[MD Presse] Volksentscheid Transparenz drängt auf Reformen
Bundespressestelle Mehr Demokratie
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Di Nov 16 12:17:31 CET 2021
Gemeinsame Pressemitteilung
Bündnis Volksentscheid Transparenz
16.11.2021
Transparenzgesetz wird Mittwoch und voraussichtlich Donnerstag im
Abgeordnetenhaus behandelt
Volksentscheid Transparenz drängt auf Reformen
Das Abgeordnetenhaus befasst sich diese Woche mit dem Gesetzentwurf des
„Volksentscheid Transparenz“. Am Mittwoch (17.11.) findet eine Anhörung
statt und am Donnerstag (18.11.) wird der Entwurf der Initiative
voraussichtlich im Plenum behandelt.
„Unser Transparenzgesetz würde Berlin offener, demokratischer und
digitaler machen“, erklärt Arne Semsrott von der Open Knowledge
Foundation, Vertrauensperson des Volksentscheid Transparenz-Bündnisses.
„Es würde die Verwaltung verpflichten, kostenfrei ihr Wissen zu
veröffentlichen. Bürgerinnen und Bürger, die Zivilgesellschaft,
Start-Ups, die Verwaltung selbst - alle würden davon profitieren, wenn
Informationen wie Gutachten, Verträge und Weisungen online zu finden
sind.“
Marie Jünemann von Mehr Demokratie, Vertrauensperson des Bündnisses,
ergänzt: „Das Abgeordnetenhaus wäre gut beraten, unseren Gesetzentwurf
für ein modernes Transparenzgesetz zu übernehmen. Die Fehler der letzten
Legislaturperiode dürfen nicht wiederholt werden: Das Transparenzgesetz
wurde auf die lange Bank geschoben und kam deshalb am Ende nicht
zustande. Nach dem Wahlchaos sollte das Abgeordnetenhaus gerade jetzt
das Vertrauen in die Verwaltung durch Transparenz stärken!"
Das Berliner Informationsfreiheitsgesetz sei bereits 20 Jahre alt und
reformbedürftig, betonen die Verbände. Vorbild dabei sei das Hamburger
Transparenzgesetz, hinter dessen Standards Berlin nicht zurückfallen
sollte. Im von Mehr Demokratie und der Open Knowledge Foundation
erstellten Länder-Ranking zu Transparenzregelungen nimmt Hamburg bisher
den 1. Platz ein. Beispielsweise würden in der Hansestadt viele
relevante Informationen von Verwaltung und Politik von sich aus
veröffentlicht. Auch Gebühren für politische Informationen würden
teilweise von Menschen mit geringem Einkommen nicht gefordert.
„Es sollte ein Transparenzportal geschaffen werden, in dem vor allem
Gutachten und Verträge ab 100.000 Euro aufgeführt sind“, erklärt
Jünemann. „In Hamburg treten Verträge sogar erst einen Monat nach ihrer
Veröffentlichung in Kraft - das wäre vorbildlich.“ Mit dem im März
dieses Jahres auf den Weg gebrachten Reformentwurf des Senats würde das
Land hingegen 10 Punkte im Ländervergleich einbüßen und damit von
Thüringen und Rheinland-Pfalz überholt werden. Die Initiative fordert
sich bei einem neuen Reformentwurf am Hamburger Vorbild zu orientieren.
Transparenzranking 2021: https://transparenzranking.de/
Website des Volksentscheid Transparenz:
https://volksentscheid-transparenz.de/
Bei Rückfragen:
Arne Semsrott: 030 57 70 36 660, arne.semsrott at okfn.de
Marie Jünemann: 0174 906 9977, marie.juenemann at mehr-demokratie.de
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