[MD Presse] Fwd: Niedrige Wahlbeteiligung bei Stichwahl zur Bürgermeisterwahl in Wesseling
Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V.
ina.poppelreuter at mehr-demokratie.de
Mo Nov 14 16:37:24 CET 2022
Hallo,
folgende Pressemitteilung hat der Landesverband NRW soeben verschickt.
Viele Grüße
Ina Poppelreuter
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Niedrige Wahlbeteiligung bei Stichwahl zur Bürgermeisterwahl
in Wesseling
Datum: Mon, 14 Nov 2022 16:34:47 +0100
Von: Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V. NRW | Mehr Demokratie e.V.
<presse.nrw at mehr-demokratie.de>
An: presse.nrw at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Nordrhein-Westfalen
14.11.2022
Niedrige Wahlbeteiligung bei Stichwahl zur Bürgermeisterwahl in Wesseling
+++ Mehr Demokratie: Rangfolgewahl könnte Wahlbeteiligung steigern +++
Anlässlich der niedrigen Wahlbeteiligung bei der am Sonntag (13.11.22)
in Wesseling stattgefundenen Stichwahl um das Bürgermeisteramt
wiederholt der nordrhein-westfälische Landesverband von Mehr Demokratie
seine Forderung nach der Einführung der Rangfolgewahl bei
Bürgermeisterwahlen. „Die Rangfolgewahl könnte hier Abhilfe schaffen:
Mit der Rangfolgewahl wird nicht nur der Aufwand für einen zweiten
Wahlgang gespart, da die Stichwahl bereits in den ersten Wahlgang
integriert wird, sondern auch die Wahlbeteiligung kann erhöht werden. So
nehmen beispielsweise einige Wählerinnen und Wähler, deren Kandidatinnen
oder Kandidaten im ersten Wahlgang ausscheiden, nicht an der Stichwahl
teil“, so Robert Hotstegs, Landesvorstand von Mehr Demokratie NRW. Nur
knapp ein Drittel der Wahlberechtigten (36,7 Prozent) hat am Sonntag an
der Stichwahl teilgenommen. Beim ersten Wahlgang am 30. Oktober lag die
Beteiligung bei 39,8 Prozent.
Eine Chance, die Rangfolgewahl unbürokratisch auszuprobieren, sei die im
Koalitionsvertrag von CDU und Grüne festgehaltene Experimentierklausel.
Diese ermögliche es den Kommunen neue Wege zu erproben, um mit
Herausforderungen umzugehen. Positive Erfahrungen könnten dann die
Grundlage für landesweite Regelungen bilden. „Über die
Experimentierklausel können Kommunen die Rangfolgewahl ausprobieren und
wenn sie sich bewährt, könnte sie zur Regel in allen Kommunen NRWs
werden“, so Hotstegs weiter.
Bei der Rangfolgewahl machen Wähler nicht nur ein Kreuz bei ihrem
bevorzugten Kandidaten, sondern können Präferenzen für den Fall angeben,
dass kein Kandidat auf Anhieb die absolute Mehrheit der Stimmen erhält.
Anstelle einer Stichwahl wird zeitgleich mit dem ersten Wahlgang eine
Auswertung der gewählten Präferenzen durchgeführt. Am Ende des
Verfahrens kann so immer ein Bürgermeister oder Landrat mit einer
absoluten Mehrheit der Stimmen ermittelt werden. Die Rangfolgewahl
ermöglicht es, auf einen zweiten Wahlgang zu verzichten und dennoch
einen eindeutigen Wahlgewinner mit möglichst großer demokratischer
Legitimation zu ermitteln.
+++Hintergrund
Die Bürgermeisterwahl in Wesseling fand außerplanmäßig vor Ende der
Amtszeit statt. Der zuvor amtierende Bürgermeister Erwin Esser musste
das Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Die Amtszeit des
neugewählten Bürgermeisters Ralph Manzke (SPD) beträgt aufgrund der
außerplanmäßigen Neuwahl acht Jahre.
Die Rangfolgewahl ist besonders im angelsächsischen Raum verbreitet. Sie
findet etwa Anwendung bei der Wahl des australischen
Repräsentantenhauses, bei Oberhaus-Wahlen in Großbritannien und bei den
irischen Parlamentswahlen.
--
Ina Poppelreuter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mehr Demokratie e.V. NRW
Gürzenichstraße 21a-c, 50667 Köln
Tel. 0221-669665-12
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listen.jpberlin.de/pipermail/md-presseschau/attachments/20221114/e10a03b4/attachment.htm>
Mehr Informationen über die Mailingliste md-presseschau