[MD Presse] PM: Mehr Demokratie veröffentlicht Bericht zu 30 Jahre Bürgerbegehren und Bürgerentscheide in NRW: Direkte Demokratie in den Kommunen ist eine Erfolgsgeschichte, es braucht aber dringend Reformen
Jens Mindermann
jens.mindermann at mehr-demokratie.de
Mi Okt 23 13:31:20 CEST 2024
Hallo in die Runde,
der Landesverband hat heute folgende Pressemitteilung nach seiner
Landespressekonmferenz versendet:
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Pressemitteilung
23.10.2024
Mehr Demokratie veröffentlicht Bericht zu 30 Jahre Bürgerbegehren und
Bürgerentscheide in NRW: Direkte Demokratie in den Kommunen ist eine
Erfolgsgeschichte, es braucht aber dringend Reformen **
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*+++ Fast 1000 Bürgerbegehren und über 300 Bürgerentscheide in 30 Jahren
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*+++ Auswertung zeigt: Automatische Zusendung der Abstimmungsunterlagen
erhöht die Beteiligung deutlich. Das wäre auch ein Vorbild für Wahlen
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*+++ Hohes Quorum sorgt dafür, dass in keinem Bundesland so viele
Bürgerentscheide an Zulässigkeit scheitern wie in Nordrhein-Westfalen*
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*+++ Mehr Demokratie macht 6 Reformvorschläge für Weiterentwicklung der
kommunalen direkten Demokratie *
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*Nordrhein-Westfalen blickt auf 30 Jahre Bürgerbeteiligung durch
Bürgerbegehren und Bürgerentscheide zurück. Der heute von Mehr
Demokratie e.V. in Köln veröffentlichte Bericht stellt die Entwicklung
der kommunalen direkten Demokratie in NRW dar und zeigt sechs konkrete
Reformvorschläge auf. „Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sind eine
Erfolgsgeschichte in NRW und werden rege genutzt. Das 30-jährige
Jubiläum ist aber auch Anlass für Verbesserungen! Denn zu viele
Verfahren scheitern an überholten Regelungen.“, so Achim Wölfel,
NRW-Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie. ***
*Seit der Einführung im Jahr 1994 wurden insgesamt 994 Verfahren
eingeleitet, von denen 303 in einen Bürgerentscheid mündeten. *Im
Durchschnitt wurden jährlich 33 Verfahren neu eingeleitet, davon
gelangten 10 pro Jahr zur Abstimmung. Besonders häufig wurden diese
Verfahren in großen Städten wie Bonn, Essen und Bielefeld initiiert. Die
Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen der öffentlichen Sozial- und
Bildungseinrichtungen (z.B. Schulstandorte), der öffentlichen
Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen (z.B. Rathausneubau) und
Verkehrsprojekte (z.B. Radentscheide).
Eine zentrale Forderung von Mehr Demokratie ist die automatische
Zusendung der Abstimmungsunterlagen an alle Bürger bei einem
Bürgerentscheid. „Unsere Auswertung hat gezeigt, dass die automatische
Zusendung die Abstimmungsbeteiligung deutlich erhöht. Gleichzeitig
sparen Kommunen Kosten bei der Organisation. Es ist eine klassische
Win-Win-Situation!“, betont Wölfel. Rund 10 Kommunen in NRW haben die
automatische Zusendung der Abstimmungsunterlagen schon eingeführt, dort
stieg die Beteiligung signifikant. So lag die durchschnittliche
Wahlbeteiligung mit der automatischen Zusendung zwischen 2020 und 2023
bei 45,2 Prozent und ohne bei lediglich 31,6 Prozent.
Weiterhin sollte aus Sicht von Mehr Demokratie unbedingt das sogenannten
Zustimmungsquorum gestrichen werden. 122 Bürgerentscheide (rund 40
Prozent) scheiterten daran. In keinem Bundesland scheitern so viele
Bürgerentscheide an dieser Hürde wie in NRW. Aufgrund der
Gemeindestruktur in NRW mit seinen vielen großen Städten sei das
Zustimmungsquorum laut Wölfel völlig ungeeignet und erzeuge lediglich
Frust in der Bevölkerung. Das Zustimmungsquorum besagt, dass ein
bestimmter Anteil aller Stimmberechtigten für oder gegen das Begehren
entscheiden muss. Je nach Gemeinde sind das zwischen zehn und 20 Prozent.
6 Reformvorschläge zur Weiterentwicklung von Bürgerbegehren und
Bürgerentscheiden:
·Abschaffung bzw. Absenkung des Zustimmungsquorums
·Automatische Zusendung der Abstimmungsunterlagen
·Verlängerung der Fristen für Korrekturbegehren
·Reform der Kostenschätzung
·Einführung der digitalen Unterschriftensammlung
·Zentrale Beratungsstelle für Bürgerbegehren
Von den 994 eingeleiteten Verfahren waren 959 Bürgerbegehren, die durch
die Bürger selbst initiiert wurden, und 35 sogenannte Ratsreferenden,
die durch den Gemeinderat eingeleitet wurden. Rund 30 Prozent der
Verfahren führten zu einem erfolgreichen Ergebnis im Sinne der
Initiatoren. 293 Verfahren (rund 30 Prozent) der Bürgerbegehren wurden
für unzulässig erklärt.
Weiterführende Informationen:
30 Jahre Bürgerbegehren in NRW – Bericht:
https://nrw.mehr-demokratie.de/fileadmin/user_upload/NW/2024/241021_BBB-NRW_web.pdf
<https://nrw.mehr-demokratie.de/fileadmin/user_upload/NW/2024/241021_BBB-NRW_web.pdf>
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Verantwortlich und Ansprechpartner für Rückfragen:
Jens Mindermann, Pressesprecher Mehr Demokratie NRW.
Telefon: 0221 66 665 10
E-Mail:presse.nrw at mehr-demokratie.de <mailto:presse.nrw at mehr-demokratie.de>
Mehr Demokratie e.V.
Bundesverband
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Web: https://www.mehr-demokratie.de <https://www.mehr-demokratie.de>
Viele Grüße
Jens
--
Jens Mindermann (he/him)
Landesvorstand Rheinland-Pfalz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Landesverband NRW
Mehr Demokratie e.V.
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