihnen gefallen, und bestimmen
ihr YouTube Programm somit selbst. YouTube hat sich zu einer
ernstzunehmenden Konkurrenz, von der Amateurplattform zum alternativen
Fernsehprogramm mit eigenen "Sendern" entwickelt. Die Videomacher
erstellen feste Sendestrukturen um ein breiteres Publikum für ihre
Formate zu finden, während klassische TV-Anbieter darauf abzielen, ihre
linearen und starren Senderstrukturen mittels Mediatheken und Apps zu
ihren Sendungen auf die Generation YouTube anzupassen. So versuchen
beide Seiten, das Beste der jeweils anderen Welt für ihre Zuschauer zu
nutzen.
/Annalena Schmitz/
Für alle Heute schon Anreisenden, wünschen wir eine gute Fahrt mit
youter Unterhaltung!
Wir freuen uns, Sie in Köln begrüßen zu dürfen
Herzliche Grüße
Uta Rosenfeld, Christine Palm und Frank Dürr im Namen des vfm
/
/Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und den
bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm,
den Abstracts und der Anmeldung: http://www.vfm-online.de/tagungen
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