[MD Presse] Fwd: Ministerpräsident und Rhein-Ruhr-Initiative stellen Beteiligungskonzept für Olympia-Bewerbung vor
Ina Kuhl | Mehr Demokratie e.V. NRW
ina.kuhl at mehr-demokratie.de
Fr Feb 26 17:16:30 CET 2021
Hallo zusammen,
folgene Pressemitteilung wurde soeben noch vom Landesbüro NRW verschickt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Ina
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Ministerpräsident und Rhein-Ruhr-Initiative stellen
Beteiligungskonzept für Olympia-Bewerbung vor
Datum: Fri, 26 Feb 2021 17:00:26 +0100 (CET)
Von: Ina Kuhl | Mehr Demokratie e.V. <presse.nrw at mehr-demokratie.de>
An: ina.kuhl at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 6/2021
26.02.2021
Ministerpräsident und Rhein-Ruhr-Initiative stellen Beteiligungskonzept
für Olympia-Bewerbung vor
++ Bürger sollen im Rahmen von Ratsbürgerentscheiden verbindlich
entscheiden ++ ++ Mehr Demokratie begrüßt Beteiligungskonzept, weist
aber auf zahlreiche offene Fragen hin ++
Bei einer Pressekonferenz am heutigen Freitag (26.2.) haben sich
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und der Initiator der
Rhein-Ruhr-City Initiative, Michael Mronz, zum Beteiligungskonzept für
eine Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region für Olympische und Paralympische
Spiele im Jahr 2032 geäußert. So sollen in allen beteiligten Städten
Ratsbürgerentscheide stattfinden. „Diese umfassende Beteiligung begrüßen
wir, denn Bürgerinnen und Bürger haben bei Ratsbürgerentscheiden das
letzte Wort“, so Achim Wölfel, Leiter des Landesbüros NRW von Mehr
Demokratie. Viele offene Fragen müssten jedoch noch geklärt werden, bis
dahin stehe das Beteiligungskonzept auf wackeligen Beinen.
Die drei wesentlichen kritischen Punkte seien aus Sicht Wölfels
folgende: Erstens, für welchen Zeitraum wird sich die Rhein-Ruhr-Region
überhaupt bewerben? Eine Evaluierungskommission des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC) hatte am Mittwoch das australische Brisbane
als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2032 empfohlen. Die
Chancen für einen Zuschlag für die Rhein-Ruhr-Region für 2032 seien
damit erheblich gesunken. Laschet und Mronz betonten heute, dass für sie
deshalb auch eine Bewerbung für das Jahr 2036 in Frage käme. Für einen
Bürgerentscheid brauche es aber eine klare und hinreichend bestimmte
Fragestellung. Politisch sinnvoll sei außerdem ein Finanzierungskonzept,
welches sich natürlich mit jedem Kalenderjahr ändere.
Zweitens ist für die Durchführung eines Ratsbürgerentscheids eine
Zweidrittel-Mehrheit im Stadtrat nötig. Bislang sei nicht klar, ob diese
in den Stadträten der beteiligten Städte gegeben sein wird. Zwar sei das
Beteiligungskonzept mit den jeweiligen Oberbürgermeistern, teilweise
auch Fraktionen sowie Ältestenräten abgestimmt, aufgrund der stark
fragmentierten Stadträte seien Zweidrittel-Mehrheiten jedoch in den
meisten Städten keine Selbstläufer. Wie damit umgegangen werde, wenn es
keine ausreichende Mehrheit für einen Ratsbürgerentscheid gebe, wurde
bislang nicht thematisiert.
Drittens fehle es dem Beteiligungskonzept an einer landesweiten bzw.
regionalen Komponente. Abstimmungsberechtigt bei den geplanten
Ratsbürgerentscheiden wären lediglich die Bürger der unmittelbar
beteiligten Städte. Ein Großprojekt dieser Tragweite hätte jedoch
vermutlich Auswirkungen auf die Einwohner der gesamten Region, etwa
durch Infrastrukturmaßnahmen oder ein erhöhtes Reiseaufkommen. Erst wenn
diese offenen Fragen geklärt wären, könne das Beteiligungskonzept
abschließend beurteilt werden, so Wölfel.
Die große Stärke des vorgestellten Konzepts liege darin begründet, dass
bei Ratsbürgerentscheiden verbindliche Entscheidungen getroffen würden.
Diese entfalten die gleiche Wirkung wie Stadtratsbeschlüsse. Außerdem
beinhalte das Verfahren eine umfassende Information der Bevölkerung. So
schreibe die Gemeindeordnung vor, dass im Vorfeld eines Bürgerentscheids
ein sogenanntes Abstimmungsheft erstellt wird. Darin haben die
Ratsfraktionen die Möglichkeit, ihre unterschiedlichen Positionen zur
Abstimmungsfrage darzulegen.
--
Ina Kuhl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mehr Demokratie e.V. NRW
Gürzenichstraße 21a-c 50667 Köln
Tel. 0221-66966-512
www.nrw.mehr-demokratie.de
www.facebook.com/nrw.mehr-demokratie
www.twitter.com/mehr_demokratie
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listen.jpberlin.de/pipermail/md-presseschau/attachments/20210226/135715b5/attachment-0001.htm>
Mehr Informationen über die Mailingliste md-presseschau