[MD Presse] Frist frisst Dormagener Bürgerbegehren
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Mo Sep 11 13:23:15 CEST 2017
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 31/17
Köln, 11.09.2017
Frist frisst Dormagener Bürgerbegehren
Mehr Demokratie kritisiert Stadt und Regeln für Bürgerbegehren
Die Initiative „Mehr Demokratie“ kritisiert die Stadt Dormagen wegen
Ihres Umgangs mit einem aktuell laufenden Bürgerbegehren. Nach Meinung
der Stadt ist das Begehren für den Erhalt des Hallenbades Nievenheim
unzulässig, weil es zu spät komme. „Das ist sachlich falsch. Die
genannten Beschlüsse behandeln das Hallenbad Nievenheim gar nicht.
Insofern liegt hier auch keine Fristversäumnis vor“, sagt
Landesgeschäftsführer Alexander Trennheuser.
In einem Gutachten für die Stadt Dormagen vertritt ein
Verwaltungsrechtsexperte die Auffassung, dass die Hallenbadfrage durch
einen Bürgerentscheid im März 2013 und die nachfolgenden Beschlüsse der
zuständigen Gremien entschieden ist. Das Bürgerbegehren richte sich
gegen diese Entscheidungen und habe die dreimonatige Frist zur
Einreichung der notwendigen Unterschriften längst verpasst.
Aus Sicht von Mehr Demokratie ist es grundsätzlich problematisch, für
Bürgerbegehren gegen Ratsbeschlüsse eine Frist zu setzen. „Stadträte
können ihre Entscheidungen jederzeit wieder aufheben, solange noch keine
unwiderruflichen Fakten geschaffen wurden. Diejenigen, die die Räte
gewählt und damit überhaupt erst zu ihren Entscheidungen ermächtigt
haben, können das nicht. Das ist absurd“, kritisiert Trennheuser.
Mehr Demokratie fordert deshalb, Einreichungsfristen für Bürgerbegehren
ganz abzuschaffen. Vorbild dafür sind die Länder Bayern, Berlin, Hamburg
und Schleswig-Holstein, in denen es für Bürgerbegehren gegen
Ratsbeschlüsse keine Fristen gibt. „Was andere Länder können, kann NRW
auch. Der Landtag ist deshalb aufgefordert, die Gemeindeordnung
entsprechend zu ändern“, erklärt Trennheuser.
Auslöser des heute mit mehr als 7.000 Unterschriften eingereichten
Bürgerbegehrens sind Pläne der Stadt, das Hallenbad Nievenheim zu
schließen. Nach Meinung der Stadt ist die Wasserfläche des derzeit im
Bau befindlichen neuen Hallenbades an der Robert-Koch-Straße
ausreichend. Das Bad sei auf 200.000 Besucher jährlich ausgelegt und
habe 11,5 Prozent mehr Wasserfläche als die bisherigen beiden
Hallenbäder zusammen.
Die Interessengemeinschaft Nievenheim sieht im Hallenbad einen wichtigen
Standortfaktor für Nievenheim. Sie ist überzeugt ist, dass die
Wasserfläche für Dormagen ohne das Bad nicht ausreichen wird. Befürchtet
wird auch, dass weniger öffentliche Schwimmzeiten angeboten werden. Die
IG bezweifelt zudem die von der Stadt genannten Zahl für die von ihr
geforderte Sanierung des Nievenheimer Bades in Höhe von über fünf
Millionen Euro.
Hintergrund:
Bürgerbegehren für Erhalt des Hallenbades Nievenheim
www.nrw.mehr-demokratie.de/dormagen.html
Frist frisst Bürgerbegehren
www.nrw.mehr-demokratie.de/frist.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
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Thorsten Sterk, Pressesprecher
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