[MD Presse] Fwd: [PM] Mehr Demokratie veröffentlicht Bürgerbegehrensbericht 2023: Wo steht NRW?
Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V.
ina.poppelreuter at mehr-demokratie.de
Do Jun 1 14:21:42 CEST 2023
Hallo,
anbei die Pressemitteilung des Landesverbands NRW zur Veröffentlichung
des Bürgerbegehrensberichts 2023.
Viele Grüße
Ina Poppelreuter
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: [PM] Mehr Demokratie veröffentlicht Bürgerbegehrensbericht
2023: Wo steht NRW?
Datum: Thu, 1 Jun 2023 12:49:27 +0200
Von: Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V. | Mehr Demokratie e.V.
<presse.nrw at mehr-demokratie.de>
An: presse.nrw at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung
01.06.2023
Mehr Demokratie veröffentlicht Bürgerbegehrensbericht 2023: Wo steht NRW?
+++ Nordrhein-Westfalen ist Flächenland mit den meisten Bürgerbegehren
pro Kommune +++
+++ Direkte Demokratie ist in NRW Motor für Klimaschutz +++
+++ 943 von bundesweit fast 9.000 direktdemokratischen Verfahren fanden
in NRW statt, davon wurden 32 im letzten Jahr eingeleitet +++
+++ Mehr Demokratie fordert Verbesserungen der Regeln für Bürgerbegehren
in NRW+++
Laut dem am heutigen Donnerstag (1.6.) veröffentlichten
Bürgerbegehrensbericht 2023 ist Nordrhein-Westfalen statistisch
betrachtet das Flächenland mit den meisten Bürgerbegehren pro Kommune.
So findet in einer nordrhein-westfälischen Kommune durchschnittlich alle
13 Jahre ein Bürgerbegehren statt. Deutschlandweit haben bis Ende 2022
knapp 9.000 direktdemokratische Verfahren stattgefunden, davon 943 in
NRW. Damit belegt NRW den dritten Platz hinter Bayern (3.485) und
Baden-Württemberg (1.105). „Die direkte Demokratie hat sich in
Nordrhein-Westfalen als anhaltende Erfolgsgeschichte erwiesen! Anstatt
sich über die Politik zu ärgern und bloß schmollend zuzuschauen, werden
Menschen mithilfe von Bürgerbegehren selbst aktiv – und nicht selten
bleiben sie im Anschluss auch langfristig kommunalpolitisch engagiert“,
so Achim Wölfel, Geschäftsführer des Landesverbands NRW von Mehr
Demokratie.
+++ Direkte Demokratie und Klima in NRW Ein Fokus des
Bürgerbegehrensberichts 2023 liegt auf dem Zusammenhang von Klimaschutz
und direkter Demokratie. So zeigt sich, dass die direkte Demokratie in
den letzten zehn Jahren ein Motor für mehr Klimaschutz in Deutschland
war. Dieser Trend spiegelt sich auch in NRW wider. Im Zeitraum zwischen
2013 und 2022 gab es insgesamt 32 Verfahren zu Klimaschutzthemen in NRW,
von denen 27 auf mehr Klimaschutz abzielten. Damit belegt NRW den
dritten Platz, was den Anteil von klimaschutz-fördernden Bürgerbegehren
angeht. Ein Grund dafür sind auch die vielen Radentscheide in NRW.
Insgesamt gab es bereits zehn solcher Bürgerbegehren für besseren
Radverkehr. Deutschlandweit gab es in den letzten zehn Jahren bei 2.982
Verfahren 387 Bürgerbegehren zum Thema Klima. Knapp Zweidrittel davon
(63 Prozent) setzten sich für mehr Klimaschutz ein.
+++ Bürgerbegehren in NRW: Es gibt viel Verbesserungsbedarf bei den
Regelungen
Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sind ein elementarer Bestandteil der
kommunalen Demokratie in Deutschland und Nordrhein-Westfalen. Seit 1994
sind Bürgerbegehren und Bürgerentscheide in NRW möglich. Seitdem gab es
943 Verfahren, von denen 911 über Bürgerbegehren, also durch eine
Unterschriftensammlung, eingeleitet wurden. Doch trotz der regen Praxis
sieht Mehr Demokratie in NRW wesentlichen Verbesserungsbedarf bei der
Ausgestaltung von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden. So werden knapp
ein Drittel aller Bürgerbegehren in NRW für unzulässig erklärt (34,6
Prozent). Grund dafür sind schlechte Regelungen, wie beispielsweise die
kurzen Fristen, in denen Bürgerbegehren gegen Ratsbeschlüsse möglich
sind. Mehr Demokratie fordert diese Frist nach bayrischem Vorbild
abzuschaffen.
Hinzukommt, dass in NRW diverse Themen generell von Bürgerbegehren
ausgeschlossen sind. Darunter fallen unter anderem weite Teile der
Bauleitplanung. Grundsätzlich sollten laut Wölfel mehr Themen für
Bürgerbegehren zugänglich sein. „Im Idealfall dürfen die Bürgerinnen und
Bürger über all jene Themen abstimmen, über die auch ihre gewählten
Vertreterinnen und Vertreter entscheiden können“, so Wölfel.
Beim Anteil der unecht gescheiterten Bürgerentscheide belegt NRW den
zweiten Platz hinter Bremerhaven. Von „unecht gescheitert“ spricht man,
wenn eine Abstimmungsfrage zwar von einer Mehrheit bejaht, aber das
notwendige Zustimmungsquorum verpasst wird. Da mit 40,3 Prozent fast die
Hälfte aller Bürgerentscheide in NRW an diesem Quorum scheitert, fordert
Mehr Demokratie eine Abschaffung des Zustimmungsquorums. „Es ist
verdrehte Demokratie, wenn diejenigen am Ende das Ergebnis bestimmen,
die gar nicht an der Abstimmung teilnehmen“, so Wölfel weiter. Das
Zustimmungsquorum richtet sich nach der Gemeindegröße und liegt in NRW
zwischen 10 und 20 Prozent.
Zuletzt könnte aus Sicht von Mehr Demokratie eine Verbesserung der
Beratungsmöglichkeiten für Bürgerinitiativen dazu führen, dass mehr
Bürgerbegehren zulässig sind. Im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen
Landesregierung findet sich ein klares Bekenntnis zu den zahlreichen
Beteiligungsverfahren in NRW sowie das Ziel, eine zentrale
Ansprechstelle bei der Landesregierung und ein Beratungs- und
Austauschnetzwerk für kommunale Bürgerbeteiligung zu schaffen.
+++ Automatische Briefwahl bei Bürgerentscheiden in NRW Die Beteiligung
bei Bürgerentscheiden spielt eine wichtige Rolle, besonders vor dem
Hintergrund des Zustimmungsquorums. Um die Abstimmungsbeteiligung zu
erhöhen, setzen immer mehr Kommunen auf die einstufige Briefwahl. Damit
bekommen alle Bürger die Briefwahlunterlagen automatisch zugeschickt und
müssen diese nicht extra vorher beantragen. Mehr Demokratie begrüßt
diesen Trend der sich in den letzten zwei Jahren abzeichnet.
„Grundsätzlich sollte die Beteiligung an Wahlen und Abstimmungen der
Bevölkerung möglichst einfach gemacht werden. Die automatische Zusendung
der Abstimmungsunterlagen leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, so
Wölfel. Mehr Demokratie plädiert dafür, die Urnenabstimmung mit der
einstufigen Briefwahl zu kombinieren, wie das beispielsweise 2022 in der
Gemeinde Roetgen der Fall war.
Bei Rückfragen:
Ina Poppelreuter
Tel.: 0221-66966512 / 0176-20018582
Weiterführende Informationen:
1. Der Bürgerbegehrensbericht 2023 (PDF):
https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/2023/Berichte/230531_MD_Buergerbegehrensbericht_2023_web.pdf
--
Ina Poppelreuter
Tel. 0221-66966512
Mobil: 0176-20018582
Mehr Demokratie e.V. NRW
Gürzenichstraße 21a-c, 50667 Köln
--
Ina Poppelreuter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mehr Demokratie e.V.
Gürzenichstraße 21a-c, 50667 Köln
Tel. 0221-669665-12
Mobil: 0176-20018582
Bitter nötig: der bundesweite Volksentscheid!
Jetzt unterschreiben:https://www.mehr-demokratie.de/bitter-noetig-der-bundesweite-volksentscheid
www.mehr-demokratie.de
www.facebook.com/mehr-demokratie
www.twitter.com/volksentscheid
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listen.jpberlin.de/pipermail/md-presseschau/attachments/20230601/8ad8b82c/attachment.htm>
Mehr Informationen über die Mailingliste md-presseschau