[Presseverteiler] PM Rote Hilfe e.V.: Erfolgreiche Proteste gegen den AfD-Bundesparteitag in Köln/Polizeiübergriffe mit Verletzten bei mehreren Versammlungen
buvo-presse at rote-hilfe.de
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Mo Apr 24 13:41:32 CEST 2017
Erfolgreiche Proteste gegen den AfD-Bundesparteitag in Köln
Polizeiübergriffe mit Verletzten bei mehreren Versammlungen
Am 22. April haben über 20.000 Menschen gegen den AfD-Bundesparteitag
demonstriert. Verschiedene Bündnisse haben zu Kundgebungen,
Demonstrationen und Blockaden gegen das rechte Spektakel aufgerufen. Die
Anreise der AfD-Delegierten konnte verzögert und ein kraftvolles Zeichen
gegen die rassistische, sexistische und arbeitnehmer*innenfeindliche
Propaganda der Rechtspartei gesetzt werden.
Die Befürchtung, dass es seitens der Polizei zu Übergriffen kommen
könnte, hat sich wie zu erwarten bestätigt. Bereits im Vorfeld hatte die
Rote Hilfe e.V. im Verbund mit linken Abgeordneten,
Grundrechtsorganisationen und Anwält*innenvereinen dazu aufgerufen,
polizeiliches Verhalten, insbesondere bei Einschränkungen der
Bewegungfreiheit, ungerechtfertigten Videoaufnahmen, rechtswidrigen
Platzverweisen und Polizeigewalt zu beobachten. Übergriffe sollten
dokumentiert werden, um die Öffentlichkeit im Nachhinein unabhängig
informieren zu können.
Bereits am frühen Morgen kam es von Seiten der Polizei zu gewalttätigen
Angriffen auf Aktionen des zivilen Ungehorsams.
Hierbei kann eine Veränderung der Einsatztaktik beobachtet werden. Statt
massenhafter Einkesselung und Ingewahrsamnahmen wie bei den Protesten
gegen den letzten AfD-Bundesparteitag in Stuttgart und auch bei anderen
linken Demonstrationen in Köln durchaus üblich, kam es am Samstag eher
zu frühzeitigem Aufstoppen, Platzverweisen, zeitverzögernden
Personalienkontrollen oder Prügeleinsätzen.
Hierzu erklärt Heiko Lange, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe
e.V.: „Die vergleichsweise geringe Zahl der Ingewahrsamnahmen kann nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die Polizeikräfte die Proteste gegen die
AfD gezielt behindert haben und zahlreiche Aktivist*innen durch
Polizeibeamt*innen verletzt wurden. Nur durch das entschlossene und
besonnene Verhalten der Antifaschist*innen konnten schlimmere
Auseinandersetzungen vermieden werden. Das Aktionskonzept ist
offensichtlich aufgegangen. Wir wünschen den verletzten Genoss*innen
eine baldige Genesung.“
Die Rote Hilfe e.V. wird sich im Bündnis mit anderen Initiativen für die
Aufarbeitung der Geschehnisse und gegen die generelle Einschränkung der
Versammlungsfreiheit einsetzen.
Heiko Lange
Bundesvorstand Rote Hilfe e.V.
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