[MD Presse] Stadt Köln schweigt über Baudesaster
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Di Mai 30 12:12:53 CEST 2017
NRW blickt durch
Pressemitteilung
Köln, 30.05.2017
Stadt Köln schweigt über Baudesaster
Transparenz-Bündnis kritisiert Intransparenz
Das Bündnis "NRW blickt durch" kritisiert die Stadt Köln wegen ihres Schweigens zum
Baudesaster am Kalkberg. Trotz mehrfacher Nachfragen hat die Transparenz-Initiative aus Bund
der Steuerzahler NRW, Mehr Demokratie NRW, NABU NRW und der
Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland bis heute keine Antwort auf Fragen zur
Kostenexplosion beim Bau einer Station für Rettungshubschrauber bekommen. Damit verdient
sich die Kölner Verwaltung die zweifelhafte Auszeichnung `Heimlichtuer des Monats`, erklärt
Heinz Wirz, NRW-Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler.
Im Dezember hatte die Interessenvertretung der Steuerzahler über das Desaster auf den Kölner
Kalkberg berichtet: Die Stadt hatte auf der alten Deponie eine Station für zwei
Rettungshubschrauber gebaut. Noch bevor alles fertig war, senkte sich der Hangar und bekam
Risse. Es stellte sich heraus, dass eine zusätzlich aufgeschüttete Kuppe zu schwer war und
wieder abgetragen werden musste. Zudem hatte die angelegte Zufahrtsstraße den
ursprünglichen Damm eingeschnitten, was dazu führen könnte, dass Kalk aus der Deponie
austritt. Die Sanierung des Kalkberges wird die Stadt Millionen kosten und zu Verzögerungen bei
der Fertigstellung der Station führen.
Im Februar hatte der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass die Stabilisierung des Kalkbergs eine
Million Euro mehr kosten soll als die Stadt bisher veranschlagt hatte. Zudem verzögern sich die
Arbeiten weiter. Der Bund der Steuerzahler wollte diesen Bericht nicht ungeprüft übernehmen
und fragte deshalb dreimal schriftlich bei der Stadt Köln nach, ob die genannten Mehrkosten
stimmen, welche Gründe die Kostensteigerung hat, ob die Stadt die Kosten tragen muss, wann
damit zu rechnen ist, dass die Stabilisierung der Halde abgeschlossen ist und ob die alternativen
Standorte, von denen die Stadt im vergangenen Jahr gesprochen hat, inzwischen überprüft
wurden.
Die Anfragen wurden bis heute nicht beantwortet. Deshalb ist die Stadt "Heimlichtuer des
Monats". Mit diesem Titel "ehrt" das Bündnis "NRW blickt durch" regelmäßig Kommunen und
Behörden des Landes NRW, die durch mangelhafte Transparenz negativ auffallen. Die
Trägerorganisationen des Bündnisses fordern ein Transparenzgesetz, das die Kommunen
verpflichten würde, Informationen wie die über die Baukosten am Kalkberg auch ohne Anfrage
zu veröffentlichen.
In der vergangenen Legislaturperiode hatten SPD und Grüne die Verabschiedung eines solchen
Gesetzes vereinbart. Wegen Widerstand aus den Reihen der SPD kam es dazu aber nicht. Ob es
unter einer neuen Landesregierung ein Transparenzgesetz geben wird, ist offen. Die FDP würde
"eine zentrale Bereitstellung von relevanten Informationen begrüßen". Die CDU vertritt jedoch
die Ansicht, dass ein Transparenzgesetz für die Bürger keinen Mehrwert hätte.
Mehr Informationen: Transparenz-Initiative "NRW blickt durch"
www.nrw-blickt-durch.de
Für Rückfragen: Andrea Defeld, Bund der Steuerzahler NRW, Tel. 0211-9917537
Andrea Defeld
Pressesprecherin
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