[MD Presse] Stadt Büren hält Bürgerbegehren hin
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Do Apr 23 13:16:48 CEST 2015
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 17/15
Köln, 23.02.2015
Stadt Büren hält Bürgerbegehren hin
Mehr Demokratie kritisiert "Verschleppungstaktik"
Die Initiative "Mehr Demokratie" wirft der Bürener Verwaltung vor, ein geplantes
Bürgerbegehren zum Bau eines Einkaufszentrums mit immer neuen Anforderungen hinzuhalten.
"Die Initiatoren des Begehrens haben bereits mehrfach Entwürfe für die Unterschriftenliste
eingereicht, aber der Stadt ist es immer noch nicht genug", kritisiert Landesgeschäftsführer
Alexander Trennheuser. Er sieht darin eine "Verschleppungstaktik", um das Bauprojekt in
trockene Tücher zu bringen.
Bevor die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren beginnen kann, muss die Stadt die
Kosten schätzen, die auf die Kommune zukämen, wenn das Begehren erfolgreich ist. Nach
Meinung der Stadt haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens ihre Zielsetzung nicht
hinreichend deutlich gemacht. Die "Bürgerinitiative in Büren" fordert, dass die Stadt eine
Bürgerwerkstatt zur Entwicklung eines städtebaulichen Grundkonzepts für die Innenstadt
durchführt. Die Verwaltung wirft der Bürgerinitiative vor, nicht erläutert zu haben, wie ein
solches Bürgerbeteiligungsverfahren genau durchgeführt werden soll. Diese hatten
vorgeschlagen, sich am Modell der Bonner Bürgerwerkstatt zur Gestaltung des dortigen
Bahnhofsvorplatzes zu orientieren. Diese Vorgabe reicht der Stadt aber nicht aus.
"Die Vorgänge in Büren zeigen erneut, dass die Kostenschätzung ein Hindernis für
Bürger-begehren ist und dazu missbraucht werden kann, Bürgerbegehren zu unterlaufen", sagt
Trennheuser. Er verweist auf schlechte Erfahrungen mit dieser Anforderung an Bürgerbegehren
in anderen Orten.
Die Stadt Essen habe so etwa 2013 einem Bürgerbegehren gegen Personalkürzungen im
Kulturbereich eine falsche Kostenschätzung zukommen lassen. Statt der zuerst genannten 2,2
Millionen Euro sollte der geforderte ungeminderte Erhalt von Bildungsangeboten plötzlich nur
noch 946.800 Euro kosten. Fast gleichzeitig hatte in Langenfeld die Verwaltung einem
Bürgerbegehren erklärt, dass die Umsetzung des Begehrensziels des Erhalts eines
Schulgebäudes nicht möglich sei und eine Kostenschätzung für einen Schulneubau an anderer
Stelle erstellt. In Ennepetal gibt es im Rat Zweifel an der Kostenschätzung der Verwaltung zu
einem Schul-Bürgerbegehren. Die Kommunalvertreter entscheiden heute Abend über dessen
Zulässigkeit.
"Diese Beispiele zeigen, dass die Kostenschätzung nur unnötige Probleme verursacht. Die
Kostenfrage gehört deshalb zwar in die öffentliche Debatte, aber nicht als Pflicht-Bestandteil auf
die Unterschriftenlisten von Bürgerbegehren", meint Trennheuser. Er fordert den Landtag auf,
die Regeln für Bürgerbegehren in der Gemeindeordnung an dieser Stelle nachzubessern.
Mehr Informationen: Bürgerbegehren für Erarbeitung von städtebaulichem Grundkonzept vor
Bau eines Einkaufszentrums in Büren
www.nrw.mehr-demokratie.de/bueren.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
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