[MD Presse] PM: Rathaus-Neubau: Fachverband kritisiert die Gemeinde Neuenkirchen
Dirk Schumacher - Mehr Demokratie e.V.
dirk.schumacher at mehr-demokratie.de
Fr Okt 15 13:17:45 CEST 2021
Guten Tag,
untenstehende Pressemitteilung hat der Landesverband
Bremen/Niedersachsen heute verschickt.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Schumacher
--
Mehr Demokratie e.V.
Bernhardstr. 7
28203 Bremen
tel: 0421-7946370
fax: 0421-7946371
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Subject: Fwd: Rathaus-Neubau: Fachverband kritisiert die Gemeinde
Neuenkirchen
To: "Dirk Schumacher | Mehr Demokratie e.V."
<dirk.schumacher at mehr-demokratie.de>
From: Pressestelle MD Bremen/Niedersachsen
<presse.niedersachsen at mehr-demokratie.de>
Date sent: Fri, 15 Oct 2021 13:10:41 +0200
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Bremen/Niedersachsen
Pressemitteilung 20/2021
Bremen, den 15. Oktober 2021
++++ Rathaus-Neubau: Fachverband kritisiert die Gemeinde
Neuenkirchen. Mehr Demokratie e.V. moniert: Die Ablehnung des
Bürgerbegehrens ist schlecht begründet und kommt überraschend spät.
Schumacher: "Etwas mehr Mühe hätte man sich schon geben können." ++++
In der Debatte über das "gescheiterte" Bürgerbegehren zum Rathausbau
meldet sich jetzt der Fachverband Mehr Demokratie e.V. zu Wort.
Erneut habe ein Bürgerbegehren in einer niedersächsischen Kommune
wegen eines sogenannten Themenausschlusses nicht stattfinden können,
ärgert sich Dirk Schumacher, niedersächsischer Landessprecher von
Mehr Demokratie. Das sei leider nicht unüblich: "Niedersachsen hat
einen der größten Negativkataloge in ganz Deutschland." Doch aus zwei
Gründen sei dieser Fall speziell.
++++ Schlechte Begründung, schlechte Beratung
Erstens: "Die Begründung der Gemeinde ist sehr floskelhaft. Es wird
nicht klar, warum der Themenausschluss im konkreten Fall greifen
soll. Etwas mehr Mühe hätte der teuer bezahlte Anwalt sich schon
geben können." Ob die Argumentation gerichtsfest sei, bezweifelt
Schumacher.
Zweitens habe die Gemeinde die Initiatorinnen und Initiatoren
schlecht beraten: "Das Bürgerbegehren wurde bereits in einem ersten
Anlauf aus einem anderen Grund für unzulässig erklärt. Damals war von
einem Themenausschluss nicht die Rede." Wenn ein Bürgerbegehren aber
wegen eines Themenausschlusses unzulässig ist, müsse man über die
Detailfragen nicht debattieren. "Man muss den Initiatoren gleich
sagen, dass das Bürgerbegehren generell nicht zulässig ist." Das sei
aber nicht geschehen, moniert Schumacher.
++++ Zu großer Negativkatalog: Sind wir dümmer als die Bayern?
Hinter all dem schimmere aber ein grundsätzliches Problem auf: "Kaum
ein Bundesland tabuisiert dermaßen viele Themen", ärgert sich
Schumacher. Niedersachsen zählt insbesondere zur Minderheit von nur
noch sechs Bundesländern, in denen Bürgerbegehren zur Bauleitplanung
noch komplett unzulässig sind. Alle anderen Bundesländer sind
bürgerfreundlicher."
In Bayern fällt sogar jedes fünfte Bürgerbegehren in diesen Bereich.
"Das zeigt den Stellenwert, den solche Themen für die Bürgerinnen und
Bürger haben", betont Schumacher. "Wenn die Bayern das hinkriegen,
warum soll es dann bei uns `nicht statthaft` sein - um es mal in den
Worten des Rechtsbeistands Dr. Thal zu sagen?", fragt Schumacher.
"Wir Niedersachsen sind doch nicht dümmer als die Menschen im Süden
der Republik. Und unsere Politiker sind auch nicht gottähnlicher als
ihre bayrischen Kollegen."
++++ Lösung: Das Kommunalverfassungsgesetz entbürokratisieren!
Rechtlich wäre es kein Problem, baubezogene Themen zuzulassen, betont
Schumacher. "Es müsste einfach nur eine besonders bürokratisch
formulierte Passage aus einem überlangen Paragrafen entfernt werden".
Konkret geht es um den Paragrafen 32 des niedersächsischen
Kommunalverfassungsgesetzes: Bürgerbegehren über "die Aufstellung,
Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Bauleitplänen und sonstigen
Satzungen nach dem Baugesetzbuch (BauGB)" werden dort als unzulässig
definiert. Schumacher: "Würde diese Passage per Landtagsbeschluss
gestrichen, dann wäre das Problem gelöst." Niedersachsen belegt im
aktuellen Ranking von Mehr Demokratie einen der hintersten Plätze.
Bayern ist auch hier deutscher Meister.
+++ KONTAKT
Ansprechpartner für Rückfragen:
Dirk Schumacher, Landessprecher
Telefon: 0176 / 2321 5523
Verantwortlich:
Marcus Meier, Pressesprecher
Telefon: 0163 / 5241 908
Mehr Demokratie e.V.
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Bernhardstr. 7
28203 Bremen
Tel: 0421 / 794 63 70
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