[medoc] 0 Tage mehr bis Köln: "Z wie Zukunft des analogen Films"

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Mo Apr 28 07:59:12 CEST 2014


*Z wie Zukunft des analogen Films

*Als das Filmkunstkino in den 70er Jahren in Deutschland aufkam, 
übernahm es eine wichtige Funk­tion: Es zeigte künstlerisch 
anspruchsvolle Fil­­me außerhalb des normalen Kinoprogramms. Die 
Mög­lichkeit, Filme jederzeit und überall im Web schau­en zu können, 
nimmt den Arthäusern ihr Al­lein­stellungsmerkmal. In den Filmpalästen 
der 70er Jahre wurden ausschließlich kommerzielle Streifen vorgeführt, 
kulturell anspruchsvolle oder künstlerische Werke passten nicht ins 
Konzept. Die großen Lichtspielhäuser kämpften zu dem Zeitpunkt bereits 
mit ihrem wohl größten Konkurrenten -- dem Fern­se­hen. Die Arthäu­ser 
blieben zunächst konkurrenzlos, denn sie füllten eine Marktlücke: "Man 
konnte in Pro­­gramm­kinos Filme sehen, die man woanders nicht zu sehen 
bekam", erinnert sich der Medien­wis­sen­schaftler Prof. Dr. Gundolf S. 
Freyer­muth von der Interna­tio­na­len Filmschule Köln. "Das ist heute 
einfach überflüssig geworden", erklärt Freyer­muth.
Neben der großen Konkurrenz leiden die Pro­gramm­kinos unter immer 
wiederkehrenden Kosten, die sich zum Beispiel durch wechselnde Standards 
ergeben. Zuletzt die Digitalisierung: Für die Umrüs­tung eines Saals 
mussten Kinobetreiber zwischen 50.000 und 100.000 Euro aufbringen. 
Unterstützt wur­den sie zum Teil mit Fördergeldern der 
Filmförde­rungs­an­stalt (FFA) sowie des Bundes. Auch das Köl­ner 
Weiss­haus Kino sowie das OFF Broadway wurden auf den neuesten Stand der 
Technik gebracht. Wirt­schaftlich gesehen haben sie davon wenig. 
Christian Schmalz, der Geschäftsführer der beiden Kinos, stellt klar: 
"In wirtschaftlicher Hinsicht profitieren die Film­verleiher und 
Produzenten, da die Kopien­herstellung und der Kopientransport erheblich 
billiger sind."
Die Digitalisierung bringe aber nicht nur negative Aspekte mit sich, 
findet Gundolf S. Freyermuth. Das Prinzip der Veränderung sei, dass sich 
etwas verändere -- nun müsse das Programmkino schauen, wo sei­ne neue 
Funktion liegen könnte. "Die großen Ki­no­ketten haben sich durch 3D ein 
Alleinstel­lungs­merk­mal geschaffen. Das kann ich so woanders nicht 
erleben", erklärt Freyermuth. Art­hauskino könne nur weiter existieren, 
wenn es auch eine Rolle erfüllt, sich gewissermaßen neu erfindet: 
"Gewisse soziale Funktionen -- mit der angeschlossenen Kneipe oder 
Restaurant -- hat das Kino schon. Das ist etwas, worauf man aufbauen 
könnte." Christian Schmalz setzt dagegen vor allem auf die Qualität 
seiner Filme. Solange das Publikum noch begeistert werden könne, bleibe 
auch das Pro­grammkino bestehen.
/Julia Michael/


Wir danken allen Lesern für ihr Interesse an unserem Tagungskalender, 
den wir v.a. der großartigen Arbeit der Studierenden des Studiengangs 
"Online-Redakteur" an der Fachhochschule Köln zu verdanken haben. 
Weiterhin steht auch das crossmediale Projekt "Digitale Zukunft Köln" 
unter http://digitale-zukunft-koeln.de zur Verfügung.

Wir freuen uns auf eine tolle Tagung in den kommenden drei Tagen
und verbleiben mit den besten Grüßen
Uta Rosenfeld, Christine Palm und Frank Dürr im Namen des vfm
/

/Weitere Informationen zum Tagungskalender, dem gesamten Projekt und den 
bisherigen Buchstaben:
http://www.vfm-online.de/tagungen/2014/digitale_zukunft und zur 
vfm-Frühjahrstagung in Köln vom 28. - 30.4.2014 u.a. mit dem Programm, 
den Abstracts und der Anmeldung: http://www.vfm-online.de/tagungen

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