[MD Presse] Für das Rathaus ins Rathaus
Mehr Demokratie NRW - Presse
presse.nrw at mehr-demokratie.de
Di Mär 14 13:25:30 CET 2017
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 07/17
Köln, 14.03.2017
Für das Rathaus ins Rathaus
Mehr Demokratie kritisiert Bürgerentscheid-Verfahren in Olpe
Die Initiative "Mehr Demokratie" kritisiert das Abstimmungsverfahren beim aktuell in Olpe
laufenden Bürgerentscheid über die Zukunft des Rathauses. Obwohl es hierbei nur die
Möglichkeit zur Briefabstimmung gibt, müssen die Wähler die Abstimmungsunterlagen erst
beantragen, um ihre Stimme abgeben zu können. Die einzige Alternative ist die Stimmabgabe
im Rathaus. "Das ist umständlich und trägt nicht zur Erhöhung der Abstimmungsbeteiligung
bei", sagt Landesgeschäftsführer Alexander Trennheuser. Eine hohe Beteiligung sei aber wichtig,
weil für eine verbindliche Entscheidung mindestens 20 Prozent aller Stimmberechtigten mit "Ja"
oder "Nein" stimmen müssen.
Laut Mehr Demokratie hätte die Stadt die Möglichkeit gehabt, die Abstimmungsunterlagen
zusammen mit der Benachrichtigung zum Bürgerentscheid an alle Stimmberechtigten zu
verschicken. "Außerdem wäre es gut gewesen, denen, die bei der Briefabstimmung
Manipulationen befürchten, die Urnenabstimmung an einem Abstimmungssonntag zu
ermöglichen", sagt Trennheuser. Er verweist darauf, dass etwa bei Volksentscheiden in der
Schweiz der Anteil der Briefwähler sehr hoch ist, trotzdem aber die Abstimmungslokale an
einem Sonntag bis Mittag geöffnet sind. "Das könnte man sich zum Vorbild nehmen", meint
Trennheuser.
Auslöser des Bürgerentscheids ist die im November gefällte Entscheidung des Stadtrats für
einen Abriss und Neubau des Rathauses. Bei einer Sanierung entstünden laut Stadt
gutachterlich ermittelte Kosten von rund 12 Millionen Euro. Damit würden nur bestehende und
in den nächsten 20 Jahren zu erwartende Mängel beseitigt, ohne Möglichkeit, die
grundlegenden Nachteile des Gebäudes zu beheben. Auch nach einer Sanierung werde das
Rathaus den künftigen Ansprüchen einer modernen, zukunftsorientierten Verwaltung nicht
gerecht. Die Stadt argumentiert zudem mit einer höheren Restnutzungsdauer von 70 Jahren für
einen Neubau gegenüber 25 Jahren für ein saniertes Rathaus. Außerdem könnten die Kosten für
einen Rathausneubau nicht isoliert von den Entwicklungsperspektiven für die Olper Innenstadt
betrachtet werden. Die Fläche des jetzigen Rathauses sei die einzige größere
Verbindungsmöglichkeit zwischen der Oberstadt, dem Bahnhofsbereich und dem Gelände der
Realschule.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens aus den Reihen von SPD, Grünen und Piraten halten die
aktuelle Kalkulation der Neubaukosten in den 2020er Jahren für sehr vage. Es bleibe ein hohes
Maß an Unsicherheit bezüglich der Kostenentwicklung. Die sicherlich vorsichtige Schätzung
seitens der Stadtverwaltung habe sich in den letzten Jahren bereits von elf Millionen Euro auf
fast 19 Millionen Euro entwickelt. Eine deutliche Steigerung der Neubaukosten sei zu erwarten.
Für das jetzige Rathaus seien zwingend notwendige oder gar gesetzlich vorgeschriebene
Sanierungsmaßnahmen nicht bekannt. Hier sei in den nächsten Jahren kostenbewusste
Sanierung mit Augenmaß möglich. Aus baufachlicher Sicht bestehe keine Notwendigkeit zum
Abriss. Die demografische Entwicklung und die Zunahme der Digitalisierung und
Automatisierung stellten zukünftig die Notwendigkeit großer Rathäuser in Frage.
Die Abstimmung in Olpe läuft noch bis zum 6. April.
Mehr Informationen:
Bürgerentscheid über Rathaus-Sanierung in Olpe
www.nrw.mehr-demokratie.de/olpe.html
Faire Abstimmungsregeln
www.nrw.mehr-demokratie.de/faire-regeln.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
----
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Thorsten Sterk
Friedrich-Ebert-Ufer 52, 51143 Köln
Tel. 02203-5928-59/Fax -62
Mobil 0171-2817399
E-Mail: thorsten.sterk at mehr-demokratie.de
http://www.nrw.mehr-demokratie.de
Facebook: http://www.facebook.com/nrw.mehrdemokratie
Twitter: http://www.twitter.com/mehr_demokratie
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listen.jpberlin.de/pipermail/md-presseschau/attachments/20170314/2644a05f/attachment.html>
Mehr Informationen über die Mailingliste md-presseschau