[MD Presse] Fwd: Demokratie-Aufbruch in NRW? Enquete-Kommission stellt Ergebnisse vor
Ina Kuhl | Mehr Demokratie e.V. NRW
ina.kuhl at mehr-demokratie.de
Mi Mai 19 15:51:26 CEST 2021
Hallo zusammen,
folgende Pressemitteilung ging soeben vom Landesverband
Nordrhein-Westfalen raus.
Liebe Grüße
Ina Kuhl
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Demokratie-Aufbruch in NRW? Enquete-Kommission stellt
Ergebnisse vor
Datum: Wed, 19 May 2021 15:38:50 +0200 (CEST)
Von: Ina Kuhl | Mehr Demokratie e.V. <presse.nrw at mehr-demokratie.de>
An: ina.kuhl at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 9/2021
19.05.2021
Demokratie-Aufbruch in NRW? Enquete-Kommission stellt Ergebnisse vor
+++ Enquete-Kommission empfiehlt Wahlalter 16 und Einführung eines
Lobbyregisters, Hürden für Volksbegehren sollen geprüft werden +++
+++ Mehr Demokratie fordert zügige Umsetzung der Empfehlungen mit Beginn
noch in dieser Legislaturperiode +++
Am gestrigen Dienstag (18.05.2021) wurde der Bericht der
Enquete-Kommission „Subsidiarität und Partizipation“ veröffentlicht. Die
auf Antrag der CDU-Fraktion eingesetzte Kommission zur Stärkung der
Demokratie tagte rund zweieinhalb Jahre. Das Ergebnis sind 85
Empfehlungen und Prüfungsaufträge. „Vieles davon liest sich wie aus dem
Forderungskatalog von Mehr Demokratie: Wahlalter 16, bessere Regeln und
eine zentrale Beratungsstelle für Bürgerbegehren und Volksbegehren,
Einführung eines Lobbyregisters. Die Empfehlungen liegen auf dem Tisch,
jetzt muss es zügig an die Umsetzung gehen!“, so Achim Wölfel, Leiter
des Landesbüros NRW von Mehr Demokratie.
Zur Stärkung der direkten Demokratie auf kommunaler Ebene sieht die
Kommission eine zentrale Beratungsstelle für Bürgerbegehren vor, eine
Prüfung der Ausschlusskriterien sowie eine automatische Zustellung von
Abstimmungsinformationen. Auf Landesebene sollen die Hürden für
Volksbegehren und eine Schutzklausel für Gesetze geprüft werden, die auf
Volksentscheiden beruhen.
Besonders hervorzuheben ist ein ambitionierteres Sondervotum von BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN: Bei Bürgerbegehren sollen Themenausschlüsse und das
Unterschriftenquorum reduziert, die Kostenschätzung abgeschafft und die
Frist bei Bürgerbegehren gegen Ratsbeschlüsse gestrichen werden. Bei
Volksbegehren soll das Unterschriftenquorum gesenkt und Unterschriften
einer Volksinitiative angerechnet werden können. Außerdem sollen
Verfahren auch zu haushaltswirksamen Fragen möglich sein. „Die hohen
Hürden für Volksbegehren machen das Instrument in NRW bislang praktisch
nicht nutzbar. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Am besten noch in
dieser Legislaturperiode!“, so Wölfel.
Eine weitere Empfehlung der Kommission ist die Absenkung des aktiven
Wahlalters bei Landtagswahlen auf 16 Jahre. Lediglich die CDU stimmte
mit einem Sondervotum dagegen. Aus Sicht von Mehr Demokratie sei eine
Absenkung längst überfällig. Bei Kommunalwahlen dürfe in NRW bereits mit
16 Jahre gewählt werden, eine Absenkung des Wahlalters auch bei
Landtagswahlen sei laut Wölfel deshalb nur folgerichtig.
Die Enquetekommission empfiehlt weiterhin die Einführung eines
Lobbyregisters, das einen legislativen Fußabdruck und einen
Verhaltenskodex für Lobbyisten vorsieht. Darin sollen alle Akteure
registriert werden, die versuchen, Einfluss auf politische oder
gesetzgeberische Prozesse zu nehmen.
Schließlich empfiehlt die Enquete die Einrichtung kommunaler Bürgerräte
und die Prüfung eines Bürgerrats auf Landesebene, der sich grundsätzlich
mit dem Thema Bürgerräte befassen soll. Wie für Bürgerbegehren wird auch
für Bürgerräte eine zentrale Beratungsstelle für solche Verfahren
vorgeschlagen. SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN halten eine Stelle bei der
Landesregierung nach Vorbild der baden-württembergischen Staatsrätin für
Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung für sinnvoll.
Weiterführende Informationen:
1. Pressemitteilung: "Demokratie muss auf zwei Beinen stehen" (11.
Dezember 2018):
https://nrw.mehr-demokratie.de/presse/presse-einzelansicht/demokratie-muss-auf-zwei-beinen-stehen/
2. Bericht der Enquete-Kommission:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-13750.pdf
--
Ina Kuhl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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