[MD Presse] PM Thür: Thüringen rückt bei Transparenz-Ranking vor - Auf kommunaler Ebene klemmt es
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rubeck at t-online.de
Di Jul 20 13:39:30 CEST 2021
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Thüringen
Pressemitteilung
*Transparenz-Ranking 2021: Thüringen nach vorn gerückt **
**Ausbau auf kommunaler Ebene voranbringen**
**Engagement des Innenministeriums gefragt*
Thüringen hat sich mit seinem Transparenzgesetz auf Platz 5-6
„katapultiert“. So ordnet das heute veröffentlichte Transparenz-Ranking
der Open Knowledge Foundation und des Vereins Mehr Demokratie den
Freistaat unter den Bundesländern ein. Thüringen hat mit seinem
Transparenzgesetz den größten Reformschritt unter den Bundesländern
vollzogen. Es war am 1. Januar 2020 in Kraft getreten und hat das
Informationsfreiheitsgesetz abgelöst. Damit gehört Thüringen zu den
sechs Bundesländern, die Behörden verpflichten, eigenständig zentrale
Daten zu veröffentlichen. Modell für die Modernisierung war das 2012 in
Hamburg eingeführte Transparenzgesetz, das auf eine Volksinitiative
zurückgeht. Hamburg erhält die höchste Bewertung und belegt Platz 1.
„Zugängliche Informationen beugen Korruption vor, verstärken die
Kontrolle durch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Medien und stärken
so das Vertrauen zwischen Regierten und Regierenden“, so Peter Häusler,
Mitglied im Thüringer Landesvorstand von Mehr Demokratie und im
Thüringer Transparenzbeirat beim Landesbeauftragten für
Informationsfreiheit. Nachholbedarf sieht Häusler darin, Modellkommunen
zu finden und zu unterstützen, die proaktiv Informationen
veröffentlichen. Dies sei im Transparenzgesetz angelegt. „Die
Schwachstelle im Transparenzgesetz ist, dass die Kommunen nicht
verpflichtet sind, Informationen eigenständig zu veröffentlichen. Der
Gesetzgeber setzt auf eine freiwillige Entwicklung. Die muss aber auch
ernsthaft angestoßen werden. Ansonsten wird die Freiwilligkeit zur
Ausrede für politische Halbherzigkeiten“, mahnt Häusler. Hier sei
stärkeres Engagement des Innenministeriums gefragt.
Für das Ranking haben die Open Knowledge Foundation und Mehr Demokratie
die Situation in den Ländern und auf Bundesebene nach sechs Kriterien
bewertet: Informationsrechte (Was stellen die Behörden von sich aus zur
Verfügung?), Auskunftspflichten (Was muss auf Antrag von einzelnen
Stellen wie Rundfunk, Landesbanken, Hochschulen … herausgegeben
werden?), Antragstellung und Antwort, Ausnahmen, Gebühren und
Informationsfreiheitsbeauftragte.
Vorn im Ländervergleich liegen außer Hamburg auch Schleswig-Holstein,
Bremen und Berlin. Thüringen belegt mit Rheinland-Pfalz Platz 5-6; sie
führen das Mittelfeld an. Abgeschlagen und gemeinsam auf dem letzten
Platz sind Bayern, Sachsen und Niedersachsen, die der Bevölkerung nicht
einmal auf Nachfrage ermöglichen, an Informationen zu gelangen.
Webseite zum Ranking mit Details zu allen Bundesländern:
https://transparenzranking.de/
Weitere Infos und Pressemitteilungen zu einzelnen Bundesländern:
https://www.mehr-demokratie.de/news/voll/neues-transparenzranking-2021/
Bei Rückfragen: Dr. Peter Häusler, 01511-6967101
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