[MD Presse] Stadt Essen will an Bürgerentscheiden sparen
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Di Feb 23 14:29:26 CET 2016
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 07/16
Köln, 23.02.2016
Stadt Essen will an Bürgerentscheiden sparen
Info-Broschüre soll nicht mehr an Stimmberechtigte verschickt werden
Die Initiative "Mehr Demokratie" kritisiert das Vorhaben der Stadt Essen, das Informationsblatt
der Stadt bei Bürgerentscheiden zukünftig nur noch ins Internet zu stellen und nicht mehr an
alle Stimmberechtigten zu verschicken. "Demokratie kostet Geld. Wer gute Entscheidungen will,
muss dafür investieren. Die ausgewogene Information aller Stimmberechtigten ist eine wichtige
Grundlage für kompetente Entscheidungen der Bürger", sagt Landesgeschäftsführer Alexander
Trennheuser.
Mit dem Informationsblatt, wie es etwa beim letzten Bürgerentscheid über den Messe-Neubau
an alle Bürger verschickt wurde, erhalten die Stimmberechtigten Informationen über das
Abstimmungsthema und die Argumente von Bürgerbegehren, Fraktionen und
Oberbürgermeister dazu. Mit einer Änderung der Bürgerentscheid-Satzung will die Stadt nun
Portokosten sparen.
Diese Abstimmungsinformation ins Internet zu stellen und in den Rathäusern auszulegen hält
Mehr Demokratie für nicht ausreichend. "Wer kein Internet hat, hat dadurch schnell das
Nachsehen. Wenn die Stadt Geld sparen will, sollte die Stadt besser dafür sorgen, dass
Bürgerentscheide möglichst mit Wahlen zusammengelegt werden, wie es in Dortmund und
Gelsenkirchen schon geregelt ist", schlägt Trennheuser vor. Die beiden Städte haben sich in
ihren Bürgerentscheid-Satzungen dazu verpflichtet, Bürgerentscheide an Wahltagen
durchzuführen, wenn die Fristen dies erlauben.
In der Vergangenheit gab es laut Mehr Demokratie Fälle, in denen Räte die Zusammenlegung
von Bürgerentscheiden mit Wahlen verhindert haben. Hintergrund ist, dass Bürger-begehren
nur dann als erfolgreich gelten, wenn eine Abstimmungsmehrheit dafür je nach Gemeindegröße
zwischen zehn und 20 Prozent aller Stimmberechtigten ausmacht. "Findet ein Bürgerentscheid
ohne eine begleitende Wahl statt, ist die Beteiligung niedriger und die Gefahr des Scheiterns
von Bürgerbegehren an diesem Quorum höher", erläutert Trennheuser.
Die Linke hat deshalb zusammen mit anderen Fraktionen zur morgigen Ratssitzung den Antrag
gestellt, die Regelung aus Dortmund und Gelsenkirchen zu übernehmen. Die beiden Städte
hatten eine entsprechende Formulierung aus der Bürgerentscheid-Mustersatzung von Mehr
Demokratie übernommen.
Mehr Informationen: Faire Abstimmungsregeln
http://nrw.mehr-demokratie.de/faire-regeln.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
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Thorsten Sterk
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