[MD Presse] [MD] Bürgerentscheid-Rekord wird Sonntag eingestellt #Niedersachsen
Dirk Schumacher - Mehr Demokratie e.V.
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Mi Nov 24 10:38:19 CET 2021
Hallo,
folgende Pressemitteilung hat der Landesverband Bremen/Niedersachsen
heute verschickt.
Freundliche Grüße
Dirk Schumacher
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Subject: [MD] Bürgerentscheid-Rekord wird
Sonntag eingestellt #Niedersachsen
Date sent: Wed, 24 Nov 2021 09:31:15 +0100 (CET)
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Bremen/Niedersachsen
Pressemitteilung 22/2021
Bremen, den 24. November 2021
+++++ Niedersachsens Bürgerentscheid-Rekord wird am Sonntag
+++++ eingestellt: Elfter Bürgerentscheid des Jahres, so viel wie nur
+++++ einmal zuvor. Erfolgsquote: 60 Prozent. Kommender
+++++ Bürgerentscheid stößt in Sande neue Debatte an
Am kommenden Sonntag findet der elfte und damit wohl letzte
Bürgerentscheid des Jahres 2021 in einer niedersächsischen Kommune
statt. So viele Bürgerentscheide gab es in unserem Bundesland bisher
nur einmal: im Rekordjahr 2019. "Die Zahl ist natürlich erfreulich.
2020 konnten wir einen Rekord an Bürgerbegehren verzeichnen, nun
folgt zeitversetzt der Rekord an Bürgerentscheiden", sagt Dirk
Schumacher, Landessprecher des Fachverbands Mehr Demokratie e.V. Von
den bisherigen Bürgerentscheiden dieses Jahres waren sechs
erfolgreich im Sinne der Initiatorinnen und Initiatoren. Das
entspricht einer Quote von 60 Prozent. "Das zeigt: Die Bevölkerung
kann und will Einfluss nehmen in ihrer Kommune", meint Schumacher.
+++ Boom-Bremse: Die Landespolitik Allerdings ist seine Stimmung
nicht ungetrübt: Der Landtag hat die Regeln für Bürgerbegehren und
Bürgerentscheide unlängst verschlechtert, indem er die Themen
Krankenhaus-Standorte und Rettungsdienst ausschloss. Auch müssen
Initiatoren eines Bürgerbegehrens jetzt auf eine Kostenschätzung der
Verwaltung warten - und das kann dauern, denn es wurde keine Frist
definiert. Schumacher: "Die Bürgerinnen und Bürger wollen
mitbestimmen, die Landespolitik legt ihnen einen weiteren Stein in
den Weg."
+++ Elfter Bürgerentscheid stößt neue Debatte an Am Sonntag sind die
Wahlberechtigten der friesischen Gemeinde Sande an die
Abstimmungs-Urnen gerufen - sofern sie nicht vorab per Brief
abgestimmt haben. Konkret geht es am Wochenende darum, ob das
Dorfgemeinschaftshaus im Sander Ortsteil Cäciliengroden erhalten
werden soll. Für viele Kommunalpolitiker ist das Haus lediglich ein
Kostenfaktor. Die mit 300.000 Euro veranschlagten Sanierungskosten
werden als zu hoch empfunden. Gegen den Abriss wendet sich eine lokal
verwurzelte Bürgerinitiative: Ein wichtiger Treffpunkt drohe zu
entfallen, der für das Zusammenleben als wichtig erachtet wird. Er
sei ideal für Veranstaltungen, stärke das Vereinsleben.
+++ Direkte Demokratie: Mehr als Ja versus Nein Durch das
Bürgerbegehren wurde eine Debatte über eine ergänzende oder
alternative Nutzung angestoßen. Das Gebäude wurde nun auch als
potenzielles Mehrgenerationenhaus, als Standort für einen Dorfladen
oder eine Infozentrum zum Weltnaturerbe angesehen. "Das
Bürgerbegehren belebte die Debatte. Plötzlich ist das Bild nicht mehr
so Schwarz-Weiß", so Dirk Schumacher. "Ein Effekt, den wir oft
erleben. Dogmen fallen. Es öffnen sich neue Türen. Mitunter werden
auch neue Wege beschritten. Es geht bei direkter Demokratie eben
nicht nur darum, mit Ja oder Nein zu stimmen."
+++ Niedersachsen: Insgesamt 134 Bürgerentscheide Sande wird ab dem
kommenden Wochenende die 15. niedersächsische Gemeinde, in der mehr
als ein Bürgerentscheid stattgefunden hat. Auch der erste
Bürgerentscheid drehte sich um ein Gemeinde-Gebäude: Im Januar 2000
ging es um den Neubau einer Sozialstation. Das von den
oppositionellen Ratsfraktionen (u.a. CDU, Grüne und FDP) getragene
Bürgerbegehren schlug eine als kostengünstiger beworbene Alternative
vor, konnte im Bürgerentscheid aber nur 31 Prozent Ja-Stimmen hinter
sich vereinen.
Der am Sonntag stattfindende kommunale Bürgerentscheid ist der
insgesamt 134. in der Geschichte Niedersachsens. Unser Bundesland war
ein Nachzügler der direkten Demokratie - und blieb es. Erst seit Ende
1996 sind hier kommunale Bürgerbegehren und Bürgerentscheide möglich.
Die Regeln sind weitaus weniger bürgerfreundlich als in den meisten
anderen Bundesländern. Niedersachsen belegte daher im
Bundesländer-Ranking von Mehr Demokratie bisher stets einen der
hinteren Plätze. Im Westen ist nur das Saarland schlechter.
+++ Weiterführende Infos
1. Liste aller Bürgerentscheide in Niedersachsen seit 1997
<https://bremen-nds.mehr-demokratie.de/nds-be-liste/>
2. PM Demokratie-Verhinderungs-Reform verabschiedet
<https://bremen-nds.mehr-demokratie.de/presse/presse-einzelansicht/nie
dersachsen-demokratie-verhinderungs-reform-verabschiedet/>
+++ KONTAKT
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Telefon: 0176 / 2321 5523
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