[MD Presse] Wahlrecht gilt bedingungslos oder gar nicht
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Mo Mär 13 12:53:28 CET 2017
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 06/17
Köln, 13.03.2017
Wahlrecht gilt bedingungslos oder gar nicht
Mehr Demokratie kritisiert Argumente gegen Ausländerwahlrecht
Die Initiative "Mehr Demokratie" kritisiert, dass die Unterstützung des türkischen Präsidenten
Erdogan durch in Deutschland lebende Türken als Argument gegen die Einführung des
Ausländerwahlrechts genutzt wird. "Das Wahlrecht gilt bedingungslos oder gar nicht. Das Recht
zu wählen kann man nicht von der politischen Einstellung der Wähler abhängig machen", sagt
Landesgeschäftsführer Alexander Trennheuser.
Die Debatte um ein Wahlrecht für Migranten ist wieder aufgeflammt, weil SPD, Grüne und
Piraten einen Antrag zur Einführung des kommunalen Ausländerwahlrechts in NRW in den
Landtag eingebracht haben. Der Antrag, mit dem die Landesverfassung entsprechend geändert
werden soll, steht am Freitag auf der Tagesordnung des Parlaments.
Kritik an dieser Initiative gibt es vor allem aus der CDU. Jens Spahn, Präsidiumsmitglied der
Christdemokraten, nannte das Vorhaben in der Rheinischen Post "absurd". Hannelore Kraft und
die Grünen wollten damit auch den nicht-deutschen Erdogan-Anhängern in NRW das Wahlrecht
geben. Es stelle sich die Frage, ob als nächstes auch "türkische Parteien in den Stadträten"
sitzen sollten.
"Spahn nimmt Millionen Migranten in Deutschland für das Wahlverhalten eines Teils der
türkischen Bevölkerung in Deutschland in Sippenhaft. Das geht nicht", kritisiert Trennheuser.
Seiner Meinung nach gibt es durchaus gute Gründe für die Einführung des kommunalen
Ausländerwahlrechts.
"In NRW haben mehr als eine Million Erwachsene kein Wahlrecht, obwohl sie oft schon seit
Jahrzehnten hier leben und ihre Steuern zahlen. Weltweit gibt es aktuell in 45 Demokratien ein
Wahlrecht für Migranten, darunter sind auch 15 EU-Staaten. In keinem dieser Länder gibt es
damit Probleme, warum machen wir eines daraus?", fragt Trennheuser.
In NRW fordert der Landesintegrationsrat zusammen mit dem DGB, Sozialverbänden und der
Landesschülervertretung in einer gemeinsamen Kampagne das kommunale Wahlrecht für alle
dauerhaft hier lebenden Ausländer. "Dieser Forderung schließen wir uns gerne an", erklärt
Trennheuser.
Mehr Informationen: Ausländerwahlrecht: Demokratie für alle
www.nrw.mehr-demokratie.de/auslaenderwahlrecht.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
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