[Presseverteiler] PM Rote Hilfe e.V.: Verbot ist ein Angriff auf die gesamte Linke! Solidarität mit Indymedia Linksunten!
buvo-presse at rote-hilfe.de
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Fr Aug 25 18:35:56 CEST 2017
Verbot ist ein Angriff auf die gesamte Linke
Solidarität mit Indymedia Linksunten
Am 25. August 2017 hat Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière die
linke Nachrichtenplattform "linksunten.indymedia" auf Grundlage des
Vereinsgesetzes verboten. Das Weiterbetreiben des seit 2009 bestehenden
offenen Netzwerkes von
linken Medienaktivist*innen und Journalist*innen erklärt de Maizière zur
Straftat. In Baden-Württemberg kam es diesbezüglich zu mehreren
Hausdurchsuchungen, denen bisher keine Festnahmen folgten. Die
Polizeipräsenz vor Ort wurde erhöht, um eventuelle Protestaktionen
eindämmen zu können. Aktuell fahndet das BKA nach dem Standort des durch
die Plattform genutzten Servers. Weitere Durchsuchungen sind nicht
auszuschließen.
Hierzu erklärt Heiko Lange, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe
e.V.:
„Das Konstrukt des Innenministers, das ein Heranziehen des
Vereinsgesetzes erst möglich
macht, kann wohl als juristisch höchst fraglich bezeichnet werden. Laut
ersten Medienberichten existiert um Indymedia Linksunten nämlich gar
kein Verein. Das Verbot der Medienplattform ist ein Angriff auf die
gesamte linke, antikapitalistische Gegenöffentlichkeit. Diese zu
verbieten ist ein Akt der Zensur und bedeutet eine eklatante
Beschneidung der Meinungs- und Pressefreiheit. Über den Zeitpunkt der
Verbotsverfügung kann nur spekuliert werden. Es ist denkbar, dass das
Innenministerium das angekratze Image aufpolieren möchte, nachdem nahezu
wöchentlich neue Medienberichte und Erkenntnisse über die massive
ungezügelte Polizeigewalt gegen Anti-G20- Demonstrant*innen erscheinen.
Ebenso offensichtlich ist die zeitliche Nähe zur Bundestagswahl, bei der
die CDU sich als Law-and-Order Partei zu profilieren versucht. Während
militante Neonazis sich vielerorts ungestört tummeln und ihre Hetze
verbreiten können, stellt das Bundesinnenministerium einmal mehr klar,
dass der Feind nach wie vor links verortet wird.“
Die Rote Hilfe e.V. solidarisiert sich mit den Betroffenen und fordert
die sofortige Zurücknahme der Verbotsverfügung!
Rote Hilfe e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Postfach 3255
37022 Göttingen
Tel: (05 51) 7 70 80 08 Di.+Do. 15-20 Uhr
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