[MD Presse] Fwd: Erster Bürgerentscheid in Bad Münstereifel: Knappe Mehrheit stimmt für Windräder im Nöthener Wald
Ina Kuhl | Mehr Demokratie e.V. NRW
ina.kuhl at mehr-demokratie.de
Mo Mai 31 10:30:08 CEST 2021
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Betreff: Erster Bürgerentscheid in Bad Münstereifel: Knappe Mehrheit
stimmt für Windräder im Nöthener Wald
Datum: Mon, 31 May 2021 10:18:33 +0200 (CEST)
Von: Ina Kuhl | Mehr Demokratie e.V. <presse.nrw at mehr-demokratie.de>
An: ina.kuhl at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 11/2021
31.05.2021
Erster Bürgerentscheid in Bad Münstereifel: Knappe Mehrheit stimmt für
Windräder im Nöthener Wald
+++ Automatische Zusendung der Briefwahlunterlagen hätte Verfahren noch
verbessert +++
In Bad Münstereifel fand erstmalig ein Bürgerentscheid statt. Bei der am
Sonntag (30.05.) zu Ende gegangenen Abstimmung sprachen sich die Bürger
mit knapper Mehrheit für den Bau von Windrädern im nahegelegenen
Nöthener Wald aus. 52,5 Prozent der Abstimmenden stimmten dafür und 47,4
Prozent dagegen, dass städtische Flächen für Windkraftanlagen zur
Verfügung gestellt werden. Die Abstimmungsbeteiligung betrug 44,6
Prozent. „Fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger Bad Münstereifels
stimmte mit beim ersten Bürgerentscheid der Stadt, das ist eine sehr
solide Beteiligung! Noch besser hätte sie ausfallen können, wären die
Briefwahlunterlagen automatisch zugesendet worden“, so Achim Wölfel,
Leiter des NRW-Landesbüros von Mehr Demokratie.
Der Bürgerentscheid in Bad Münstereifel wurde als reine Briefwahl
durchgeführt. Mit der Abstimmbenachrichtigung erhielten alle Bürger das
Abstimmungsheft. Briefwahlunterlagen mussten jedoch erst beantragt
werden. Aus Sicht von Mehr Demokratie wäre eine automatische Zusendung
der Unterlagen noch besser gewesen. „Die Beteiligung an Wahlen und
Abstimmungen sollte den Bürgerinnen und Bürgern so einfach wie möglich
gemacht werden“, so Wölfel. Eine automatische Zusendung wirke sich laut
Wölfel auch auf die Abstimmungsbeteiligung aus, die ohnehin schon
ordentliche Abstimmungsbeteiligung in Bad Münstereifel hätte damit noch
besser ausfallen können.
Bereits im vergangenen November wurde im Ausschuss für Umwelt, Tourismus
und Mobilität in Bad Münstereifel der Plan für den Bau dreier Windräder
vorgestellt. Zwei städtische und eine private Waldfläche sollen für den
Bau verpachtet werden. Gegen die Verpachtung der städtischen Flächen
formierte sich die Bürgerinitiative „Gegenwind in Bad Münstereifel“, die
innerhalb von wenigen Wochen 1.815 gültige Unterschriften sammelte
(1.374 wären mindestens nötig gewesen). Da der Stadtrat das
Bürgerbegehren ablehnte, kam es zum Bürgerentscheid. Die
Abstimmungsfrage lautete: „Sind Sie dagegen, dass die städtischen
Flächen in der Gemarkung Nöthen (Nöthener Wald) für Windkraftanlagen zur
Verfügung gestellt werden?“.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens argumentieren ihre Ablehnung damit,
dass die geplanten Windkrafträder zu groß seien und zu nah an
Wohngebäuden entstehen sollen. Darüber hinaus kritisiert die Initiative,
dass für den Bau der Windräder die zusammenhängende Waldfläche sowie das
Landschaftsbild zerstört würden. Die Gegner des Bürgerbegehrens wollen
durch den Bau einen Beitrag zum Klimaschutz leisten mithilfe
erneuerbarer Energie durch Windkraft. Außerdem verhindere man mit dem
Bürgerbegehren nicht den Bau auf privaten Flächen. Hinzu kämen erwartete
Einnahmen aus der Pacht und Energiegewinnung.
--
Ina Kuhl
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