[St-pauli-selber-machen] Presseerklärung Planbude 9.4.2019

PlanBude office at planbude.de
Di Apr 9 15:33:22 CEST 2019



*Presseerklärung Planbude*

Hamburg, Dienstag den 9. April 2019.


/*Neue Esso-Häuser werden „Urbanes Gebiet“: Planbude schlägt 
Präzisierung des B-Plans vor und begrüßt Kaufabsicht der Stadt Hamburg. 
Das Planungsteam aus St. Pauli mahnt zur Eile und kündigt an, mit den 
Planungscontainern vor Ort zu bleiben, bis alle Zusagen unter Dach und 
Fach sind.*/

Vergangenen Freitag gab die Finanzbehörde bekannt, dass der Senat 
derzeit prüft, wie durch Erwerb eines Gebäudes (des auf Baufeld 5 der 
Neuen Essohäuser gelegenen Nachbarschaftsclusters „Nord-Süd-Passage“ und 
der darüber geplanten Baugemeinschaft), „ein Beitrag geleistet werden 
kann, um insgesamt über die bestehenden Hürden zu kommen.“

Die PlanBude freut sich über diesen Schritt: „Das Gebäude auf Baufeld 5 
bildet den Kern der Wunschproduktion ab. Die Baugemeinschaft und die 
Nord-Süd-Passage sind die sozialen und kulturellen Elemente, die dem 
Stadtteil zu Gute kommen.“ sagt Margit Czenki aus dem PlanBude Team. In 
Zukunft sollen Jugendliche aus dem Viertel im FabLab lernen und 
erfinden; werden Nachbarn in der Stadtteilkantine günstig 
unterschiedlichen Mittagstisch bekommen, kann Hamburgs Bandnachwuchs im 
Keller proben. Und nur hier können auch in 30 Jahren Menschen günstig 
wohnen. Damit schafft der Senat den dicksten Brocken auf dem Weg zur 
Realisierung beiseite.

Bisher waren die Förderbedingungen für Baugemeinschaften nicht mit dem 
zu hohen Kauf- und Fertigungspreis in Deckung zu bringen. Und im 
Nachbarschaftscluster reichte der auf EUR 12,50 begrenzte Mietzins nicht 
aus, um den hohen Kaufpreis zu refinanzieren – weder für 
Genossenschaften, noch für gemeinwohlorientierte Investoren, die das 
Projekt finanzieren möchten. „Wir wissen, dass sich Baugemeinschaften 
für das Grundstück interessieren. Durch die Intervention der Stadt kann 
die Realisierung nun möglich werden.“ sagt Renée Tribble von der 
PlanBude, und mahnt zur Eile: „Dieser wichtige Eckpfeiler muss 
eingetütet sein, bevor der B-Plan die Vorweggenehmigungsreife erhält.“ 
Denn ab diesen Zeitpunkt kann mit dem Bau begonnen werden, und die 
öffentliche Hand hat kaum mehr Einflussmöglichkeiten.

„Im Gegenzug zu dieser Hilfe des Senats ist es nun an der Bayerischen 
Hausbau, auch Molotow und Kogge gangbare Verträge anzubieten.“ sagt 
Margit Czenki. „Solange mit diesen Unternehmen kein Konsens unter Dach 
und Fach ist, kann der Bezirk den B-Plan nicht erlassen. Ausserdem muss 
der Bezirk den öffentlichen Charakter der Skate-, Spiel- und 
Freizeitflächen auf den Dächern im B-Plan festsetzen.“

Die Planbude sieht hier eine weitere Möglichkeit, mit der der Bezirk die 
vereinbarten Qualitäten absichern kann: In der Verordnung zum B-Plan hat 
die Stadt bisher die Dachnutzungen, die kulturelle und soziale Nutzung 
im Nachbarschaftscluster und die förderfähige Baugemeinschaft nicht 
etagengenau festgesetzt. „Genau so detailliert kann der Bezirk im 
‚Urbanen Gebiet‘ Funktionen festlegen - und diesen rechtlichen Rahmen 
sollte der Bezirk auch ausschöpfen.“ bemerkt Christoph Schäfer von der 
PlanBude.

Schäfer begeistert die Entschlossenheit, mit der die Stadt nun daran 
geht, das Projekt mit innovativen Instrumenten möglich zu machen: „Wir 
stehen vor der Frage, wie dem Auseinanderfallen von Gesellschaft und 
Stadt begegnet werden kann. Wie auch in teuren Innenstädten 
gemeinnützige Wohnformen, soziale und kulturelle Räume möglich werden. 
Im Licht der schärfer werdenden Mieten-Debatten kann Hamburg hier ein 
Modell erproben, wie das geht.“

„Wir bleiben mit der PlanBude und dem Wunscharchiv vor Ort bis die 
Realisierung aller Bausteine, vom Cluster bis zu den Dächern, wirklich 
gesichert ist.“ so das Team einhellig.


Margit Czenki

Christoph Schäfer

Renée Tribble für die PlanBude


0176-49447531

0176-49447530

0179-7685848


*Hintergrund: Die Planbude*


Die Planbude ist ein 2014 in Hamburg gegründetes Büro, das neue Methoden 
intensiver Beteiligung an Planung konzipiert und durchführt. Die 
Planbude hat aus einer unabhängigen Stadtteilversammlung heraus begonnen 
zu arbeiten, um die Planung der Neuen Essohäuser selbst zu organisieren. 
Diese Wunschproduktion mit künstlerischen Mitteln wurde durch den Bezirk 
Hamburg Mitte beauftragt. Die PlanBude hat daraus den St. Pauli Code 
entwickelt, die Grundlage der aktuellen Architekturentwürfe, des 
städtebaulichen Vertrags und des Bebauungsplans, und ist mit der 
Sicherung der Qualitäten aus der Wunschproduktion betraut.

Die PlanBude ist inzwischen ein Referenzbeispiel für glaubwürdige 
partizipative Planung. Die Aktiven Mitglieder der PlanBude sind alle 
auch Gründer und Geschäftsführer und kommen aus den Feldern Kunst und 
Planung: Margit Czenki und Christoph Schäfer sind international 
ausgestellte Künstler und haben zuvor die Wunschproduktion für den Park 
Fiction organisiert. Renée Tribble hat langjährige Erfahrungen in der 
Betreuung von Wettbewerben sowie in Lehre und Forschung an der HCU. Lisa 
Zander designt den Prozess für Monopol Rothenburgsort. Mitglieder des 
Teams entwickelten die Methodologie der PlanBude für das Projekt FABRIC 
weiter, bei dem es um die Neuplanung eines Areals der Schöpflin Stiftung 
in Lörrach geht.

Die Arbeit der PlanBude wird international ausgestellt: In der Wiener 
Secession 2014, im Württembergischen Kunstverein Stuttgart 2015, 2017 in 
der Designabteilung der Autostadt Wolfsburg, seit 2018 auf Tournee des 
Instituts für Auslandsbeziehnungen im Kunsthaus Kreuzberg und 2019 am 
Architekturinstitut der Carnegie Mellon University in Pittsburgh.


http://planbude.de <http://planbude.de/>

office at planbude.de <mailto:office at planbude.de>

Relevante Dokumente wie Eckpunktepapier 2015, Städtebaulicher Vertrag 2018,

https://planbude.de/nord-sued-passage-the-future-of-nachbarschaft/

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