[MD Presse] Bürger in Espelkamp entscheiden Schulfrage
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Di Nov 10 13:18:13 CET 2015
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 42/15
Köln, 10.11.2015
Bürger in Espelkamp entscheiden Schulfrage
Mehr Demokratie kritisiert Fehlen von Urnenabstimmung
Ab dieser Woche bis zum 2. Dezember können die Wähler in Espelkamp über die Weiterführung
des Grundschulverbundes Espelkamp-Süd entscheiden. Der Rat hat die in der Stadt umstrittene
Frage der Zukunft der Grundschulen an die Wähler zur Abstimmung gegeben. Die Teilnahme an
diesem Ratsbürgerentscheid ist nur auf dem Briefweg möglich. Die Initiative "Mehr
Demokratie" kritisiert das Fehlen der Urnenabstimmung.
"Manche Menschen misstrauen der Briefabstimmung, weil sie potenziell
manipulationsanfälliger ist als die Abstimmung an der Urne. Deshalb sollte solchen Bürgern eine
Beteiligung an Bürgerentscheiden ermöglicht werden, die solche Zweifel nicht aufkommen
lässt", sagt Landesgeschäftsführer Alexander Trennheuser. Dass die Stimmberechtigten in
Espelkamp ihren Stimmzettel zusammen mit der Abstimmungsbenachrichtigung erhielten, sei
gut. "Noch besser wäre es aber gewesen, zumindest am Abschlusstag der Abstimmung am 2.
Dezember einige Abstimmungslokale zu öffnen", meint Trennheuser. Vorbild ist für ihn die
Schweiz, in der der Anteil der Briefwähler sehr hoch ist, aber trotzdem bis zum Mittag auch
Abstimmungslokale geöffnet werden.
Hintergrund des Ratsbürgerentscheids in Espelkamp ist die Empfehlung eines Schul-Gutachtens,
das die zukünftige Nutzung der Grundschulstandorte Mittwaldschule und ehemalige Waldschule
in der Innenstadt und Frotheim und Benkhausen im Süden der Stadt empfiehlt. Auch die
Gemeindeprüfungsanstalt des Landes spricht sich in ihrem aktuellen Prüfbericht dafür aus, die
Handlungsempfehlungen des Gutachtens zur Schulentwicklung umzusetzen und
Überkapazitäten im Bereich der Espelkamper Grundschulen zu reduzieren. Hierdurch könnten
jährliche Einsparungen von 500.000 Euro realisiert werden.
Im Gegensatz dazu hat die Interessengemeinschaft "Schule vor Ort" ein Konzeptpapier zum
Erhalt aller Grundschulstandorte in Espelkamp für mindestens weitere sechs Jahre erstellt. Die
Initiative kritisiert, dass Bürgermeister und CDU planten, die Waldschule zu einer
Großgrundschule umzubauen und die Grundschulen Ernst-Moritz- Arndt, Erlengrund sowie den
Standort Isenstedt im Grundschulverbund Süd zu schließen. Das kommende Problem der
Beschulung von Flüchtlingskindern werde damit ausgeblendet. Die Berechnungen zur
Kostenersparnis seien so nicht haltbar.
Die Abstimmung in Espelkamp ist der 16. Ratsbürgerentscheid in NRW. Diese Form der direkten
Demokratie gibt es zwischen Rhein und Weser seit 2007.
Mehr Informationen:
Ratsbürgerentscheid über Grundschulverbund Süd in Espelkamp
www.nrw.mehr-demokratie.de/espelkamp.html
Faire Abstimmungsregeln
www.nrw.mehr-demokratie.de/faire-regeln.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Thorsten Sterk
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